Napoleons Feldzug in Russland war eines der größten militärischen Desaster aller Zeiten und eine menschliche Tragödie von beispiellosen Ausmaßen. Für sein großes Epos über die Hybris eines Eroberers, der seine Herrschaft über Europa verspielte, den Wahnsinn des Krieges und einen der Wendepunkte der Weltgeschichte hat Adam Zamoyski eine Vielzahl von Augenzeugenberichten in französischer, russischer, deutscher, polnischer und italienischer Sprache ausgewertet und eine mitreißende Geschichtserzählung daraus geformt.
Das Schicksal der einfachen Soldaten
Adam Zamoyski lässt den Leser teilhaben an den Überlegungen und Entscheidungen Napoleons, des Zaren Alexander I. und der militärischen Befehlshaber beider Seiten. Er beschreibt den Verlauf der Invasion, das Katz-und-Maus-Spiel der Strategen, die unheimlichen Tage im eroberten, aber brennenden Moskau, den unfassbar grauenvollen Rückzug der Grande Armée. Vor allem macht Adam Zamoyski das Schicksal der einfachen Soldaten anschaulich, die in zahlreichen Quellenzitaten selbst zu Wort kommen.
Napoleon scheiterte nicht am russischen Winter allein
Nicht etwa nur der eisige Winter zwang die Franzosen in die Knie, sondern politische Fehleinschätzungen schon im Vorfeld des Feldzuges, strategische Fehler, widersprüchliches Handeln und die Unfähigkeit, Versorgung und Nachschub der Truppen zu sichern, führten die katastrophale Niederlage herbei: ein Muster, dem wir hier nicht zum letzten Mal in der Geschichte begegnen.