Wien um 1925: Nach Wirtschaftskrise und gesellschaftlichem Abstieg lebt Karl Fiala mit seiner Familie in einer winzigen Wohnung. Um seine Frau und seinen kranken Sohn vor dem finanziellen Elend zu bewahren, schließt er eine Lebensversicherung ab – ausgezahlt wird diese allerdings nur, wenn er das 65. Lebensjahr erreicht. Doch dann droht Karl Fiala vor diesem Zeitpunkt zu sterben. Während ihn die Ärzte im Krankenhaus schon aufgeben, kämpft er verbissen um jeden weiteren Tag. Werfels Novelle, gelesen von Stefan Fleming, bildet eindrücklich die Existenznöte des Kleinbürgertums im Wien der Zwanzigerjahre ab.
1. Auflage
Franz Werfel, 1890 in Prag geboren, war Wortführer im lyrischen Expressionismus sowie Autor populärer erzählender Werke. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft sowie seiner künstlerischen Ausrichtung war er gezwungen ins amerikanische Exil zu gehen. Vor der nationalistischen Machtübernahme waren seine Bücher Bestseller und wurden u.a. mit dem Grillparzer-Preis ausgezeichnet. 1943 - wenige Jahre nachdem er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt - verstarb Franz Werfel.
Stefan Fleming, geboren 1959 in Wien, begann seine künstlerische Ausbildung bereits als Kind an der Musikakademie in Wien und wurde einer der jüngsten Studenten des Max-Reinhardt-Seminars. Er arbeitet als Produzent, Theaterschauspieler und für das Fernsehen. Außerdem unterrichtet er Drehbuch, Regie und Schauspiel.