Leonce, Prinz aus dem Reich Popo, bricht aus der sozialen Ungerechtigkeit im Land seines Vaters und aus dem Müßiggang seines Lebens aus. Er wandert, zusammen mit dem Gleichgesinnten Valerio, über die Landesgrenzen, um sich vor seiner geplanten Hochzeit mit der ihm unbekannten Lena zu drücken. Aber auch Lena will eher sterben als standesgemäß heiraten. Beide treffen sich – ohne einander zu erkennen – und verlieben sich ineinander. Die legendäre Aufnahme des SWR in der Regie von Gert Westphal beeindruckt durch ihr herausragendes Sprecherensemble um Oskar Werner und Werner Krauß und die einzigartige Musik von Peter Zwetkoff.
1. Auflage
Georg Büchner, am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren, war Arztsohn. Er studierte Medizin und Naturwissenschaften in Straßburg und Gießen, promovierte 1836 in Zürich und wurde Privatdozent an der dortigen Hochschule. Zusammen mit dem Schulrektor und Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig verfasste er 1834 die Flugschrift ›Der Hessische Landbote‹, die unter dem Motto »Friede den Hütten! Krieg den Palästen!« zum Massenaufstand aufrief. Der drohenden Verhaftung entzog er sich im März 1835 durch die Flucht nach Straßburg. Büchner starb am 19. Februar 1837 in Zürich an Typhus. Von seinen dichterischen Werken erschien zu Lebzeiten nur das Drama ›Dantons Tod‹ (1835). Karl Gutzkow gab 1838 das Lustspiel „Leonce und Lena“ in einer gekürzten Fassung, 1839 das Erzählfragment „Lenz“ heraus; Karl Emil Franzos veröffentlichte 1875 erstmals Auszüge aus dem Trauerspiel „Woyzeck“.