Karl August Böttiger war Zeitgenosse der großen Dichter und Denker von Weimar – und hielt alles fest, was ihm in die Quere kam: Stimmen und Bilder, Klatsch und Tratsch. Heute würde man Böttiger Züge eines Paparazzos zuschreiben, wenn er etwa über Goethes Häuslichkeit schreibt: »Abends sitzt er in einer wohlgeheizten Stube, eine weiße Fuhrmannsmütze auf dem Kopf, ein Moltumjäckchen und lange Flauschpantalons an.« Böttiger machte sich mit seinen Schriften in Weimar so unbeliebt, dass er 1804 die Stadt verlassen musste. Mit seiner unverwechselbaren Stimme liest Jürgen Hentsch diese intimen Aufzeichnungen aus dem klassischen Weimar.
1. Auflage
Jürgen Hentsch, geboren 1936 in Görlitz, begann als Theaterschauspieler in Berlin, Wien und München, bevor er 1965 sein Filmdebüt in der DEFA-Produktion »Karla« gab. Für seine Rolle als Heinrich Mann in »Die Manns – Ein Jahrhundertroman« wurde er 2002 u. a. mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Auch im Radio war er regelmäßig zu hören. 2011 verstarb Hentsch nach langer Krankheit.