Ludwig Thoma
Ein erdichtetes Leben
Lange Zeit war Ludwig Thoma einer der beliebtesten bayerischen Schriftsteller. Erst Ende der 1980er-Jahre stellte sich heraus, dass der linksliberale Satiriker in seinen letzten Lebensjahren zum rechtsradikalen Polemiker geworden war.
›Der Münchner im Himmel‹, die ›Lausbubengeschichten‹, ›Heilige Nacht‹: Lange Zeit war Ludwig Thoma einer der beliebtesten bayerischen Schriftsteller. Erst Ende der 1980er-Jahre stellte sich heraus, dass der linksliberale Satiriker in seinen letzten Lebensjahren zum rechtsradikalen Polemiker geworden war.
Kurz nach seinem 50. Geburtstag 1917 begann Thoma seine Erinnerungen aufzuschreiben. Sein Leben lag in Scherben, beruflich und privat. Er flüchtete in eine geschönte Vergangenheit, erschrieb sich eine Herkunft aus geordneten Verhältnissen, die in einem augenfälligen Kontrast zur Realität steht. Martin A. Klaus, der sich seit vielen Jahren mit Leben und Werk Thomas beschäftigt, legt diese Diskrepanz offen und schafft ein geradezu psychoanalytisch gefärbtes Bild des Schriftstellers, das es in der Form noch nicht gegeben hat.
1. Auflage
Martin A. Klaus, geboren 1938 in Bernau am Chiemsee, studierte in München Kommunikationswissenschaften und war rund vierzig Jahre lang als Redakteur und danach als Autor für die ›Süddeutsche Zeitung tätig. Dort baute er die Lokalredaktion Dachau auf und leitete diese achtzehn Jahre lang, ehe er in die Hauptredaktion zurückkehrte. Daneben verfasste Martin A. Klaus eine Biographie des im Raum Dachau beheimateten Räubers Mathias Kneissl. Außerdem erschienen von ihm in der ›Süddeutschen Zeitung Edition‹ die Wanderbücher ›Jennerwein und der schöne Toni‹ und ›Unterwegs im Bayerischen Wald‹. Klaus verfasste zwei Theaterstücke in bayerischer Mundart.
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Pressestimmen
Badische Neueste Nachrichten
Die nun vorliegende Biografie des Thoma-Kenners Martin A. Klaus [...] geht den Widersprüchen dieses ...›erdichteten‹ Lebens nach, entlarvt die eklatanten, absichtsvollen Fälschungen des Jubilars und versucht, dessen Entwicklung und ihre Brüche privat und psychologisch zu deuten. Entstanden ist eine Art Doppelporträt, das die zwei Gesichter Thomas in Beziehung setzt und seinem Schaffen neue Akzente abgewinnt. mehr weniger
21.01.2017
Landshuter Zeitung
Neu und deshalb bemerkenswert an diesem Buch ist die Methode des Verfassers. Martin A. Klaus hat Lud...wig Thomas 1917 geschriebenen, autobiographisch angelegten ›Erinnerungen‹ mit den vorhandenen Quellen abgeglichen und ist zu dem Schluss gekommen, dass hier der Welt eine Kunstfigur präsentiert werden sollte, die mit der Realität wenig zu tun hatte. [...] Auf dieser Grundlage gelangt Klaus zu Erkenntnissen, die durchaus neue Perspektiven auf die Person Ludwig Thoma eröffnen. mehr weniger
Hannelore Meier-Steuhl, 21.01.2017
WILD Magazin
Martin A. Klaus ... schafft ein geradezu psychoanalytisch gefärbtes Bild des Schriftstellers, das es... in der Form noch nicht gegeben hat. mehr weniger
Richard-Heinrich Tarenz, 28.12.2016