Goethes Leben ist so reich dokumentiert, sein Leben so vielschichtig, dass er leicht von allen möglichen Meinungsmachern vereinnahmt werden konnte. Für die Goethe-Gesellschaft etwa, 1885 in Weimar gegründet, war er schon vor der »Machtergreifung« 1933 weniger der aufgeklärte Humanist als vielmehr der konservative Nationalist, danach transportierte sie das Bild eines betont »braunen« Goethe noch vehementer. Schließlich wurde der Olympier breitspurig für Regimezwecke eingespannt. Die Privilegien einer vorgesehenen »Weltmission«, gepaart mit zunehmenden Verstrickungen, ergeben eine spannende dramatische Kurve.

Der Faustische Pakt
Goethe und die Goethe-Gesellschaft im Dritten Reich
Goethe, gleichgeschaltet
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Pressestimmen
Charlotte Lee, Murray Edwards College, Cambridge,
Februar 2020
»»Eine aussagestarke, wichtige Studie.««
Ralf Klausnitzer, Zeitschrift für Germanistik,
April 2019
»Wilsons Monographie leistet einen bedeutsamen und nachhaltig bedenkenswerten Beitrag zur Erkenntnis literatur- und verbandspolitischer wie auch kultur- und wissenschaftsgeschichtlicher Zusammenhänge. [...] Auf umfassender Materialbasis und mit detaillierten Kenntnissen der deutschen Gesellschafts- und Kulturgeschichte im 20. Jahrhundert zeichnet er die Geschicke der namhaften Literaturgesellschaft im Spannungsfeld von organisatorischem Eigensinn und politischen Lenkungsansprüchen nach. [...] Wilson zeigt eindrucksvoll, wie wichtig der Gang in die Archive und die Erschließung bislang unveröffentlichter Materialien ist.«
Michael Knoche, Süddeutsche Zeitung,
März 2019
»Daniel Wilson, Germanist amerikanischer Herkunft mit Professur in London, gibt [...] Verfolgten eine Stimme, die ihnen in den bisherigen Darstellungen gefehlt hat. Zu seinen weiteren Verdiensten gehören die Analyse des zunächst sehr schwankenden Goethebildes der NS-Ideologen und die Einbeziehung der auswärtigen Kulturpolitik. So ist eine spannend zu lesende Darstellung entstanden, die viele neue Zusammenhänge sichtbar macht.«
deutschlandfunk.de,
Februar 2019
»Wilson beschreibt filigran und facettenreich das Lavieren und Taktieren der Goethe-Gesellschaft im Umgang mit den jüdischen Mitgliedern. [...] Sein Buch ist in bester angelsächsischer Tradition glänzend geschrieben. Zu Recht schätzt und fürchtet man seine Bücher in Weimar.«
Ludger Lütkehaus, Badische Zeitung,
Januar 2019
»Wilson belegt bis ins historische Detail die Krisen, in welche die Goethe-Gesellschaft in Deutschland nach der politischen Machtübernahme durch die Nazis 1933 geriet. [...] Es ist frappierend zu sehen, wie einst renommierte Namen der Universitätsgermanistik [...] von Wilson ihrer Nazi-Geschichte überführt werden.«
Eckart Goebel, Die Welt,
Januar 2019
»Der in London lehrende US-amerikanische Germanist und bedeutende Goethe-Forscher W. Daniel Wilson hat nun das erste umfassende und akribisch recherchierte Buch zur Geschichte der Goethe-Gesellschaft im Dritten Reich vorgelegt. Wilsons exzellentes Buch beeindruckt durch die Ergebnisse genauer Archivarbeit, die erforderlich wurde, weil nach 1945 just (und wenig überraschend) die Akte zur "Organisation der Gesellschaft ab Mai 1933" verschwand. Wilsons Buch imponiert ferner, weil es ihm gelingt, den richtigen Ton jenseits von Herablassung und moralischem Sensationalismus zu treffen. [...] Wilson fördert viele unangenehme Texte deutscher Germanisten und Politiker zutage. [...] Schritt für Schritt rekonstruiert er den 'Faustischen Pakt', den die wichtigste literarische Vereinigung in Deutschland nach 1933 im Interesse ihrer Erhaltung schloss. [...] Daniel Wilsons eindrucksvolles Buch [...] ist daher nicht nur ein bleibender Beitrag zur Aufarbeitung der NS-Verstrickung der deutschen Germanistik, sondern es kann auch als beständige Mahnung gelten, jedes unbefragte Goethe-Bild immer wieder neu in Zweifel zu ziehen.«
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