Wenn ein großer Intellektueller wie Walter Benjamin über das frühe Werk eines 27-jährigen Schriftstellers sagt, er habe eines der »allerbesten Bücher des Jahrhunderts« verfasst, muss das schon etwas heißen: In einer kleinen Villa in der französischen Provinz wächst Adrienne Mesurat mit ihrer todkranken Schwester bei ihrem herrischen Vater auf. Ihr Alltag ist minutiös getaktet, kleinste Regelverstöße werden vom Vater unerbittlich geahndet. Eines Nachts stößt sie ihn von der Treppe in den Tod. Doch auch dieser Befreiungsakt kann Adrienne nicht retten. Julien Greens 1927 veröffentlichte Tragödie wird meisterlich gelesen von Udo Samel
1. Auflage
Elisabeth Edl, geboren 1956, arbeitet seit 1995 als Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin in München. Für ihre Übertragungen und Editionen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Paul-Celan-Preis (1992), dem Petrarca-Preis (1994), dem Hieronymus-Ring (2004), dem Johann-Heinrich-Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (2005), dem Österreichischen Staatspreis (2006) und dem Zuger Anerkennungspreis (2009).