Cainstorm Island – Der Gejagte
Zwischen dem reichen Asaria und dem verarmten Cainstorm Island lässt sich der junge Emilio dazu überreden, sich einen Chip in den Kopf implantieren zu lassen. Ob das eine gute Idee war?
»Meine Zuschauer lieben die Gefahr. Zumindest, wenn ich sie erlebe und sie durch meine Augen dabei zuschauen dürfen.«
Emilios Welt ist geteilt. Auf der einen Seite das reiche Asaria. Auf der anderen Seite Cainstorm Island, überbevölkert, arm und von Gewalt zerfressen. Dort kämpft der 17-Jährige, umgeben von brutalen Gangs, gegen die Schulden seiner Familie. Eines Tages spricht ihn ein Mitarbeiter von Eyevision an und bietet Emilio einen Deal. Emilio willigt ein, sich einen Chip in den Kopf implantieren zu lassen. Dieser Chip ist an seinen Sehnerv angeschlossen und überträgt jeden Tag eine halbe Stunde lang, was Emilio sieht. Seine Videos, waghalsige Kletter- und Trainsurf-Aktionen, kommen an, die Zuschauerzahlen steigen langsam. Bis sein Leben eine unvorhergesehene Wendung nimmt: Emilio gerät in das Gebiet einer Gang und tötet einen der Anführer in Notwehr. Live und auf Sendung. Das Video verbreitet sich rasend schnell und Emilio wird zum Gejagten. Und zwar nicht nur von der Gang, sondern auch von Eyevision, die sehr eigene Pläne mit Emilio haben.
2. Auflage
Marie Golien, 1987 in Wiesbaden geboren, wollte schon immer ihre eigenen Geschichten erzählen, nachdem sie ihre Kindheit in den fantastischen Welten von Hergé und Winsor McCay verbracht hatte. Nach dem Abitur studierte sie Design mit dem Schwerpunkt interaktiven Medien, entwickelte Spiele-Apps und begann parallel zu schreiben. ›Cainstorm Island – Der Gejagte‹ ist ihr Debüt als Romanautorin, für das sie gleich mehrfach nominiert und ausgezeichnet wurde, u.a. für den Paul-Maar-Preis für junge Talente und mit der Goldenen Leslie 2020. Mit dem zweiten Band ›Cainstorm Island – Der Gefangene‹ findet der rasante Actionthriller nun seinen Abschluss.
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Ich muss zuerst einmal sagen, dass mich der Klappentext von diesem Buch auf Anhieb angesprochen hat, mich aber das Wort "Thriller" auf dem Cover wiederum abgeschreckt hatte. Aus dem Kopf ging mir das Buch allerdings nicht. Ich wollte dem eine Chance geben & habe das Buch netterweise vom Verlag zugeschickt bekommen.Kurz und knapp: Der Wahnsinn!Das ganze Buch war wie ein Actionfilm in meinem Kopf!Das Setting des Buches gefiel mir außerordentlich gut. Ich war neugierig & es konnte mich für sich einnehmen.Durch den bildhaften Schreibstil der Autorin konnte ich mir die Orte sehr, sehr gut vorstellen.Wirklich, es war wie ein Film!Emilios Verzweiflung, Angst und Wut wirkten auf mich authentisch und seine Handlungen konnte ich nachvollziehen. Ich mochte ihn gern. Er war mutig, aber auch ängstlich.Das gefiel mir total gut, weil er einfach ein -fast- ganz normaler Junge in Cainstorm Island war.Seine Zuschauer... deren Naivität hat mich doch erschrocken und ebenso wütend gemacht.Ich habe total mitgefiebert und wollte immer mehr wissen.Ebenso wie Emilio blieb auch mir kaum Zeit zum Luft holen. Es gab keine Pause. Für Emilio nicht und für mich nicht.Der Schreibstil ist nicht nur bildhaft, sondern auch flüssig, was es nur noch leichter macht, sich mitreißen zu lassen.Die Geschichte ist wie eine Achterbahnfahrt: Beängstigend, rasant & voller Adrenalin!Man will wissen, was als nächstes geschieht.Man MUSS wissen, was als nächstes geschieht.Das Buch geht nicht sonderlich in die Tiefe, fand ich, aber mir persönlich fehlte es nicht. Ich bin gar nicht sicher, ob es dazu gepasst hätte, auch wenn das Potenzial definitiv da war.Das Ende fühlte sich nach Ende an... und dann? Kam es doch wieder ganz anders als erwartet.Cainstorm Island - Der Gejagte besticht mit actiongeladenen Szenen, einen bildhaften Schreibstil, der sich anfühlt, als würde man einen Film schauen und einem Protagonisten, der so viel Mut besitzt, wie auch Angst hat.Die Autorin hat mich auf ein rasantes Erlebnis geschickt & mich einfach total begeistern können.
* Spoilerfreie Rezension! *Inhalt Der 17-jährige Parkour-Sportler Emilio lebt mit seiner hoch verschuldeten Familie auf einem armen Kontinent, der von der Welt der Reichen durch eine unüberwindbare Barriere getrennt ist. Eines Tages erhält er ein unwiderstehliches Angebot: Ihm wird ein Chip ins Gehirn gepflanzt, der jeden Tag live überträgt, was er mit seinen Augen sieht; dafür wird er gut bezahlt. Am Anfang läuft es gut – bis Emilio live auf Sendung aus Notwehr den Anführer einer Gang tötet. Gleichzeitig wird er zum Video-Star und Gejagten… ÜbersichtEinzelband oder Reihe: Band #1 von (aktuell) 2 Erzählweise: Ich-Erzähler, PräsensPerspektive: männliche Perspektive Kapitellänge: kurzBechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden!Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: ---Warum dieses Buch? Ich habe vor der Lektüre nur Gutes über dieses Buch gehört. Außerdem ist „Cainstorm Island“ eine deutsche Dystopie, was mich zusätzlich neugierig gemacht hat! Kurzrezension Das hat mir gefallen…+ der anschauliche, flüssige, angenehm lesbare (und für Jugendliche perfekt passende) Schreibstil, durch den sich das Buch schnell weglesen lässt.+ die vielversprechende, interessante, spannende Grundidee (Junge tötet im Livestream in Notwehr einen Ganganführer und schwebt daraufhin in Lebensgefahr).+ den sympathischen Protagonisten, den ich mochte und mit dem ich mitfiebern konnte.+ die überraschenden Wendungen, der actionreiche Plot und das Spannungslevel, das konstant hochgehalten wird.+ der Feminismus. Es gibt in diesem dystopischen Jugendthriller viele intelligente, mächtige und (körperlich) starke Frauen und keine gegenderten Beleidigungen, und den Bechdel-Test besteht er auch. Ein Punkt wird für die vereinzelt vorkommenden Geschlechterstereotype und uncoole Aussagen (z. B. die, dass eine Frau „schon fast zu muskulös“ sei) abgezogen. „Mord und Totschlag ziehen bei ihnen [den Zuschauer·innen] immer. Inzwischen kenne ich sie gut. Für ein paar blutige Geschichten an einem langweiligen Donnerstagnachmittag sind sie immer zu haben. Echtes Drama aus sicherer Entfernung.“ E-Book, Position 29Das lässt mich zwiegespalten zurück…~ die dystopische Welt, die schon okay war, aber leider nicht viel Neues bietet.~ die Atmosphäre, die an manchen Stellen noch dichter hätte sein können.~ die interessanten Themen (Armut, Familie, Zusammenhalt, Freundschaft, Selbstfindung), bei deren Behandlung mir allerdings oft Tiefe fehlte. ~ die Figuren. Einige Charaktere fand ich gut gelungen, andere bleiben leider blass und austauschbar. In mein Gedächtnis gebrannt hat sich leider keiner davon, ich werde sie wohl alle schnell wieder vergessen haben… „Sie hat Prinzipien, aber sie ist eine Killerin mit blutbespritzter Hose, einem Messer, das in ihrem Gummistiefel steckt, und einer Pistole.“ E-Book, Position 2306Das hat mir nicht gefallen…- der Mangel an Emotionen. Es gibt Action und Wendungen im Überfluss, aber die Gefühle bleiben dabei leider auf der Strecke. Das Buch konnte mich emotional nicht wirklich erreichen.- das Drama, das ich in manchen Momenten wirklich übertrieben fand.Mein Fazit „Cainstorm Island“ eignet sich perfekt als actionreicher, spannender, recht feministischer Jugendbuch-Snack für zwischendurch – große Gefühle oder zu viel Tiefe sollte man hier aber nicht erwarten. Kurz: Kann man lesen – wer es nicht tut, verpasst aber auch nichts Weltbewegendes. BewertungIdee: 5 Lilien ♥Inhalt, Themen, Botschaft: 4 Lilien Tiefe: 3 LilienUmsetzung: 4 LilienWorldbuilding: 3,5 Lilien Einstieg: 4 LilienEnde: 4 Lilien Schreibstil: 4 Lilien Protagonist: 4 Lilien Figuren: 3,5 Lilien Spannung: 5 Lilien Wendungen: 4 Lilien Atmosphäre: 3 Lilien Emotionale Involviertheit: 2,5 Lilien Feministischer Blickwinkel: 4 Lilien Einzigartigkeit: 3 LilienInsgesamt:❀❀❀❀ LilienDieses Buch bekommt von mir 4 Lilien!
Dieses Buch ist ein wirklich überaus spannender Dystopie-Roman, der meiner Meinung nach sehr zu empfehlen ist. Die Storyline ist innovativ, ich habe noch nie so etwas in die Richtung gelesen, was den Leseprozess umso spannender macht. Emilio ist ein sympathischer Protagonist, bei dem ich wirklich mitgefühlt habe, als er während der Geschichte in Gefahr schwebte. Die Storyline mit dem Gehirnchip und dem Unternehmen "Eyevision" hat mir besonders gut gefallen, weil es die Spannung um einiges gesteigert hat und daher wirklich eine interessante Geschichte entstanden ist. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf den zweiten Teil, weil ich gerne erfahren möchte, was noch mit Emilio passieren wird und wie sich sein Schicksal entfalten wird. Ich liebe ja das Dystopie-Genre und freue mich immer über ein gutes Buch aus dieser Richtung. Das Buch kann ich daher nur herzlichst empfehlen.
Irgendwann in weiter Zukunft: Die Reichen und Schönen genießen im privilegierten Asaria ihr verwöhntes Leben, während die Bewohner auf Cainstorm Island unter Armut und Gangsterbanden leiden und für die Reichen die Konsumgüter herstellen müssen. Als Dank bekommen sie deren Müll postwendend zurück, vieles davon wird einfach ins Meer gekippt. Zur Belustigung der Asarianer bekommen einige Cainstormer einen Chip von Eyevision implantiert, der täglich live aus dem Leben auf Cainstorm Island überträgt. Für die Asarianer wie interaktives Fernsehen, welches sie per Chat kommentieren können. Auch Emilio hat sich einen Chip implantieren lassen für täglich 30 Minuten Sendezeit, um seine Familie finanziell zu unterstützen. Lief bisher alles ganz gut, tötet er durch einen unglücklichen Zufall ein einflussreiches Bandenmitglied - bei laufender Übertragung. Fortan schwebt Emilio nicht nur in Lebensgefahr, auch seine Follower-Zahl schießt sprunghaft in die Höhe. Klar, Eyevision versucht, das aus eigenem Interesse auszuschlachten - Emilios Schicksal ist ihnen dabei völlig egal.Eine sehr unterhaltsame Zukunftsversion, in der Arm und Reich auf erschreckende Weise auseinander gedriftet sind. Emilio ist als jugendlicher Fassadenkletterer ganz sympathisch, hat sich aber nie so wirklich Gedanken gemacht, welche möglichen Konsequenzen so ein Implantat mit sich bringen könnte. Seine Welt, also Cainstorm Island, Freunde und Familie, lernt man direkt über Emilio kennen, während man Asaria nur indirekt über den Kontaktmann von Eyevision sowie die Kommentare der Asarianer im Chat mitbekommt. Tatsächlich reicht das aber, um schnell zu erkennen, dass viele Asarianer ein verwöhnter und ethisch verkommener Haufen sind, überzeugt davon, die besseren Menschen zu sein. Entsprechend spannend ist es, Emilios Abenteuer mitzuerleben, wie er zunächst vor seinen Verfolgern - und Eyevision - zu fliehen versucht, nur um irgendwann den Spieß umzudrehen. Ich empfand den Roman als angenehm spannend und abwechslungsreich. Die Arroganz der Privilegierten gegenüber den Armen ist stellenweise richtig erschreckend und auch die Folgen einer „Ex und Hopp“-Gesellschaft auf Kosten anderer, insbesondere der Natur, sind als Kritikpunkte gut untergebracht. Ein gelungenes, actionreiches Jugendbuch.
Emilio ist ein junger Heranwachsender welcher in Armut auf Cainstorm Island lebt. Um seiner Familie finanziell unter die Arme zu greifen, lässt er sich von "Eyevision" einen Chip implantieren. Mit diesem Chip geht Emilio nun täglich 30 Minuten live auf Sendung & zeigt vor Allem den Reichen auf Asaria die Welt durch seine Augen. Schnell steigt die Anzahl seiner Zuschauer bei seinen waghalsigen Trainsurf-Aktionen. Als er versehentlich auf dem Gelände einer Gang landet & in Notwehr dessen Anführer tötet, schauen ihm Tausende live zu. Das Video geht viral & während Emilio um sein Überleben kämpft schauen ihm Millionen dabei zu...Meinung:Marie Golien schuf in diesem Roman eine Dystopie welche erschreckend real wirkt & nicht undenkbar erscheint.Dies ist der erste Band einer Dilogie.Bereits ab der ersten Seite zog mich die Geschichte in ihren Bann und es gab eine spürbare Dynamik die dem Buch zugrunde lag. Diese Dynamik steigerte sich von Seite zu Seite, sodass ich immer schneller und weiter wollte um zu erfahren wie es weiter geht. Jedes einzelne Wort gab mir einen Thrill, als ob ich selbst zuhause an meinem Laptop säße & Emilio zuschauen könnte, wie er um sein Leben aber auch das seiner Liebsten kämpfte.Emilios Welt ist brutal und es ist erschreckend wie nah sich diese erdachte Realität anfühlt. Eine Welt, geteilt in Arm und Reich, Menschen getrieben von Profit & Macht, die Schaulustigkeit & das Verlieren eines Gewissens. Dinge mit denen wir auch heute bereits konfrontiert sind, aber in diesem Roman dramatisch zugespitzt sind. Was gerade nach dem Beenden des Buches ein ungutes Gefühl in einem zurücklässt.Emilio selbst ist als Hauptcharakter sehr sympathisch und auch seine Handlungen lassen sich ausnahmslos nachvollziehen. Die Angst, die Wut & auch die Verzweiflung sind spürbar und lassen einen mit ihm zusammen leiden.Auch die anderen Charakter sind so gut beschrieben, dass es leicht ist sich ein Bild von ihnen zu machen, auch, wenn vieles von ihnen dem Leser verborgen bleibt. Manche werden zunächst nur oberflächlich gestriffen, was der Nähe zu ihnen aber keinen Abbruch tut. Nach und nach ändert sich dieses Bild nämlich zusehendst und wir erhalten auch einen Einblick in ihr Leben, ihre Vergangenheit & auch Geheimnisse, die sie mit sich herumtragen.Die Ausarbeitung des Settings ist der Autorin unglaublich gut gelungen. Sie wusste ihre Worte gut einzusetzen & ich habe das Gefühl, dass ich bei meinen Streifzügen durch Cainstorm Island sah, was sie sah. Als hätte ich beim Lesen eine Landkarte vor Augen und könne genau abschätzen wo welche Stadt liegt. Auch die Hervorhebung der Unterschiede der Städte hat mir wunderbar gefallen, da jede Stadt für sich einen eigenen individuellen Stil bekam, trotz der Armut von denen alle betroffen sind. Sei es das Umfeld & der Anpassung der Bewohner daran oder einfach der Klediungsstil der sich von Bezirk zu Bezirk ändert.Am Ende des Buches erwartet die Leser allerdings ein ganz fieser Cliffhanger!Fazit:"Cainstorm Island" ist ein grandioser Pageturner, der alles hat was ein Jugendthriller als auch eine Dystopie benötigen. Diese Geschichte ist ein Blockbuster für alle Lesenden & für Menschen, die beim Lesen gerne außer Atem kommen unumgänglich!Ich kann es kaum erwarten Band 2 zu lesen.
Meine Meinung:Obwohl auf den ersten hundert Seiten nicht allzu viel passiert ist, fand ich den Einblick in die Welt von Emilio gut. Ich brauchte einige Kapitel um in die Geschichte reinzukommen, da eben am Anfang nicht viel los ist und all zu spannendes passiert. Doch dann, wird die Geschichte richtig spannend und interessant. Der Schreibstil ist nicht allzu schwer zu verstehen und angepasst an die Zielgruppe. Die Geschichte liest sich flüssig. Auch die Welt in der Emilio lebt kann man sich sehr gut bildlich vorstellen, dank dem bildhaften Schreibstil. Die Charaktere der Geschichte sind sehr gut getroffen. Man betrachtet die Geschichte aus der Sicht von Emilio und fiebert mit ihm mit, dass er den Verfolgern entkommen kann. Auch die Nebencharaktere sind sehr gut getroffen, vorneweg die sympathische Lyssa. Ein gutes Debüt und Beginn einer Reihe, bin schon gespannt, wie es weiter geht, denn der Schluss ist sehr offen gehalten. Fazit:Ein spannendes Jump-&Rundrama für Jugendliche, die gerne Action mögen und Zukunftswelten mögen.
Marie Golien präsentiert uns in ihrem Debütroman ein düsteres Zukunftszenario: Arme und Reiche leben in strikt getrennten Welten, die Armen auf Cainstorm Island, die Reichen in Asaria. Emilios Familie ist arm, seine Welt geprägt von Überbevölkerung, Wohnungsknappheit, Umweltverschmutzung und Gewalt. Das Angebot einer Firma, sich einen Chip implantieren zu lassen, nimmt Emilio deswegen gerne an. Für eine halbe Stunde täglich können nun die Bewohner von Asaria sehen, was Emilio sieht und ihn bei seinen waghalsigen Klettertouren und Trainsurf-Aktionen begleiten. Doch als Emilio eines Tages einem Mädchen hilft und dabei ein junger Mann getötet wird, ändert sich alles. Denn der Mann war Mitglied der gefährlichsten Gang von Cainstorm Island und die Gangmitglieder machen Emilio für den Tod des Mannes verantwortlich. Und was am schlimmsten ist: Emilio hat alles gefilmt und die Gangmitglieder setzen alles daran, herauszufinden, wer er ist…Ich bin wirklich begeistert von Marie Goliens Debütroman! Vor allem den Weltenaufbau fand ich großartig, die Autorin hatte viele originelle Einfälle, was ich bei einer Dystopie mit am wichtigsten finde. Aber auch die Zeichnung der Charaktere und der Spannungsaufbau sind äußerst gelungen.Fazit: Eine tolle, spannende Dystopie mit vielen kreativen Einfällen. Ich freue mich auf Band 2 und vergebe gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung!
Klappentext„Emilios Welt ist geteilt. Auf der einen Seite das reiche Asaria. Auf der anderen Seite Cainstorm Island, überbevölkert, arm und von Gewalt zerfressen. Dort kämpft der 17-Jährige, umgeben von brutalen Gangs, gegen die Schulden seiner Familie. Eines Tages spricht ihn ein Mitarbeiter von Eyevision an und bietet Emilio einen Deal. Emilio willigt ein, sich einen Chip in den Kopf implantieren zu lassen. Dieser Chip ist an seinen Sehnerv angeschlossen und überträgt jeden Tag eine halbe Stunde lang, was Emilio sieht. Seine Videos, waghalsige Kletter- und Trainsurf-Aktionen, kommen an, die Zuschauerzahlen steigen langsam. Bis sein Leben eine unvorhergesehene Wendung nimmt: Emilio gerät in das Gebiet einer Gang und tötet einen der Anführer in Notwehr. Live und auf Sendung. Das Video verbreitet sich rasend schnell und Emilio wird zum Gejagten. Und zwar nicht nur von der Gang, sondern auch von Eyevision, die sehr eigene Pläne mit Emilio haben.“GestaltungPassend zum Buchinhalt ziert die Covermitte der schwarze Umriss eines Auges, welches ernst den Betrachter des Covers anschaut. Da in dem Buch das Sehen eine wichtige Rolle spielt, finde ich dieses Motiv sehr passend gewählt. Die gelbe Farbe des Hintergrundes mit den leicht bläulichen Verzierungen hebt das schwarze Auge nur noch mehr hervor. Zudem sieht der Hintergrund aus wie eine alte Wand, was wie ich finde recht gut zum Setting des Buches passt. So vermittelt das Cover schon die perfekte Stimmung für das Buch.Meine MeinungDa der Klappentext einiges an Spannung versprach, hat er mein Interesse sofort geweckt. In „Cainstorm Island – Der Gejagte“ geht es um Emilio, welcher die Schulden seiner Familie begleichen möchte. Im Armenviertel kämpft er täglich ums Überleben. Dann geht er einen Deal mit einer Firma ein, die ihm einen Chip implantiert, welcher mit seinem Sehnerv verbunden ist. So wird täglich live übertragen, was Emilio sieht. Auch dann, als er aus Notwehr den Anführer einer Gang tötet. Ab diesem Zeitpunkt wird Emilio zum Gejagten, sowohl von der Gang als auch von der Firma, die ihm den Chip implantiert hat…Mich hat die Welt, die Autorin Marie Golien geschaffen hat, sehr fasziniert, denn es stehen sich sehr gegensätzliche Seiten gegenüber. Zum einen ist da das wohlhabende und reiche Asaria, zum anderen gibt es auch Cainstorm Island, welches von Armut und Gewalt gekennzeichnet ist. Es ist leicht verständlich, dass diese Parteien nicht gut miteinander klar kommen und dass Wut und Hass überdeutliche Gefühle sind. Gerade bei Emilio und seinen Freunden in Cainstorm Island. Ich hätte mir bezüglich des Settings nur gewünscht, dass ein wenig genauer auf die Entstehung dieser Gesellschaft eingegangen wäre. Ein wenig mehr Hintergründe und Entwicklungen, die zum momentanen Stand im Buch geführt haben, hätten mich sehr interessiert. Die Figuren fand ich auch gut dargestellt, denn vor allem Emilio war ein sehr beeindruckender Charakter. Bei ihm stehen seine Familie und deren Sicherheit über allem und er würde wirklich alles tun, um sie zu schützen. Er ist aufrichtig und ehrenhaft und aufgrund dieses Wunsches der Sicherheit seiner Familie tut er alles – eben auch eine Chip-Implantation. Dadurch wird zwar für ihn und seine Familie nichts besser (eher im Gegenteil), aber sein Mut und sein Wille, seine Liebsten zu schützen, sind unglaublich greifbar und sehr beeindruckend. Die Handlung empfand ich als durchweg spannend. Zunächst tauchte ich mitten in das Geschehen ein, lernte die Unterschiedlichkeit des Settings kennen und begleitete Emilio dann dabei, wie er sich auf den Deal mit Eyevision einließ. Ab diesem Zeitpunkt klebte ich geradezu an Emilios Geschichte, denn es gab so viele mögliche Verläufe seiner Geschichte, dass ich gar nicht vorausahnen konnte, wie es mit ihm weitergehen würde. Besonders gelungen empfand ich dabei, wie die Autorin immer wieder überraschende und vor allem unerwartete Wendungen in die Handlung eingeflochten hat, denn durch diese wurde ich immer wieder erstaunt und eiskalt erwischt. Das Ende des Buches gipfelt in einem recht offenen Cliffhanger, welcher dafür sorgt, dass man sich wünscht, sofort zum nächsten Band greifen zu können…FazitIn meinen Augen ist „Cainstorm Island – Der Gejagte“ ein spannender Auftakt einer dystopisch angehauchten Thriller-Reihe, die nicht nur durch das offene Ende dafür sorgt, dass man unbedingt weiter lesen möchte. Die Handlung ist immens spannend und überzeugt durch immer neue Wendungen und Entwicklungen. Das Setting fand ich auch sehr ansprechend, da hier Gegensätze dargestellt werden, durch die die Emotionen der Charaktere sehr gut greifbar werden, wobei ich mir gewünscht hätte, noch mehr über den Weltenaufbau hinsichtlich seiner Hintergründe zu erfahren.Gute 4 von 5 Sternen!Reihen-InfosEinzelband (?)
Es ist ein Buch für Jugendliche. Behält man diese Tatsache immer im Hinterkopf kann man auch als Erwachsener das Buch genießen. Die Welt, die in dem Buch erschaffen wird, hat viel Konfliktpotenzial und reflektiert gleichzeitig die Probleme in unserer Gesellschaft: reiche Menschen leben auf Kosten der Armen und verteidigen ihre Grenzen vehement gegen diejenigen, die einen Teil von ihren Privilegien abgekommen wollen.Emilio, der Protagonist, wurde auf der armen Seite der Welt geboren und verdient Geld indem er mit einer Kamera, die in seinem Kopf sitzt, seinen Alltag filmt und die Reichen, auf der anderen Seite der Welt, ihm dabei zusehen können. Während er filmt, gerät er in Schwierigkeiten. Er fürchtet um sein Leben und will das Filmen aufgeben. Doch so leicht wird es ihm nicht gemacht, stattdessen werden seine Probleme immer ernster und verworrener.Eine wirklich spannende und mitreisende Handlung, der man allerdings anmerkt für welche Zielgruppe sie geschrieben wurde. Dementsprechend schöpft sie nicht immer das volle Potenzial aus. Ich finde das Buch dennoch sehr lesenswert.
Um seine Familie zu unterstützen und vor dem Ruin zu retten, bleibt Emilio nichts anderes übrig als sich mit dem Feind einzulassen. Die Bedingungen scheinen ok und das Geld kommt pünktlich, dennoch soll möglichst niemand erfahren wer hinter dem Nickname EC00 steckt. Eines Tages jedoch kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall, der die Lage von einer Sekunde auf die andere eskalieren lässt. Plötzlich ist nichts mehr wie zuvor, Menschen werden zu Bestien und offenbaren ihre niederen Instinkte. Wird Emilio sich aus dem Teufelskreis befreien können?‘Du lässt dir einen Chip ins Gehirn einsetzen, gehst täglich ½ Stunde auf Sendung, lässt die Zuschauer sehen was du siehst und kassierst die Kohle..’ So oder so ähnlich wird ein typisches Vorstellungsgespräch bei Eyevision ablaufen. Und zugegeben, für Jugendliche, deren Familien am Existenzminimum leben, erscheint dieses Angebot mehr als verlockend. Doch welche Risiken damit verbunden sind, vom Kleingedruckten ganz zu schweigen, darüber wird niemand aufgeklärt.Schon früh wird dem Leser, ebenso wie dem Hauptprotagonisten, der klaffende Unterschied zwischen den Kontinenten, zwischen arm und reich, zwischen vermeintlich perfekt und „beschädigt“, deutlich. Es ist wie eine Ohnmacht inklusive unbändiger Wut, die einen überfällt und die gesamte Lektüre über nicht mehr loslässt. Von Naivität der Charaktere zu sprechen wäre sicherlich falsch, sie mögen zunächst unbedarft gewesen sein, lernen jedoch schnell, stoßen aber auch immer wieder an Grenzen, denen sie mitunter wenig entgegenzusetzen haben. Nichtsdestotrotz sind sie von Kapitulation weit entfernt und lehren ihren Gegnern nicht nur das Fürchten, sondern zeigen auch dem Leser, dass sie nicht so ohne weiteres kleinzukriegen sind.„Cainstorm Island – Der Gejagte“ bildet einen rasanten Reihenauftakt, dem noch einiges nachkommen wird. Gleichzeitig verstörend wie faszinierend mutet die Welt an, die die Autorin hier erschaffen hat. Es bleibt kaum Zeit Luft zu holen, schließlich weiß man nie wann der Gegner zum nächsten Schlag ausholt. Und dass es noch lange nicht vorbei ist, zeigt nicht nur das teils offene Ende deutlich.
Pressestimmen
WDR 5, Scala
Ein atemloses Lesevergnügen, das die wichtigen Fragen unserer Science Fiction-reifen Welt auf sehr u...nterhaltsame Weise neu stellt. mehr weniger
Jana Magdanz, 15.06.2021
Die Welt
Eine rasante Dystopie über die Instagramisierung einer gespaltenen Welt.
Wieland Freund, 29.06.2019
jugendbuch-couch.de
Einfach richtig spannend!
Lisa Reim
Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben
Dieser Thriller lässt einen nicht los.
Jugendbuchpreis der Stadtbücherei Nettetal
Jeder, unabhängig von Geschlecht oder bevorzugten Genres, kann und sollte dieses Buch lesen, da es w...irklich für jeden etwas bereit hält. mehr weniger
Verena Caspers
Straubinger Tagblatt et al.
Alle, die Fan von Dystopien sind, sollten bei ›Cainstorm Island‹ zugreifen. Eine klare Leseempfehlun...g. mehr weniger
Florian Wende
kidsbestbooks.com
Der Autorin ist es meisterhaft gelungen, beeindruckende Figuren und eine düstere, beklemmende Szener...ie zu entwerfen, die Leser*innen dennoch faszinieren wird. mehr weniger
Christa Robbers, 09.08.2021
Haller Tagblatt
Ich habe selten ein Buch erlebt, das so fesselnd geschrieben ist.
Sonja Hackel, 10.08.2019
Lizzynet.de
Man ist beim Lesen total gefesselt und fühlt sich in die Welt hineinversetzt.
24.06.2019