In einem Militär-Internat entdecken die Kadetten Törleß, Reiting und Beineberg, dass ihr Mitschüler Basini gestohlen hat. Statt ihn zu verraten, benutzen sie ihn als Prügelknaben und Versuchsobjekt. Törleß ist zunächst nur Zeuge, beobachtet fassungslos, wie Basini sich demütigen lässt, wie sadistisch die anderen ihn missbrauchen. Als er schließlich einschreiten will, ist es zu spät – durch tatenloses Zusehen ist er längst Komplize geworden. Musils Erstlingswerk von 1906 ist das feinfühlige Porträt eines jungen Menschen auf der Suche nach sich selbst und den moralischen Grundsätzen seines Tuns. Hörspiel Produktion: SWR2, 2014 2 CDs Laufzeit 167 min
1. Auflage
Robert Musil (1880 - 1942) errang 1906 mit seinem Debütroman ›Die Verwirrungen des Zöglings Törleß‹ ersten literarischen Ruhm. Mit späteren Veröffentlichungen konnte er diesen ersten Erfolg jedoch nie wiederholen. Nach dem Anschluss Österreichs emigrierte er 1938 in die Schweiz, seine Bücher wurden verboten. Als Hauptwerk von weltliterarischem Rang gilt sein unvollendeter Roman ›Der Mann ohne Eigenschaften‹, dessen erste beiden Bände 1930 und 1933 erschienen. Er starb verarmt und nahezu vergessen 1942 in Genf. Die Wiederentdeckung seines Werkes setzte in den späten 1950er Jahren ein.