Die Kindheit von Aharon Appelfeld endet abrupt: Kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wird seine Mutter erschossen. Eben noch ein behütetes Kind assimilierter Juden in Czernowitz muss er fortan um sein Leben kämpfen. Nach Monaten im Ghetto und im Lager wird er auch von seinem Vater getrennt und überlebt den Krieg als Küchenjunge der Roten Armee. Elternlos fährt er mit einem Schiff nach Palästina: ein Vierzehnjähriger, der alles verloren hat und ein zweites Leben beginnen muss. Friedhelm Ptok liest dieses kluge wie poetische Buch, das vom Kampf zwischen Erinnerung und Vergessen, Reden und Schweigen erzählt, mit viel Empathie.
1. Auflage
Aharon Appelfeld, geboren 1932 in der Bukowina, wurde mit acht Jahren von den Deutschen in ein ukrainisches Lager verschleppt, aus dem ihm die Flucht gelang. Über Italien gelangte er nach dem Krieg nach Palästina. Heute ist er Professor für Literatur an der Universität von Beer Sheba.
Für seine in englischer und hebräischer Sprache erschienenen Romane erhielt er mehrere Literaturpreise. Zuletzt wurde er mit dem Nelly-Sachs-Preis 2005 ausgezeichnet.