Joseph Fouchés Leben glich dem eines Chamäleons: Während er als Priesterlehrer seine Karriere begann, plünderte er in der Französischen Revolution gewissenlos die Kirchen, um kurz darauf den Jakobinern und nur wenig später Napoleon zu dienen. In seiner historischen Betrachtung analysiert Stefan Zweig Handeln und Wirken eines intriganten Menschen, der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht war und dessen unscheinbares Auftreten seinen unabdingbaren Willen zur Macht geschickt verbarg. Zweig liefert damit tiefe und erschreckend aktuelle Einblicke in die eiskalte Schärfe und den gnadenlosen Opportunismus professioneller Diplomatie – ungekürzt gelesen von Hans Lietzau. Ungekürzte Lesung mit Hans Lietzau 1 mp3-CD ca. 590 min
1. Auflage
Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien geboren. Er stammte aus einem großbürgerlichen jüdischen Elternhaus und begann schon während seines Philosophiestudiums zu schreiben und zu veröffentlichen. Von 1919 bis 1934 lebte er in Salzburg, 1934 emigrierte er nach der Machtergreifung Hitlers nach England und 1941 über die USA nach Brasilien. Er zählt zu den bedeutendsten Erzählern und Essayisten des 20. Jahrhunderts und machte sich schon früh einen Namen als Übersetzer von Verlaine, Baudelaire und Verhaerens. Als engagierter Intellektueller und überzeugter Pazifist trat er vehement gegen Nationalismus und Revanchismus ein und knüpfte auf seinen vielen Reisen ein internationales Netzwerk mit vielen prominenten gleichgesinnten Künstlern seiner Zeit. 1938 fanden sich seine Werke auf der Liste zur Bücherverbrennung in Österreich. Die Zerstörung seiner geistigen Heimat Europa, die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus und die Greuel des Krieges, die ihm auch im Exil gegenwärtig waren, wurden für ihn schließlich unerträglich. Am 23. Februar 1942 schied er in Petrópolis, Brasilien, freiwillig aus dem Leben.