

Die siebzehnjährige Aisha hat ihre Schwester June seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Und nun, da die Welt in neun Monaten untergeht – ein Meteorit fliegt geradewegs auf die Erde zu –, beschließen sie und ihre Mutter, dass es an der Zeit sei, sie aufzuspüren und die Wunden, die sie sich zugefügt haben, zu heilen. Zusammen mit Aishas Freund Walter und dessen Eltern (und Flohsack, dem streunenden Kater) machen sie einen Roadtrip vom Norden in den Süden Malaysias in einem wild dekorierten Wohnmobil – um mit der Vergangenheit abzuschließen, die Gegenwart zu bewältigen und trotz allem auf die Zukunft zu hoffen.
1. Auflage
Nadia Mikail studiert Jura in London. Sie stammt aus Sarawak in Malaysia, wo die Luft immer süßer, das Essen immer leckerer und die Tauben deutlich weniger frech sind. Ihr erster Roman, ›Katzen, die wir auf unserem Weg trafen‹, gewann 2023 den Waterstones Children's Book Prize und stand auf der Shortlist für den Branford Boase Award und den YA Book Prize.
Uwe-Michael Gutzschhahn, geboren 1952, studierte Anglistik und Germanistik und schloss sein Studium mit der Promotion ab. Er war viele Jahre als programmverantwortlicher Lektor in diversen Verlagen tätig und lebt heute als Autor, Übersetzer, Herausgeber und freier Lektor in München. Seine Bücher wurden vielfach prämiert, für sein Gesamtwerk als Übersetzer erhielt er den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Nate Ng lebt in Kuching, Malaysia, und arbeitet freiberuflich als Illustratorin. Bei ihren Zeichnungen für ›Katzen, die wir auf unserem Weg trafen‹ hat sie sich von Dato' Mohammad Nor bin Mohammad Khalid, besser bekannt als Lat, inspirieren lassen, weil er die malaysische Landschaft in einem ausgeprägt nostalgischen Stil darstellt. Nate Ngs Hobbys sind Frisieren, Hunde trainieren und Horrorserien schauen, und sie würde gern mal eine Horrorgeschichte über Hundetraining und Friseure illustrieren.
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Poetisch
Diese Geschichte, auch wenn sie noch so kurz war, hat etwas mit mir gemacht und ich glaube, dass ich wirklich in meinem Leben etwas ändern möchte. Was wenn ich die Protagonistin in dem Buch von Nadia Mikail gewesen wäre? Die Autorinr beschreibt ein Szenario, das hoffentlich nie eintritt. Diese Geschichte gleitet teilweise ins poetische, so dass man „ gezwungenermaßen“ einen Vergleich zu seinem eigenen Leben zieht. Es ist eine surreale Vorstellung und ich habe überlegt genauso wie Aisha, was würde ich tun. Es ist aber auch eine Metapher für all die Menschen, deren Welt, sei es durch Kriege oder Naturkatastrophen, wirklich untergeht. Sie sind dem ausgeliefert und können nur hoffen, dass diese Menschen etwas wiederfinden, dass ein Anker für. sein kann.Nadia Mikail hat hier einen Blick auf das Geschehen und versucht, dass seine Charaktere ihren Frieden mit dieser ausweglosen Situation finden. Es geht um Vergebung und um die Wahrheit, dass der Mensch nicht geboren wurde um allein zu sein. Vor allem dann nicht, wenn die Welt um uns herum untergeht.FazitKatzen, die wir auf unserem Weg trafen beschreibt eine Suche nach dem was wir Leben nennen. Ein Leben, das uns erfüllt und mit Menschen verbindet, mit denen der Untergang unserer Welt nur noch halb so schlimm ist. Es ist die Sichtweise, die hier dargestellt wird, die mehr als den Hunger nach Leben beschreibt. Diese Geschichte hat mich sehr beeindruckt und ich kann es nur empfehlen.

Ein leiser Roadtrip, der mitten ins Herz trifft
Nadia Mikails Debütroman ist ein stilles, aber eindringliches Jugendbuch, das vom Ende der Welt erzählt und doch vor allem vom Leben handelt. Die Ausgangslage ist apokalyptisch: In neun Monaten wird ein Meteorit die Erde treffen. Keine Rettung, keine Hoffnung auf ein Wunder. Und doch ist es gerade diese Aussicht auf das unausweichliche Ende, die die siebzehnjährige Aisha dazu bringt, längst verschüttete familiäre Brücken wieder aufzubauen.Gemeinsam mit ihrer Mutter, ihrem Freund Walter, dessen Eltern und dem Streuner-Kater Flohsack macht sie sich in einem kunterbunten Wohnmobil auf die Reise von Nord- nach Südmalaysia, um ihre Schwester June zu finden. Und vielleicht auch sich selbst.Stil und ErzählweiseNadia Mikail erzählt in einer klaren, unaufgeregten Sprache, die oft wie ein leiser Atemzug wirkt: zurückhaltend, aber voller Gedankenkraft Die fragmentarische Struktur mit vielen Zeitsprüngen und Rückblenden verlangt vom Leser Aufmerksamkeit, belohnt aber mit einer emotionalen Tiefe, die weit über das reine Roadtrip-Abenteuer hinausgeht. Die Stimmung changiert zwischen melancholischer Nachdenklichkeit und zarter Hoffnung. Ein Balanceakt, der besonders bei Themen wie Trauer, Depression und Verlust beeindruckend gut gelingt.Themen und WirkungIm Kern ist dieses Buch kein Katastrophenroman, sondern eine Geschichte über Familie, Vergebung und die Frage: Mit wem möchte ich die letzten Tage meines Lebens verbringen? Die drohende Apokalypse ist hier eher ein Hintergrundrauschen, das jede Entscheidung bedeutungsvoller macht. Nadia Mikail, inspiriert von eigenen Erfahrungen während der Pandemie, fängt meisterhaft das Gefühl ein, dass Zeit ein kostbares Gut ist, gerade wenn sie knapp wird.Gestaltung und LesegenussDas Cover ist farbenfroh und verspielt, fast in Kontrast zum ernsten Kern der Geschichte, und die liebevollen Katzenillustrationen von Nate Ng im Innenteil sind ein optisches Highlight. Der Titel Katzen, die wir auf unserem Weg trafen ist etwas irreführend gewählt. Warum das so ist, sollte jeder Leser für sich selbst herausfinden. Und noch ein kleiner Wermutstropfen: Manche Passagen wirken sprachlich etwas holprig, was möglicherweise der Übersetzung geschuldet ist. Dennoch überwiegt der positive Gesamteindruck deutlich.FazitKatzen, die wir auf unserem Weg trafen ist ein sanftes, tief berührendes Jugendbuch, das ohne Effekthascherei auskommt. Es wächst Seite für Seite, bis es am Ende mitten ins Herz trifft. Für Leser ab 14 Jahren, die Geschichten mögen, die leise sind, dafür aber lange nachhallen.

Für alle Katzen-Fans
„Was würdest du tun, wenn die Welt in 9 Monaten endet?“Dieses Buch hat mich mitten ins Herz getroffen. Es erzählt von Familie, Vergebung und der Suche nach Liebe in einer zerbrechlichen Welt. Aisha, ihre Mom, Walter und natürlich Flohsack nehmen uns mit auf einen Roadtrip voller Schmerz, Hoffnung und kleiner Glücksmomente.Der Schreibstil ist leise, poetisch und ehrlich – nicht reißerisch, sondern so echt, dass man beim Lesen innehalten muss. Ich habe gelacht, ich hatte Tränen in den Augen und ich habe mir Fragen gestellt, die bleiben.Ein Buch, das nicht laut schreit, aber lange nachhallt. Für alle, die Geschichten über Zusammenhalt, Abschied und das Leben zwischen den Zeilen lieben. 🐾✨ Ein Buch das ich jedem, egal ob Kind oder Erwachsenen empfehlen würde, ob als Geschenk oder als Kauf. So ein tolles Buch muss man gelesen haben.

Entspannung
Zwischen dem Ende der Welt und dem Anfang von allem – „Katzen, die wir auf unserem Weg trafen“Manchmal ist das Ende der Welt nicht das, was uns zerstört – sondern das, was uns endlich zum Leben bringt. „Katzen, die wir auf unserem Weg trafen“ ist kein lautes Buch. Es flüstert. Aber es flüstert von den Dingen, die uns am meisten ausmachen: Verlust, Liebe, Familie – und der Suche nach Sinn, wenn alles andere auseinanderfällt.Nadia Mikail, mit einer bemerkenswert stillen Klarheit, schreibt die Apokalypse nicht als Katastrophe, sondern als Kulisse. Die Welt stirbt, ja. Aber der Fokus liegt auf Aisha, ihrer Mutter, einem abwesenden Vater – und der Katze Fleabag. Das Unfassbare geschieht ganz nebenbei, während Aisha versucht, das Menschliche in einer unmenschlich gewordenen Zeit festzuhalten.Mikails Sprache ist einfach, aber sie trifft. Kein überflüssiges Pathos, keine dramatischen Posen. Stattdessen ehrliche Sätze, die leise kommen und lange bleiben. Wie die Begegnungen mit den titelgebenden Katzen: Zufällig, unspektakulär, aber seltsam bedeutungsvoll. Vielleicht, weil diese Katzen – wie auch die Menschen im Roman – keine Helden sein müssen, um wichtig zu sein. Es reicht, dass sie da sind. Für einen Moment.Was dieses Buch besonders macht, ist seine Fähigkeit, Hoffnung nicht als naive Geste, sondern als mutige Entscheidung darzustellen. In einer Zeit, in der Eskapismus oft als Allheilmittel verkauft wird, geht Mikail einen anderen Weg: Sie schaut hin, bleibt – und zeigt, dass es selbst im Verfall noch Platz für Verbindungen gibt. Für einen Roadtrip voller Zärtlichkeit, Erinnerung und Abschied.Fazit:„Katzen, die wir auf unserem Weg trafen“ ist kein typischer Weltuntergangsroman. Es ist ein Buch über das, was wir mitnehmen – nicht, wenn wir fliehen, sondern wenn wir uns erinnern. Es lässt uns glauben, dass vielleicht das Einzige, was zählt, auf diesem Weg genau das ist: wer ihn mit uns geht. Und ja, manchmal sind es eben auch Katzen. Ich würde es jedem weiterempfehlen.

Was zählt am Ende
Schon auf en ersten Seiten entdeckte ich etwas liebevolles und zartes an diesem Roman ,trotz der scheinbar grobem Ansagen von Aishas Seite her . Die Art wie Walter Aishas Mutter anschaute und der Umgang untereinander gefiel mir sofort ." So warm wie frische Wäsche" . Ja und von Walters Seite her ,zusätzlich die Liebe zu Katzen . Mir gefielen auch die Überschriften der kurzen Kapitel, in dem ganz trocken gesagt wurde ,um was es vordergründig ging, oder auch genau darum warum es ging.Auf mich macht dieses Buch einen tiefgründigen Eindruck und ich finde es ist kein reines Jugendbuch. Ich denke, auch Erwachsene können viel aus dem Roman mitnehmen .Ein schöner coming of age Roman .Man fragt sich jedoch was bedeutet Erwachsen werden, wenn das Ende bevor steht. Der Roman regt an darüber nachdenken was im Leben wirklich wichtig ist, denn morgen könnte dein letzter Tag sein. Aber auch wie unterschiedlich Menschen darauf reagieren ,sollte wirklich das Ende der Welt verkündet werden. Da es für Aisha und ihre Mutter die Familie und Freunde ist machen sie sich auf die Suche nach ihrer Schwester ,quer durch Malaysia Verständlicher Weise sind auch sind auch viele Untertöne Melancholie und Traurigkeit Es geht auch um Verlust ,Trauer und Hoffnung in mehrer Hinsicht. Ich sehe dieses Weltuntergangsthema eigentlich als Methapher.Ich würde mich nicht wundern wenn dieses Buch irgend einen Preis bekommen würde.

Was im Leben wirklich wichtig ist
Alles an diesem Buch ist ungewöhnlich. Bei "Katzen, die wir auf unserem Weg trafen" geht es auch um Katzen, was auch in sehr hübschen kleinen Zeichnungen Kätzchen in verschiedenen Posen seinen Ausdruck findet.Die Autorin und die Grafikerin kommen ursprünglich aus Malaysia und leben jetzt in London. Der Roman spielt in Malaysia, die Schauplätze sind auf einer hübsch gezeichneten Landkarte eingetragen.Es geht um die 17jährige Aisha, die schon viele Verluste erlebt hat. Im Angesicht einer unglaublichen Katastrophe - in 9 Monaten wird ein Asteroid die Erde vernichten - machen sich Aisha, ihre Mutter, ihr Freund Walter, dessen Eltern sowie Kater Flohsack auf den Weg, um June, Aishas ältere Schwester zu suchen. June hatte die Familie vor drei Jahren verlassen ohne sich zu melden.Jetzt, wo das Ende bevorsteht möchte man sich versöhnen und zusammen sein.Ich weiss nicht ob ein Buch für 12jährige ist auf jeden Fall sollten es auch Erwachsene lesen. Es handelt von einer sehr schönen Reise, von Menschen und ihren Gefühlen wie Trauer, Wut, Hoffnung und Liebe. Und auch wenn uns diese Katastrophe vielleicht so nicht droht wird doch jedes Leben relativ vor dem Tod, der uns ja alle irgendwann trifft.Sehr schönes Buch mit in einem interessanten kulturellen Kontext.

Berührende Gedanken über Heimat, Verlust und Gemeinschaft
Aisha ist 17 und lebt in der nahen Zukunft auf der malaysischen Insel Penang. Die Stimmung in der kleinen Familie ist gedrückt, weil die Mutter über wichtige Erlebnisse schweigt und die Schwester June zuerst eine Europareise ertrotzte und vor 3 Jahren ganz verschwunden ist. Aisha fühlt sich benachteiligt, weil June sich ihre Freiheit genommen und für Aisha nichts mehr zu ertrotzen übrig gelassen hat. Da in neun Monaten ein Meteorit auf die Erde treffen wird, wird es höchste Zeit, June zu suchen. Die Menschen haben sich bereits auf das Ende der Welt eingestellt, einige gaben ihre bezahlten Arbeitsstellen auf, kümmern sich freiwillig um einander und den Anbau von Lebensmitteln. Manche graben Bunker. Mit Unterstützung von Aishas absolut liebenswertem Freund Walter werden Mutter, Tochter, Walter und dessen Eltern mit einem VW-Bus an die Orte reisen, von denen sich die Familie bisher nicht richtig verabschieden konnte: den Heimatort der Eltern Kuching auf der Insel Sarawak, Kuala Lumpur, wo Esah und Arif sich kennenlernten, Ipoh, das Walters Eltern etwas bedeutet, und Melaka, wo Aisha hofft, im Haus ihrer verstorbenen Großeltern June zu treffen. Denn wo sollte June sonst sein? Nur wenige Jahre nach den Großeltern war Aishas Vater Arif gestorben, mit der Folge, dass Mutter Esah mit den Töchtern nach Penang zog, um einen möglichst großen Abstand zwischen Gegenwart und Erinnerung zu legen. In Penang wartet eine Überraschung auf die Reisenden, aber auch auf Nadia Mikails Lerser:innen, die von diesem erstaunlichen Jugendroman ein humorvolles Roadmovie erwartet haben könnten … Neben dem dezent am Rand zu spürenden Zusammenleben in einem Vielvölkerstaat, dessen Alltag einiges Fingerspitzengefühl voraussetzt, entpuppt sich das Buch im feuerroten Cover samt curryfarbenem Kater „Flohsack“ als komplexes, ernstes Buch über Heimat, Verluste, Trauer und die Unfähigkeit, mit seinen liebsten Menschen darüber zu sprechen. Komplex für ein Jugendbuch finde ich die Zeitebenen, auf denen Nadia Mikail erzählt, wie Aisha/“Sha“ und Walter sich kennenlernen, wie Großeltern und Aishas Vater sterben, die VW-Bus-Fahrt der Gegenwart und eine geträumte, hypothetische Zukunft, in der die Figuren noch am Leben wären. Letztlich geht es um Heilung, darum, dass Trauer einen Ort braucht und niemand tot ist, über den noch Geschichten erzählt werden. Handwerklich ist das Buch eine Klappenbroschur mit Landkarte in der vorderen Klappe, in großer lesefreundlicher Schrift und sehr kurzen Kapiteln. Den VW-Bus, in dem fünf Erwachsene übernachten, zähle ich als VW-Bus-Fan ebenso zum utopischen Anteil des Buches wie die Katzen (in der Mehrzahl). Katzen-Fans könnten enttäuscht sein. Ich hoffe, dass die endgültige Ausgabe, die in den Handel kommt, ein Verzeichnis der malaiischen Ausdrücke haben wird, die einfach dazugehören. Zum Vorlesen, Verschenken, für Jugendliche, Erwachsene wie Literaturgruppen empfohlen, für all die Leser:innen, die eine „hypothetische Zukunft“ aushalten.

Schöne Momente
Wenn man das Cover so ansieht und den Titel liest glaubt man eher daran, dass dieses Buch eher witzig und ein großer Roadtrip wird. Dies trifft aber nur teilweise zu. Ja es ist ein Roadtrip, aber eigentlich geht es um eine ganz ernste Sache, nämlich der Weltuntergang steht bevor. Davor sollte man sich mit allen aussöhnen, bevor es zu spät ist und so machen sich Aisha und ihre Mutter auf den beschwerlichen Weg, um sich mit der Familie auszusöhnen, dabei sind auch noch Aishas Freund samt Familie und ein Kater...Eine rasante Reise beginnt und nach und nach kommt das ganze Ausmaß der nahenden Katastrophe zum Tragen. Ich konnte sehr gut mit dieser Geschichte mitgehen. Hat sie mich doch gefesselt und mir viele schöne Momente geschenkt. Fazit: Ich weiß jetzt gar nicht, ob ich es als Jugendbuch bezeichnen würde. Hat es doch so viel Lebensweisheit in sich, von dem auch noch Erwachsene viel lernen können. Diese offenbaren sich in einzelnen Sequenzen, vielleicht nicht sofort offensichtlich, aber wenn man länger darüber nachdenkt, dann dämmert es einem. Dieses Buch werde ich garantiert noch ein weiteres Mal lesen. Es lässt mich einfach nicht los.

Versönung
Ausgangssituation:Ein riesiger Asteroid Rast auf die Erde zu. Die Menschheit hat nur noch vier Monate zu leben! Eine Familie versucht, in einem Roadtrip quer durch Malaisia die seit Jahren verschollene Schwester zu finden.Klingt nach einem Actionthriller?Weit gefehlt! Dieses Buch richtet sich an Zehnjährige und erzählt sehr einfühlsam die Geschichte einer Familie, die innerlich zerrissen ist voll unverarbeiteter Trauer und durch diese letzte Reise wieder zusammenfindet.Das Weltenende ist bloß der Rahmen, der Anlass dazu gibt, sich auf das Wichtigste im Leben zu konzentrieren: Wertvolle Zeit mit einander zu verbringen und Frieden zu schließen.Wenn nur noch wenig Zeit bleibt, wird dir bewusst, womit du sie füllen willst.Sehr versönlich und philosophisch, dieses ernste Thema, für manches Kind vielleicht etwas herausfordernd. Aber durchaus zumutbar.In vielen Situationen innerhalb dieser Geschichte kommt die Trauer um eine verlorene Zukunft, verpasste Chancen und immer wieder zu wenig Zeit für die eigene Bucket List zum Ausdruck. Dennoch durchzieht diese Geschichte durchgehend Hoffnung und Optimismus.Was für eine starke Idee und stoische Lebenseinstellung, die hier den jungen Lesern mitgegeben wird!Zwar rast in der wirklichen Welt noch kein (heute bekannter) Asteroid auf die Erde zu, der menschengemachte Asteroid schlägt aber schon seit einigen Jahrzehnten kräftig ein. Was ist das: "Zuhause"?Dieses Wort bedeutet für jeden etwas anderes, und auf der Reise auf der Suche nach der Schwester June begegnen alle Familienmitglieder ihrem eigenen, alten Stückchen Heimat. June wird recht bald und unspaktakulär gefunden, so viel sei hier erwähnt. Denn es geht in diesem Buch auch nicht um eine atemlose Reise durch das Land und dem Last-Minute Finden der vermissten Person bevor die Hollywoodkatastrophe hereinbricht.Worum geht in diesem Buch? Nicht um den Weltuntergang, nicht um einen abenteuerlichen Roadtrip auf der Suche nach einem verlorenen Familienmitglied. Vielmehr geht es um Trauer, Verlust, Familienenttäuschung. Und der schwierige, langwierige Weg der Versöhnung, der so viel belohnender ist als das Pflegen vom Beleidigtsein.

Nicht nur für Jugendliche
Das farbenfrohe und wunderschön gezeichnete Cover hat mir große Lust gemacht in dieses Buch herein zu schmökern. Ich hab gar nicht wahrgenommen, dass es ein Jugendbuch ist und ganz ehrlich: Ich finde es ist für jegliche Altersklassen von 12 bis 99! Die Art wie die Autorin uns die Geschichte erzählt macht das Lesen sehr flüssig und angenehm. Die Kapitel sind kurz, der Text großzügig über die Seiten verteilt und mit wunderschönen Zeichnungen versehen. Durch die Landkarte gleich am Anfang des Buches war ich auch bildlich gleich in der richtigen Szenerie und bin sehr tief in die Geschichte eingetaucht. Diese ist trotz des sehr ernsten Hintergrundes für mich ein wahrer Feel-Good-Roman. Nicht nur wegen der Herzlichkeit gegenüber des Flohsacks schließe ich die Familie sofort in mein Herz. Am liebsten hätte ich gleich zur letzten Seite geblättert um zu sehen, ob die Welt wirklich untergeht. Aber ob dies so ist hab ich auch so sehr schnell erfahren, da ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Die Geschichte liest sich ganz wunderbar und selbst die fremdsprachigen Wörter und Sätze haben zu keiner Zeit meinen Lesefluss gebremst. Es hat einfach gut getan, dieses Buch zu lesen und sich selbst vor Augen zu holen, wie wichtig jeder einzelne Tag im Leben ist und dass man nicht darauf warten sollte, dass die Welt untergeht um sich Zeit für seine Familie und seine Freunde zu nehmen. Das Ende hat, was Flohsack betrifft, ein klitzekleines bisschen Unverständnis in mir aufkommen lassen. Nichts desto trotz ein absolut lesenswertes Buch.