Nebenan ist doch weit weg
Edith zieht mit ihrer Familie von Berlin nach Krakau und muss die eigene Stadt, Freunde und Sprache hinter sich lassen. Erst vorsichtig, dann immer gewagter, stürzt Edith sich in ihr neues Leben und kommt mit ihren neuen Freunden Milena und Antek einem Geheimnis auf die Spur ...
Ganz schön viel auf einmal, was da auf Edith niederprasselt, als sie mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder von Berlin nach Krakau zieht. Natürlich wusste sie von den Plänen ihrer Eltern, sich im Nachbarland niederzulassen. Und sie hatte auch schon Polnischunterricht. Doch die eigene Stadt, die Freunde und die Sprache hinter sich zu lassen ist ganz schön anstrengend. Aber Edith nimmt die Herausforderung an. Erst vorsichtig, dann immer gewagter stürzt sie sich in ihr neues Leben.
Mit ihren Freunden Milena und Antek erkundet sie ihr neues Zuhause und entdeckt in einem verborgenen Zimmer Briefe. Was hat es mit denen auf sich?
Ein Abenteuer beginnt, das Edith Krakau näherbringt, die Stadt, die so fremd ist und nah zugleich.
1. Auflage
Antje Bones, geboren 1970, studierte Philosophie und Anglistik in Köln. Der Weg zum Schreiben führte sie übers Kinderfernsehen (Sendung mit der Maus und Kinderprogramm des WDR) in die Verlagsbranche. Seit 2003 schreibt sie Bücher für Kinder und Jugendliche. Sie lebt in Berlin-Kreuzberg und arbeitet freiberuflich als Autorin und Lektorin. 2017 erhielt sie das Künstlerstipendium der Villa Decius in Krakau.
Michael Szyszka, 1984 geboren, studierte Kommunikationsdesign an der FH Düsseldorf, an der Kunstakademie Krakau sowie in Münster. Er arbeitet als freiberuflicher Illustrator und ist Lehrbeauftragter für Illustration. Unter anderem wurde er für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Seit 2015 lebt er in Köln.
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Ein gelungenes Jugendbuch (ab ca. 11 Jahren), das nicht nur das Thema Umzug in eine fremde Umgebung sensibel umsetzt, sondern auch das Thema Polen gelungen behandelt. Beide Themen werden von der Autorin Antje Bones nicht zum Exzess ausgeschlachtet, so geht es beim Thema Polen nicht wirklich in die Tiefe, aber das wäre hier auch zu viel. Stattdessen auch viel Alltag einer Zwölfjährigen mit Schule, Familie, Freundschaften, aber halt mit Polen-Hintergrund. Die Ich-Erzählerin lässt dabei aber auch immer tief in ihre aufgewühlte Gefühlswelt blicken nach dem Umzug in ein fremdes Land mit neuer Sprache.Die gelungenen Zeichnungen von Michael Szyszka lockern das Buch auf, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.Kleiner Kritikpunkt: warum nimmt man reale Adressen, die dann überhaupt nicht zum beschriebenen Szenario passen (auf der recht bekannten Straße Karmelicka gibt es keine Plattenbauten)?
"Nebenan ist doch weit weg" ist ein tiefsinniger Roman für Kinder ab 11 Jahren. Das Cover spiegelt die Handlung wider und zeigt eine vereinfachte Landkarte mit einem PKW und zwei LKW auf dem Weg von Berlin nach Krakau. Die Geschichte handelt von der zwölfjährigen Edith, die mit ihrem fünfjährigen Bruder und Eltern nach Polen umziehen muss. Plötzlich ist sie, die Deutsche, die Fremde. Edith muss eine neue Sprache lernen, zu einer neuen Schule gehen und neue Freunde finden. In der Ich-Perspektive wird erzählt, wie Edith ihre Entwurzelung erlebt. Dazu sind auch einige Tagebucheinträge von Edith eingestreut. Die Geschichte ist in einfacher Sprache geschrieben, einfühlsam und regt zum Nachdenken an. Der Perspektivwechsel erlaubt, an das Thema Migration anders heranzugehen. Es geht aber nicht nur um Ediths neues Leben, sondern auch um ein Geheimnis, welches sie in einem versteckten Raum des Hauses entdeckt. Die deutsch-polnische Geschichte wird dadurch thematisiert.
Wenn ein 12jähriges Mädchen unverhofft mit seiner Familie vom Berlin nach Krakau übersiedeln, das geliebte Kreuzberg und die vertrauten Freundinnen hinter sich lassen muss, kann das die Welt zunächst im Scherben legen. So ergeht es Edith und es gelingt der Autorin selbst für Erwachsene beeindruckend, diese Entwurzelung hautnah spürbar zu machen. Doch Edith lässt sich nicht unterkriegen und beginnt sogar mit neuen Freunden Krakau und dem Geheimnis von in der neuen Wohnung verstecken Briefen auf die Spur zu kommen...Hier wird Migration einmal raffiniert umgedreht, indem das deutsche Mädchen plötzlich die Fremde in unvertrauter Umgebung wird. Durch die eingestreuten polnischen Begriffe entsteht auch ein authentisches Lokalkolorit.Der Text wird in der Ichform von Edith erzählt, so dass ich eigentlich keinen richtigen Unterschied zu ihren eingestreuten Tagebucheintrag feststellen konnte. Das hätte für mich tatsächlich durchgehend erzählt werden können.
Der Umzug nach Polen klingt erstmal nicht nach einem aufregenden Ziel. Die Begeisterung hält sich in Grenzen. Die 12-jährige Edith fühlt sich alleine und unverstanden. Der Abschied aus Berlin und die erste Zeit in Krakau sind besonders schwer zu ertragen…wie ein Puzzlestück, das nirgendwo passt. Sobald die Schule los geht, freundet sie sich mit Milena an, einem gläubigen und freundlichen Mädchen. Schließlich gibt es sogar ein Geheimnis zu lüften. Die Geschichte ist langsam und sehr einfühlsam erzählt, anfänglich mit Sorgen und Ängsten (sogar bei den Eltern) geht es dann über in mehr Selbstbewusstsein und Zufriedenheit. Natürlich ist sie auch mit vielen Startschwierigkeiten konfrontiert („die Neue“) sowie Vorurteilen und Geschichte des Krieges. Realistisch und mit einem kleinen Abenteuer zum Schluss.Die kleinen Übersetzungen sind ein nettes Extra.
Das Cover ist großartig. Es hat mich sofort angesprochen. Das knallige Grün sowie die angedeutete Landkarte machen sehr neugierig und der Titel „Nebenan ist doch weit weg“ passt ebenfalls perfekt dazu. Die Illustrationen im Buch finde ich nicht wirklich gut. Sie wirken teilweise düster und angsteinflössend. Mochte ich gar nicht und meiner Meinung nach überhaupt nicht für Kinder und Jugendliche ansprechend. Der Schreibstil der Autorin Antje Bones gefällt mir sehr. Das Buch lässt wirklich gut lesen, gleich von der ersten Seite war ich von der Geschichte gepackt. Die Tagebucheinträge haben mir besonders gut gefallen. Man kann sich so gut in die Situation, in Ediths Gefühle und Gedanken einfühlen und nachvollziehen. Das Buch kann ich allen Kindern ab 11 und Erwachsenen sehr empfehlen. Eine wirklich gelungene Geschichte.
Antje Bones nimmt uns in ihrem Kinderbuch "Nebenan ist doch weit weg" mit auf eine Reise nach Polen.Protagonistin Edith (12) zieht gemeinsam mit Ihrer Familie nach Krakau. Plötzlich ist alles anders. Neue Sprache, neues Haus, neue Schule, neue Freunde?Antje Bones erzählt aus der Ich-Perspektive welchen Herausforderungen Edith sich in ihrem neuen Alltag stellen muss. Immer wieder werden Tagebucheinträge von Edith eingeflochten. Wir konnten gut nachempfinden wie einsam und hilflos sich Edith in den erstenTagen fühlen musste. Toll fanden wir auch, die immer wieder eingestreuten polnischen Wörter. So haben wir ganz nebenbei auch noch etwas gelernt. Jetzt müssen wir es nur noch behalten.Was unsere Große (13) am meisten beschäftigt hat, war die Verwebung mit der Deutsch-polnischen Geschichte, die für Edith immer noch deutlich spürbar war.Fazit: Ein wichtiges Buch, dass den Perspektivwechsel möglich macht und zu Gesprächen anregt.
Ediths Eltern haben sich in Polen verliebt und entscheiden sich mit ihrer Familie von Berlin nach Polen zu ziehen. Polen ist so nah, das wirkt fast nicht wie Ausland. Aber nun ist Edith eine Ausländerin und wie es ihr ergeht, können wir in "Nebenan ist doch weit weg" herausfinden. Dadurch, dass meine Eltern aus Polen stammen und drei Jahre vor meiner Geburt nach Deutschland gezogen sind, bin ich überall wo ich hinkomme "die Polin". Man denkt es gibt keine Rassismus für Menschen, die hier geboren sind. Aber eine "Deutsche" bin ich dennoch für die meisten nicht. Das Problem ist nur, dass ich nicht flüssig Polnisch sprechen kann und für den polnischen Teil der Familie und ihre Freunde und Bekannte immer nur "die Deutsche" bin. Ja nun, was bin ich denn nun? Aufgrund dieser Identitätskrise hat mich dieses Buch direkt angesprochen. Ich weiß sehr gut wie Edith sich als Deutsche in Polen fühlt. Das buch ist in einer tollen kindlichen Sprache geschrieben, die aber dennoch das Nachdenken fördert. Ediths Abenteuer in ein neues Land zu ziehen, neue Freunde zu finden und Geheimnisse zu lüften kommt da aber keinesfalls zu kurz. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich glaube Kinder können sich durch dieses Buch besser in die zugezogenen Kinder hineinversetzen. Die Illustrationen sind wirklich toll und lockern die ganze Geschichte zusätzlich auf. Für mich gibt es volle 5 Sterne! [Rezensionsexemplar Dank vorablesen und dtv Reihe Hanser]
Wir mussten mit unseren Kindern schon einige Male in andere Länder umziehen, also hat uns dieses Buch mit seiner Thematik sofort angesprochen.Einfühlsam und sehr realistisch gelingt es der Autorin, die Situation darzustellen. Die vielschichtigen Gemütslagen, die einen befallen, sind sehr gut beschrieben.Aber jetzt zur Handlung:Ediths Eltern haben sich entschieden, nach Polen zu ziehen. Die Betonung liegt auf "Ediths Eltern", weil natürlich hatten die Kinder nicht wirklich mitzureden. Es fällt Edith sehr schwer, ihre Freunde und Familie in Berlin zurückzulassen, und immer wieder kommt Heimweh zum Vorschein, sogar schon, als sie noch gar nicht weggezogen sind.Neues Land, neue Sprache, neues Haus, neue Schule... aber nicht alles, was neu ist, ist schlecht. ;-) Ediths Horizont erweitert sich.Handynachrichten und Tagebucheinträge sind im Handlungsstrang eingebaut und ergänzen oder erzählen die Geschichte. Edith findet neue Freunde und eine geheime Tür im neuen Haus bringt sie auf andere Gedanken... ein Abenteuer beginnt. Das Buch hat uns wirklich sehr gut gefallen, die Autorin hat es geschafft, uns nach Krakau zu transportieren.
In dem Buch: Nebenan ist doch weit weg von der Kinderbuchautorin Antje Bones geht es um Edith, die mit ihrer Familie von Berlin nach Krakau zieht. Neues Land, fremde Sprache, altes Leben und Freunde hinter sich lassen, gar nicht so einfach. Edith jedoch nimmt sie Herausforderung an, erst sehr zaghaft nach und nach wird sie mutiger. Mit ihren neuen Freunden Milena und Antek erkundet sie ihr neues Haus und findet in einem verborgenen Zimmer Briefe- das Abenteuer beginnt und Edith fängt an Ihr neues Leben zu erkunden. Antje Bones hat einen schönen Schreibstil gewählt, mal als Geschichte, mal als Tagebucheintrag. In diesem Buch werden viele Themen vereint, wie Geschichte und Gegenwart aber auch werden Themen wie Heimweh, Ängste, Vorurteile, Sprachbarrieren und viele mehr behutsam thematisiert.Das Cover ist sehr passend gewählt und gefällt mir sehr gutMeiner Meinung nach ein spannendes aber auch lehrreiches Buch, nicht nur für Kinder.Ich als Erwachsener habe mich fesseln lassen von dieser Geschichte und Schreibweise.
"Nebenan ist doch weit weg" von Antje Bones handelt von der 12-jährigen Edith, die mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Jakob in Berlin lebt. Als ihre Eltern beschließen, mit der Familie nach Polen zu ziehen, ist Edith zunächst wenig begeistert. Sie ist voller Trauer, ihre Freunde zurücklassen zu müssen und zweifelt, ob sie in dem neuen Land und mit der neuen Sprache zurechtkommen wird. Schließlich nimmt sie die Herausforderung an und findet in Milena und Antek neue Freunde. Als sie im neuen Haus ein geheimes Zimmer entdeckt, erleben die drei ein spannendes Abenteuer.Das Buch hat mir gut gefallen. Es ist aus Ediths Sicht geschrieben, die ihren Gefühlen immer wieder freien Lauf läßt, sowohl gedanklich, als auch in ihren Tagebucheinträgen. Der Schreibstil wirkt dadurch sehr locker. Dazwischen sind immer wieder sehr schöne Illustrationen von Michael Szyszka. Alles in allem ein gut gelungenes Buch, auch für Erwachsene.
Pressestimmen
Deutschlandfunk, Die besten 7
Alles ist irgendwie das erste Mal und sie merkt, was es heißt, kulturelle Identität zu finden. (…) I...nwieweit ist die Sprache wichtig für das, was ich bin? Das wird sehr schön und sehr sehr sensibel beschrieben. mehr weniger
Dr. Christiane Raabe, 04.12.2023
rbb Radio 3
Es ist eines der schönsten Kinderbücher, die ich seit langem gelesen habe. Großes Kompliment!
Sonja Kessen, 11.10.2023
lesen.bayern.de
Eine anrührende Geschichte über Einsamkeit und Freundschaft.
13.06.2024
Heilbronner Stimme
Ich empfehle dieses Buch allen, die gerne Bücher über Freundschaft lesen und Interesse an anderen Lä...ndern haben. mehr weniger
Jonathan Kalisch, 06.04.2024
Deutschlandfunk Kultur
Es ist feinfühlig erzählt, lebendig, sehr reflektiert und es ist für die Leser schon auch sehr berüh...rend mitzuerleben, wie dieses Mädchen langsam Fuß fasst und in diesem neuen Leben ankommt. mehr weniger
Sylvia Schwab, 02.01.2024
Der Evangelische Buchberater
Ein beeindruckender Roman über einen Neuanfang und Freundschaft, aber auch die Verfolgung von Jüd:in...nen, angemessen altersgerecht. mehr weniger
Heike Nickel-Berg, 01.01.2024
ORF.at
Eine wunderbare Geschichte über Abschied und Neustart, locker erzählt und geschickt verpackt in eine...n Sprach-, Reise- und Geschichtsführer. mehr weniger
Elisabeth Nikbakhsh, 18.12.2023
Die Furche
Misstrauen und Überforderung ob der neuen Sprache und Umgebung werden auch in integrierten Schwarz-W...eiß-Illustrationen spürbar, die die Komplexität der polnischen Sprache ausloten, als eine Art Wörterbuch fungieren und einmal mehr versinnbildlichen, dass es Zeit braucht, anzukommen und sich neu einzurichten. mehr weniger
Alexandra Hofer, 14.12.2023
Cuxhaven Kurier am Sonntag
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft so bemerkenswert gut in einer romanhaften Geschichte zu erzähle...n, ist die großartige Leistung der Berliner Autorin Antje Bones. Die gelungenen Illustrationen unterstreichen die Qualität des Jugendbuches für alle ab elf Jahren. mehr weniger
Mrianne Haring, 25.11.2023
FHNW Pädagogische Hochschule
Nebenan ist doch weit weg“ ist ein ruhiges Buch, das sehr berührt.
Maria Riss, 14.11.2023