Vielen eher als Dramatiker bekannt, war Anton Tschechow auch ein eifriger Novellist und Verfasser von unzähligen Kurzgeschichten. In den vorliegenden 57 Erzählungen überwiegen jene aus seiner frühen Schaffensphase: scherzhafte Miniaturen, Parodien und komische Kurzgeschichten, in denen sich der Autor stilistisch austobte. Doch auch viele bekannte Erzählungen aus Tschechows späterem Schaffen – dann mehr dem Realismus zugehörig – bringt Hans-Helmut Dickow eindrucksvoll zu Gehör und vermittelt so einen fantastischen Überblick über das Gesamtwerk des großen russischen Schriftstellers.
1. Auflage
Anton Pawlowitsch Tschechow kommt am 29. Januar 1860 im südrussischen Taganrog zur Welt. Nach dem Abitur 1879 studiert er in Moskau Medizin und veröffentlicht ab 1880 zahlreiche Erzählungen in Zeitungen und Zeitschriften, zunächst unter dem Pseudonym Tschechonte. Er praktiziert nach Abschluss des Studiums nur kurze Zeit als Arzt und widmet sich bald ganz dem Schreiben. Der Schriftsteller setzt sich mit großem Engagement für Arme und Kranke ein und stiftet mehrere Schulen. 1904 stirbt er während eines Kuraufenthalts in Badenweiler an der sich stetig verschlimmernden Lungentuberkulose, an der der Schriftsteller seit 20 Jahren leidet. Tschechow gilt bis heute als unübertroffener Meister der Kurzprosa. Er trug maßgeblich zur Formung der modernen Novelle und Short Story bei. Bis heute ist er der weltweit am häufigsten aufgeführte Dramatiker nach Shakespeare.
Hans-Helmut Dickow, 1927 geboren, war ein beliebter Hörbuchsprecher sowie Schauspieler. Seine Ausbildung absolvierte er unter anderem bei Erich Ponto an der Hochschule für Musik und Theater in Dresden. Nach zahlreichen Engagements in Zürich, Köln und Stuttgart war er vor allem im »Tatort« zu sehen. Er starb 1989 in Stuttgart.