Unter dem von Nietzsche selbst notierten Titel für eine Sammlung seiner Gedankensplitter, stellt dieser Band Nietzsches Nachlaß von 1869 – 1889, der im Umfang den zu Lebzeiten des Philosophen veröffentlichten Werken nicht nachsteht, in den Mittelpunkt.
Aus der ungeheuren Fülle der inzwischen text-kritisch edierten Eintragungen wurden jene unterstrichen und ausgewählt, die über einen Zeitraum von zwanzig Jahren hinweg Friedrich Nietzsche sowohl als den radikalsten Gesellschafts- und Kulturkritiker des bürgerlichen Zeitalters als auch den beklemmend aktuellen Prognostiker des 20. Jahrhunderts ausweisen. Das Ergebnis ist ein ebenso aufregendes wie anregendes Buch, das im unmittelbarsten Sinn des Wortes zu denken gibt.
2. Auflage
Friedrich Nietzsche (1844-1900) stammte aus einer evangelischen Pfarrersfamilie, besuchte die renommierte Landesschule in Pforta bei Naumburg, studierte in Bonn und Leipzig und wurde mit 25 Jahren Professor der klassischen Philologie in Basel. Er war ein genialer Denker, Meister der Sprache und begabter Musiker und Komponist. Sein Leben war bestimmt von problematischen Beziehungen, etwa zu Richard Wagner oder Lou Andreas-Salomé, und endete in der bedrückenden Einsamkeit des Wahnsinns. Seine Werke von der ›Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik‹ bis ›Also sprach Zarathustra‹ gewannen großen Einfluss auf die Philosophie und Literatur des 20. Jahrhunderts. Heute gilt er als einer der wichtigsten Wegbereiter der Moderne. Sein Werk ist im Deutschen Taschenbuch Verlag in zahlreichen Ausgaben lieferbar.
Heinz Friedrich, geboren am 14. Februar 1922 in Roßdorf bei Darmstadt, gehörte zum Gründungskreis der Gruppe 47. Er arbeitete als Redakteur beim Hessischen Rundfunk, war Cheflektor der Fischer Bücherei, Programmdirektor bei Radio Bremen und von 1961 bis 1990 Geschäftsführender Gesellschafter des Deutschen Taschenbuch Verlags in München. Von 1983 bis 1995 war er Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Er starb am 13. Februar 2004.