Rönne, ein junger Arzt, fährt mit dem Zug durch Deutschland, um in einer entfernt gelegenen medizinischen Anstalt den Chefarzt zu vertreten. Doch statt sich den Patienten zu widmen, verliert Rönne nach und nach den Bezug zur Realität und versinkt in sich selbst. Er muss die Klinik wieder verlassen und begibt sich, dem Wahnsinn verfallen, auf Reisen. Die in den vier Rönne-Novellen beschriebene Kälte und Verlorenheit ist von Benns persönlichen Erfahrungen als Arzt und Sanitätsoffizier geprägt: »Ich lebte am Rande, wo das Dasein fällt und das Ich beginnt.« Rolf Becker gibt den vier kurzen Prosatexten eine Stimme.
1. Auflage
Gottfried Benn, geboren 1886 in Mansfeld, Westpriegnitz und 1956 in Berlin gestorben, ist einer der bedeutendsten deutschen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Auch in seiner Prosa, seinen Essays, autobiographischen Schriften und Briefen ist er der »Phänotyp« seiner Epoche. Ursula Ziebarth lebt heute als Schriftstellerin in Berlin