Für Rainer Maria Rilke war Weihnachten schon immer das wichtigste Fest des Jahres, das er oft in selbstgewählter Stille und mit dem Schreiben liebevoller Briefe verbrachte. Am 24. Dezember stellte sie sich ein, die »unvergleichliche Erwartung«, die für ihn mit Heiligabend verbunden war. Eindringlich und nahbar beschreibt er in seinen Briefen an Familie und Freunde wie Anton Kippenberg, Lou Andreas-Salomé oder Franz Xaver Kappus, was ihm das »liebe alte Fest« bedeutet. Auch seine Adventsgedichte und die Erzählung »Das Christkind« zeugen von seiner literarischen Kraft, die bis heute den Weihnachtsabend in einem ganz eigenen Licht erstrahlen lässt – unvergleichlich atmosphärisch gelesen von August Diehl.
1. Auflage
Rainer Maria Rilke wurde am 4. Dezember 1875 in Prag geboren. Er wuchs nach der Trennung seiner Eltern bei seiner Mutter auf. Nach einem kurzen Intermezzo auf der Militärrealschule schloss sich die Matura und ein Studium an verschiedenen Universitäten (Prag, München, Berlin) an. Bereits ab 1893 trat er mit Dichtungen an die Öffentlichkeit. Abgesehen von einer sechsmonatigen Assistenz bei Auguste Rodin in Paris führte Rilke ein überwiegend von Mäzenen abhängiges Leben als freier Schriftsteller. Seine Reisen führten ihn u.a. nach St. Petersburg, nach Deutschland, Italien, nach Paris und in die Schweiz. Seit 1912 fanden seine Werke auch bei einem größeren Publikum große Bewunderung. Erst 1921 fand er auf einem Schlösschen im Schweizer Kanton Wallis seine endgültige Wohnstätte. Dort starb er am 29. Dezember 1926 an einer lange nicht diagnostizierten Leukämie.
August Diehl, geboren 1976, ist bekannt für seine Rollen auf der Bühne sowie im Film und Fernsehen wie in »Inglourious Basterds« oder in der TV-Serie »Die Neue Zeit« Er wurde u.a. mit dem Deutschen Filmpreis als »Bester Hauptdarsteller« und dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet. Als Sprecher hat er u.a. Erich Maria Remarques »Im Westen nichts Neues« und »Arbeit und Struktur« sowie »In Plüschgewittern« von Wolfgang Herrndorf eingelesen.