Der Geschmack der Sehnsucht

In den Wirren des vietnamesischen Bürgerkriegs wird ein junges Mädchen weitergereicht; erst bei der dritten »Mutter«, einer Lehrerin, findet Mãn ein Zuhause. Doch dann entscheidet sich auch die neue Mutter, sie in die Ferne zu schicken: in eine arrangierte Ehe mit einem älteren Mann, der nach Kanada ausgewandert ist. Zuerst nimmt die junge Frau die neue Heimat nur durch die Luke der kleinen Suppenküche wahr, die dem ungleichen Paar den Lebensunterhalt sichert. Doch dann besinnt sie sich auf ein Vermächtnis, das ihr die Mutter mitgegeben hat: die Kunst des Kochens, die Sprache der Gewürze, die zugleich die der Sehnsucht ist und in der jedes Kraut, jede Zutat eine besondere Bedeutung hat, eine Geschichte erzählt. Bald werden sie und ihre Kunst entdeckt – und mit dem Erfolg entdeckt sie sich selbst, findet eine neue Sprache, in der auch Wünsche und Sehnsüchte zu Wort kommen dürfen. Bis sie schließlich einem anderen »Fremden« begegnet und eine so überraschende wie unbedingte Liebe ihr die Möglichkeit eines neuen Lebens aufzeigt. In Kim Thúys berührendem Exilroman verbindet sich der Duft der Gewürze mit der Sehnsucht nach einem Leben, das die Möglichkeit der Liebe einschließt.
16,95 €

Lieferzeit: 5-7 Tage, E-Books sind sofort versandfertig

Oder bei einem Partner bestellen

Der Geschmack der Sehnsucht
In den Wirren des vietnamesischen Bürgerkriegs wird ein junges Mädchen weitergereicht; erst bei der dritten »Mutter«, einer Lehrerin, findet Mãn ein Zuhause. Doch dann entscheidet sich auch die neue Mutter, sie in die Ferne zu schicken: in eine arrangierte Ehe mit einem älteren Mann, der nach Kanada ausgewandert ist. Zuerst nimmt die junge Frau die neue Heimat nur durch die Luke der kleinen Suppenküche wahr, die dem ungleichen Paar den Lebensunterhalt sichert. Doch dann besinnt sie sich auf ein Vermächtnis, das ihr die Mutter mitgegeben hat: die Kunst des Kochens, die Sprache der Gewürze, die zugleich die der Sehnsucht ist und in der jedes Kraut, jede Zutat eine besondere Bedeutung hat, eine Geschichte erzählt. Bald werden sie und ihre Kunst entdeckt – und mit dem Erfolg entdeckt sie sich selbst, findet eine neue Sprache, in der auch Wünsche und Sehnsüchte zu Wort kommen dürfen. Bis sie schließlich einem anderen »Fremden« begegnet und eine so überraschende wie unbedingte Liebe ihr die Möglichkeit eines neuen Lebens aufzeigt. In Kim Thúys berührendem Exilroman verbindet sich der Duft der Gewürze mit der Sehnsucht nach einem Leben, das die Möglichkeit der Liebe einschließt.
Bibliografische Daten
EUR 16,95 [DE] – EUR 17,40 [AT]
ISBN : 978-3-88897-928-6

1. Auflage
144 Seiten
Format : 12,8 x 19,7 cm
Sprache: Deutsch, Übersetzung: Übersetzt von Brigitte Große und Andrea Alvermann
Autor*innenporträt
Kim Thúy

Kim Thúy wurde 1968 in Saigon geboren und floh als Zehnjährige mit ihrer Familie nach Kanada. Sie arbeitete als Übersetzerin und Rechtsanwältin, als Gastronomin, Kritikerin und Moderatorin für Radio und Fernsehen. Als Autorin wurde sie 2010 mit ihrem in zahlreiche Sprachen übersetzten Roman ›Der Klang der Fremde‹ bekannt. Kim Thúy lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Montreal.  

zur Autor*innen Seite
Übersetzer*innenporträt
Brigitte Große

Brigitte Große, 1957 in Wien geboren, studierte Philosophie, Musikwissenschaft, Soziologie und Psychologie in Wien und Hamburg. Anschließend war sie als Lektorin und Redakteurin tätig. Sie lebt heute als Übersetzerin aus dem Französischen in Hamburg. Sie überträgt unter anderem Amélie Nothomb, Frédéric Beigbeder und Georges-Arthur Goldschmidt ins Deutsche. 1994 und 2015 erhielt Brigitte Große den Hamburger Förderpreis für Literatur und literarische Übersetzungen. Sie war Trägerin des Hieronymusrings und wurde 2017 mit dem Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung ausgezeichnet.

zur Übersetzer*innen Seite
Übersetzer*innenporträt
Andrea Alvermann

Andrea Alvermann studierte u. a. Jura, Romanistik und Slavistik an der Universität Köln. Sie ist Mitglied im Berufsverband der Dolmetscher und Übersetzer und der Société Française des Traducteurs (SFT).

zur Übersetzer*innen Seite
Bei unserer Presseabteilung können Sie unter Angabe des Verwendungszwecks Autor*innenfotos anfordern.

37 von 37 Leserstimmen


51%

49%

0%

0%

0%


Geben Sie eine Leserstimme ab!

sommerlese am 10.08.2014 20:08 Uhr
Eine Ode an die Heimat

Den Schutzumschlag ziert ein hübsches Strandverkäufermotiv aus Vietnam, das an eine Postkarte erinnert. Aber noch viel schöner sind die himmelblauen holografisch anmutenden Buchdeckel.Die junge Mãn ist ein Opfer des Bürgerkrieges zwischen Nord- und Südvietnam. Sie wird von ihrer eigenen Mutter weitergegeben, bis schließlich ihre "dritte" Mutter, eine Lehrerin, ihr ein liebevolles Zuhause gibt und eine innige Beziehung aufbaut. Bei ihr lernt Mãn die vietnamesische Kultur kennen und wird auch mit ihrer Küche vertraut gemacht.Um Mãns Sicherheit willen, arrangiert ihre Mutter eine Ehe mit einem älteren Mann, der nach Kanada ausgewandert ist. Er betreibt in Quebec eine kleine Suppenküche. Dort kocht sie und lernt ihre neue Heimat nur durch eine Verkaufsluke kennen. Erinnerungen an Vietnam und an Erlebnisse verbindet Mãn immer mit Geschmackserlebnissen und kocht nun alte Rezepte nach und wird durch das Probieren mit Gewürzen und Zutaten aus der Heimat bald zu einer kleinen Berühmtheit in Bezug auf ihre Kochkunst.Auch lernt sie in der offenen und herzlichen Julie eine wahre Freundin kennen. Durch diese Freundschaft gelingt es Mãn sich zu öffnen und Selbstvertrauen zu entwickeln. Sie baut ihr Restaurant erfolgreich weiter aus.Schließlich schreibt sie ein Buch, reist, trifft andere Köche und schließlich auch Luc. Plötzlich entdeckt sie Gefühle, die aus der Liebe zwischen zwei Menschen heraus entstehen. Ganz anders als in ihrer arrangierten Ehe, aus der sie inzwischen zwei Kinder hatDie Sprache klingt ein wenig poetisch, aber auch sehr klar. Kurze Kapitel reihen sich fragmentartig aneinander. Im Geschriebenen verschwimmen die Grenzen zwischen Erinnerung und gegenwärtigem Erleben schließlich zu einem Ganzen. Sprachbeispiele und Gedichte bzw. Liedertexte fließen in die Erzählung mit ein und machen sie erst komplett.Politische Aspekte laufen im Hintergrund ab. Die Situation in Vietnam wird so hingenommen und man arrangiert sich, indem man auswandert, heiratet oder in ein Gefangenenlager geht.Die Protagonistin Mãn zeigt die typische Mentalität von Vietnamesen. Sie ist duldsam, arbeitsam und bescheiden. Gefühle werden nicht beschrieben oder gezeigt, selbst wenn sie lacht, hält sie die Hand vor ihren Mund. Alle Emotionen und ihre ganze Sinnlichkeit steckt in ihren Gerichten und kommt schließlich in ihrem Buch zum Ausdruck. " Der Geschmack der Sehnsucht". Dieses Buch entführt in eine fremde Welt mit den Gerichten, Gewürzen und Zutaten der vietnamesischen Küche. Sie zeigt die Freuden im Exil genauso wie die Sehnsucht nach der Heimat.Ein berührendes leises Leseerlebnis der besonderen Art!

calimero am 27.06.2014 20:06 Uhr
Ein Leben voller Kochrezepte

Man wurde in Vietnam geboren und als wenige Wochen alter Säugling von ihrer leiblichen Mutter, die siebzehn Jahre und unverheiratet war, an eine weitere 'Mutter' weitergereicht. Diese lebte zurückgezogen auf dem Land, um zu beten und sie reichte Man an eine dritte 'Mutter' weiter, die Lehrerin war, in der Stadt wohnte und Man liebevoll erzog. Als Man alt genug war entschied die Mutter, dass Man einen älteren Mann heiraten sollte, ein Vietnamese, der schon seit längerem nach Kanada ausgewandert ist. Dadurch versuchte Mans Mutter ihr ein sicheres Leben jenseits des Krieges in Vietnam zu schenken. Der ältere Ehemann ist Besitzer einer Suppenküche, die sich Man gleich unter den Nagel reisst, denn sie ist voller vietnamesischer, traditioneller Rezepte, die sie mit feinen Kräutern und Gewürzen zu vollkommenen Menüs verarbeitet, welche ihre Kunden lieben. Durch einen Besuch in Paris lernt sie Luc kennen und lieben, kann sich allerdings am Anfang nicht vorstellen, aus ihrem bisherigen Leben auszubrechen.Ein wunderschönes, kleines Buch voller Emotionen, leckerer Gerichte, bei denen man sich fast schon einbildet, man kann ihren Duft riechen. Auch das Büchlein an sich ist auffallend hübsch gestaltet: Die Kapitelnamen sind in vietnamesicher und deutscher Sprache nicht in der Mitte der Seite abgedruckt, sondern in einer anderen Farbe am Rande versehen. Einfach schön!

sunnygirl am 18.05.2014 16:05 Uhr
Wunderschön!

Vietnam zu Zeiten des Bürgerkriegs. Ein kleines Mädchen, von ihrer leiblichen Mutter im Stich gelassen, findet ein neues Zuhause bei einer Lehrerin. Dort wächst Män auf. Um ihre Zukunft zu sichern, arrangiert die Mutter für die junge Frau eine Ehe mit einem älteren Mann, der vor vielen Jahrennach Kanada ausgewandert ist. Von ihrer neuen Heimat Kanada nimmt Män anfangs nur wenig wahr. Von früh bis spät arbeitet sie in der Suppenküche,die dem Ehepaar den Lebensunterhalt sichert. Doch schon bald besinnt sie sich auf eine Fähigkeit, die sie von ihrer Mutter gelernt hat. Die Kunst des Kochens. Sie beginnt mit Zutaten und Gewürzen zu experimentieren, die eine eigene Sprache sprechen und ihre eigenen Geschichten erzählen. Es dauertnicht lange, bis ihre Fähigkeit entdeckt wird und sie Erfolge mit ihre Kochkunst feiert. Dieser Erfolg ist für Män die Eintrittskarte in ein neues Leben. Sie entdeckt dabei sich selbst und wird von der großen Liebe überrascht. Kim Thúy erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die zwischen zwei Welten hin-und her gerissen ist und versucht, in der Fremde eine Heimat zu finden.Die Autorin schlägt leise Töne an, die aber doch so mitreißend und kraftvoll sind, wenn man sich darauf einlässt. Man erfährt einiges über den Vietnam, über Kultur und Traditionen. Es macht Spaß zu erleben, wie die Protagonistin den Weg in ein neues, selbstbestimmtes Leben findet. Auf jeden Fall lesenswert.

kattig am 27.04.2014 12:04 Uhr
Sehnsucht

"Der Geschmack der Sehnsucht" war für mich ein schönes, "kleines" Buch für zwischendurch. Es ist nicht besonders dick und deshalb habe ich es auch in 2 Tagen gelesen.Die Geschichte von Man, die in ihrer Heimat Vietnam herumgereicht wird und schließlich nach Kanada verheiratet wird, ist berührend, aber nicht rührselig.Sie gibt Einblick in das Leben von Auswanderern, die versuchen einen Teil ihrer Heimat in Erinnerung zu behalten. Man, die den Imbiss ihres Mannes langsam aber stetig ausbaut, hilft diesen Auswandern dadurch, dass sie immer mehr Gerichte in ihre Speisekarte aufnimmt. Gerichte, die die Gäste an ihre Heimat erinnern und keine Standardgerichte in anderen Restaurants sind.Durch diese Arbeit und ihren Erfolg schafft sich Man ein kleines Stückchen eigene Heimat, Leben und Unabhängigkeit.Man findet eine kanadische Freundin, Julie, die ihr hilft ihren kleinen Laden weiter auszubauen und sogar nach Paris zu reisen. Dort lernt Man auch Luc kennen und damit zum ersten Mal in ihrem Leben erfährt sie, was bzw. wie Liebe sein kann.Trotzdem entwickelt sich zwischen den beiden nicht mehr, aber Mans Leben erhält dadurch mehr Leben.Das Buch ist dann leider auch schon am Ende. Man hätte die Geschichte weiter ausbauen können, aber ich finde, dass dieses Ende durchaus passt. Es muss nicht immer ein Happy End sein.

blutengel63 am 26.04.2014 01:04 Uhr
blutengel63

Das Buch "Der Geschmack der Sehnsucht" lässt sich mit seinen kurzen Kapiteln gut und leicht lesen. Durch das Buch habe ich sehr viel über die Kultur in Vietnam gelernt.Teilweise ist das Buch sehr traurig und hat mich zum nachdenken angeregt. Insgesamt ein interessantes Buch das mir sehr gut gefallen hat.

ilonar. am 24.04.2014 22:04 Uhr
Riechen, schmecken, fühlen ....

Ein Buch wie ein Lied, wie Musik, die noch lange nachklingt. Das habe ich beim Lesen dieses Romans empfunden und dieses Urteil hat auch noch nach dem Ende des Buches Bestand. Män ist Kriegswaise, ein Opfer des Bürgerkriegs zwischen Nord- und Südvietnam. In den ersten Jahren ihres Lebens immer sehr kurzfristig weitergereicht von einer Frau zur anderen, findet sie schließlich bei ihrer „dritten Mutter“, einer Lehrerin, ein liebevolles Zuhause. In inniger Verbundenheit vermittelt ihr diese Mutter das Gefühl von Heimat und lässt sie sehr hautnah die eigene Kultur erleben. Sie lehrt ihre Tochter aber auch die Kunst der vietnamesischen Küche, vermittelt ihr das Wissen um die vielen Gewürze und Zubereitungsarten der Speisen. Doch um die Sicherheit der Tochter zu gewährleisten, entscheidet sich die Mutter, Män an einen wesentlich älteren Mann, der nach Kanada ausgewandert ist, zu verheiraten.Mäns Ehemann betreibt dort in Quebec eine kleine Suppenküche und die ersten Eindrücke ihrer neuen Heimat erfährt sie durch die kleine Luke in der Tür der Suppenküche, die ihr erste Blicke nach draußen ermöglichen.Män entdeckt neu, was Kochkunst und die Sprache der Gewürze vermögen und verhilft dadurch nicht nur der Suppenküche des Mannes zu einer neuen Blüte, sondern erlangt selbst auch eine gewisse Berühmtheit. Män gewinnt eine wirkliche Freundin und fasst durch diese Freundschaft den Mut, auch ein eigenständiges Leben an der Seite ihres Mannes zu führen. Ihr Erfolg überwindet Grenzen, sie erfährt die Möglichkeiten des Reisens, lernt andere Menschen, andere Köche kennen. So auch Luc, einen Pariser Koch, an dessen Seite sie bei sehr wenigen Gelegenheiten entdeckt, es auch andere Gefühle zwischen Mann und Frau gibt, als sie das bislang in ihrer arrangierten Ehe auch nur erahnt hat. Kim Thúy erzählt diese Geschichte auf dem Hintergrund eigener Erfahrungen und einer Sprache, die einen mehr als nur berührt. Wie bei Musik greift Eines ins Andere, die Grenzen zwischen Erinnerung und jetzigem Erleben sind absolut fließend und bilden trotzdem eine innige Einheit und Verbundenheit. Beim Genießen dieser Sprache, die sicherlich auch einer großartigen Übersetzungsleistung zu danken ist, wurde ich immer wieder an wunderbare Musik erinnert. Beethovens sechste „Pastoral-Sinfonie oder Erinnerungen an das Landleben“ hatte ich immer wieder im Sinn, aber auch aus der „Neunten“ die Ode an die Freude. Wobei hier die Textvorlage von Schiller sicherlich auch von Bedeutung ist. „Der Geschmack der Sehnsucht“ ist ein ganz wunderbares Buch, das einen in eine fremde Welt entführt. Eine Welt der Düfte, des Geschmacks, der Empfindungen, und dem es ohne Anstrengung gelingt, die eigene reale Welt für die Zeit der Lektüre einfach auszuschalten. Danke für dieses Leseerlebnis.

frodo1991 am 23.04.2014 03:04 Uhr
Exil-Roman

Lt. Buchrückentext wird dieser Exilroman wie folgt beschrieben: "Kim Thúys berührender Exilroman erzählt von der Kunst des Kochens und einer geheimen Liebe, von der Sehnushct, in der Fremde eine Heimat zu finden."Die recht kurzen Kapitelabschnitte des 143 Seiten starken Exil-Romans lassen sich flüssig und kurzweilig lesen. Protagonistin ist die junge Vietnamesin Mãn, die von Mutter zu Mutter gereicht wird, bis die letzte sie in die Kunst des Kochens einweiht ...Dieser Exil-Roman war spannend zu lesen, über die fremde Kultur, Mãn´s Sehnsüchte und eben die Kunst des Kochens.Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe 5 von 5 Sternen.

esposa1969 am 22.04.2014 19:04 Uhr
Der Geschmack der Sehnsucht

Buchbeschreibung: = = = = = = = = = =In den Wirren des vietnamesischen Bürgerkriegs wird ein junges Mädchen weitergereicht; erst bei der dritten »Mutter«, einer Lehrerin, findet Mãn ein Zuhause. Doch dann entscheidet sich auch die neue Mutter, sie in die Ferne zu schicken: in eine arrangierte Ehe mit einem älteren Mann, der nach Kanada ausgewandert ist. Zuerst nimmt die junge Frau die neue Heimat nur durch die Luke der kleinen Suppenküche wahr, die dem ungleichen Paar den Lebensunterhalt sichert. Doch dann besinnt sie sich auf ein Vermächtnis, das ihr die Mutter mitgegeben hat: die Kunst des Kochens, die Sprache der Gewürze, die zugleich die der Sehnsucht ist und in der jedes Kraut, jede Zutat eine besondere Bedeutung hat, eine Geschichte erzählt. Bald werden sie und ihre Kunst entdeckt und mit dem Erfolg entdeckt sie sich selbst, findet eine neue Sprache, in der auch Wünsche und Sehnsüchte zu Wort kommen dürfen. Bis sie schließlich einem anderen »Fremden« begegnet und eine so überraschende wie unbedingte Liebe ihr die Möglichkeit eines neuen Lebens aufzeigt. In Kim Thúys berührendem Exilroman verbindet sich der Duft der Gewürze mit der Sehnsucht nach einem Leben, das die Möglichkeit der Liebe einschließt.== Das Cover: ==Zuerst einmal war ich von dem Cover sehr fasziniert, welches seinem Buchtitel alle Ehre macht: Zum einen interpretiere ich den Geschmack nach Sehnsucht, wie ein sehnsüchtiges Verlangen, achdem diese Sehnsucht schmeckt. Zudem sehen wir einen Ausschnitt der unermesslichen Vielfalt der asiatischen Küche, die den Geschmack meiner Geschmacksnerven voll treffen. Eine arrangierte Ehe, eine neue Heimat und immer noch die Künste des Kochens und die Sehnsucht, die bleibt.Dieser Roman ist sehr energiegeladen geschrieben. Die Kapitel, die eigentlich keine sind, zumindest ohne Kapitelüberschrift oder Ziffernbezeichnung, sind recht kurz, oftmals weniger als eien Seite lang und mit vietnamesischen Vokabeln samt Übersetzung am seitlichen Rand versehen. Wir lernen viel über die Menschen us Südvietnam und deren Kultur. Das Buch ist sehr weise, interssant und lesenswert geschrieben.Daher vergebe ich sehr gerne 5 von 5 Sternen!== Leseeindrücke: ==In diesem 143-Seiten starken gebundenen Hardcoverbuch lesen wir die Geschichte des Mädchens Mán, welche während des vietnamesischen Bürgerkrieges von Ersatzmutter zu Ersatzmutter gereicht wird, bis sie bei einer bleibt und dort in die Künste des Kochens ein. Eine arrangierte Ehe, Heimweh, die Kusnt dess Kochens und immer wieder die Sehnsucht ...Die Kapitel, die eigentlich keine sind, da sie weder Überschriften enthalten, och mit Ziffern evrsehen sind, sind recht lurz und oftmals nur eine halbe Seite lang. Am Seitenrand lesen wir Vokabeln in vietnamische - deutsch. Wir lernen viel über die Leute und deren Kultur in Südvietnam. Das Buch macht sehr nachdenklich und oftmals auch traurig. Der Schreibstil ist oft nicht ohne Gefühl zu lesen, dennoch habe ich das Bch sehr interessiert gelesen und evrgebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!by esposa1969

wortwelten am 15.04.2014 22:04 Uhr
Ueber die Stille unbekannter Sehnsucht

Zwei Mütter reichen die junge Vietnamesin Mãn weiter, bis sie bei ihrer dritten Mutter landet, nicht ihrer leiblichen, aber ihrer richtigen. Immer mal verschwindet diese für längere Zeit, arbeitet als Spionin für die Kommunisten in sich im Umbruch befindenden Vietnam. Nur ein Grund mehr, ihrer Tochter ein anderes Leben zu bieten, vor allem jedoch Sicherheit. Im Rahmen einer arrangierten Ehe wird die junge Mãn mit einem nach Kanada emigrierten Vietnamesen verheiratet. Sie lebt gut dort, bekommt Kinder und arbeitet in der Küche des Restaurants ihres Mannes. Ihre Kochkunst lockt immer mehr Gäste an und dank der Förderung ihrer Freundin Julie erlangt Mãns Küche zu immer mehr Berühmtheit. Es ist ein gut strukturiertes Leben, das sie führt, jeder hat seinen festen Platz darin. Bis Mãn Luc kennenlernt und damit ein Gefühl, von dem sie nie gedachtet hätte, es könnte ein Teil von ihr sein: Liebe.Kim Thúys Sprachstil wirkt einfach, mit klaren, meist kurzen Sätzen, präzisen Beobachtungen. Zwischen dieser Schlichtheit verbirgt sich jedoch ein hoher Symbolgehalt. Sie braucht nicht viele Worte, um Mãns Geschichte zu erzählen, in Bruchstücken ihr Leben anzureißen, das auf eine Weise ebenso schlicht und strukturiert ist wie die Sprache, in der es geschildert wird.Dabei umfasst dieser handliche Roman jedoch viel mehr als ein Auszug aus Mãns Leben und in wenigen Abschnitten das ihrer Mutter. Fast zärtlich geht es sehr viel um das Essen, um die Zubereitung von Mahlzeiten, die in ihrer Vorbereitung schon mal mehrere Stunden in Anspruch nehmen können, ganz anders als wir es in unserer schnelllebigen Welt gewohnt sind. Sie beschreibt Zutaten und Gerüche, die Komposition von Lebensmitteln und das, was sie symbolisieren oder bewirken. Wie nebenbei wird dabei auch die Geschichte Vietnams angerissen, vor allem die des Krieges und die nachfolgenden Veränderungen.Wahrnehmung wird sehr viel durch Sprache bestimmt, und so werden in die Erzählung eingewoben auch immer wieder einzelne Begriffe analysiert, sowohl vietnamesische als seltener auch französische. Gerade jedoch das Vietnamesische mit seiner Bildhaftigkeit spielt eine große Rolle. Am Rand eines jedes Abschnitts, die selten mehr als eine Seite umfassen, wird jeweils ein für diesen Teil wichtiger Begriff auf Vietnamesisch und in der deutschen Übersetzung aufgeführt. So karg der Roman an manchen Stellen auch wirkt, ist es eben vor allem die Sprache, die Geschichten festhält.So klar und einfach Mãns Leben auch wirkt, wird es sehr liebevoll dargestellt. Trotz der sprachlichen Sparsamkeit bekommt man ein Gefühl dafür, wie Mãn mit ihrem Mann, ihren Kindern, ihrer Mutter und der Familie ihrer besten Freundin Julie in stiller Zufriedenheit zusammenlebt, wie ihre Tage in der Küche verlaufen, wie all ihr Leben eigentlich vor allem durch die Bedürfnisse anderer bestimmt ist. Sie selbst löst sich darin auf, ohne das selbst wirklich zu bemerken oder umfassend zu reflektieren. Es gibt nichts, was ihr fehlt, weil ihr persönliches Glück eigentlich nie von Bedeutung war.Damit ist das Buch auch weit entfernt von einem Liebesroman, denn die Liebesgeschichte kommt erst im letzten Drittel des Romans. Sie bewirkt eine Veränderung in der zurückhaltenden Mãn, eine Selbstbewusstwerdung, das Bedürfnis nach etwas, das in der Lage ist, ihr so sorgfältig erschaffenes Leben zu vernichten. Liebe kann man das nennen. Leidenschaft. Sehnsucht. Eine Vollkommenheit, die alles jenseits davon nahezu unerträglich werden lässt.Scheinbar schlicht, gleichzeitig aber mit symbolischer Kraft erzählt Kim Thúy in Der Geschmack der Sehnsucht von dem Schicksal einer in Kanada gestrandeten Vietnamesin, die eine gute, aber leidenschaftslose Ehe und ein ebensolches Leben führt, deren gesamte Kraft sich auf das Kochen konzentriert. Sie erzählt davon, wie leicht auch die sorgsamste Ordnung durcheinandergeraten kann, wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht. All das verwebt sie wunderbar anschaulich mit Einblicken in die vietnamesische Geschichte und vor allem kulinarische Kultur. Ein kurzer, ein wenig melancholischer, sehnsüchtiger Roman, der irgendwie ein kleines bisschen traurig macht. Und glücklich.

adel69 am 08.04.2014 16:04 Uhr
Eine Vietnamesin, die ihre Traditionen nach Kanada bringt

Vor einigen Tagen habe ich folgenden Roman zu Ende gelesen: ==Der Geschmack der Sehnsucht==Autorin: Kim ThúyDas Buch ist als Hardcoverausgabe mit Schutzumschlag erschienen. Im Buchhandel in Deutschland kostet es 16,95 Euro. ==Das neue Leben der Vietnamesin Män in Kanada - oder: die Handlung==Während des vietnamesischen Bürgerkriegs sieht sich die leibliche Mutter des Mädchens Män außerstande, sich um ihr Kind zu kümmern. Eine neue Mutter wird gesucht. Erst die dritte "Mutter", eine Lehrerin, kann Män ein Zuhause bieten. Diese Mutter lehrt Män nicht nur die vietnamesische Sprache und gutes Benehmen, sondern auch die Kunst des Kochens. Als Män im heiratsfähigen Alter ist, wird für sie ein Ehemann gesucht. Eine Liebesheirat wird es nicht geben, sondern es ist üblich, eine Heiratsvermittlerin einzuschalten. Ein älterer Vietnamese, der vorhat, nach Kanada auszuwandern, heiratet Män schließlich. Zusammen betreiben sie in Montreal eine Suppenküche. Glücklich ist Män nicht, bis sie sich auf die Kochkünste besinnt, die ihr ihre dritte Mutter beigebracht hat. Als Män ein Kochbuch veröffentlicht und das erfolgreich wird, ändert sich ihr Leben. ==Ein dünnes Buch, das sehr viel bietet - oder: meine Leseerfahrung==Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Män geschrieben, in der Vergangenheit. Die Kapitel sind kurz - durchschnittlich eine halbe bis eineinhalb Seiten lang. Das klingt nach schneller Lektüre, mag der Leser denken. Ein Buch, das man in kurzer Zeit "runterliest" - aber so ist es nicht. Jedes Kapitel wird eingeleitet mit einem vietnamesischen Wort und dessen Übersetzung. Wie ich das Wort ausspreche, lese ich nicht. Aber das ist kein Manko, denn es geht hier um einen Roman, nicht um einen Vietnamesisch-Sprachkurs. Die Autorin verwendet eine sehr ausschmückende und lyrische Sprache. Die muss man sich beim Lesen auf der Zunge zergehen lassen, die Worte genießen. Beispielsweise, wenn man ein "Loch im Glauben" hat. Diesen Ausdruck kannte ich noch nicht. Was ist das? Man sagt das so, wenn man an nichts mehr glaubt, nicht mal mehr an die Menschen. Eine traurige Situation. Der aufmerksame Leser erfährt hier viel über Vietnam und dessen Traditionen. Es gibt Heiratsvermittler zum Beispiel. Die kennt man in Deutschland nicht, und auch keine Leute, die sich die Zähne schwarz lackieren. Mäns Großmutter hat das noch gemacht, und Män bedauert, dass diese Tradition am Aussterben ist. Ich selbst finde sie gewöhnungsbedürftig. Män zieht mit ihrem Mann nach Kanada, und jetzt denkt man, dass es ihr gut geht. Aber Män, die im kriegsgeplagten Vietnam schon nicht wichtig war, muss in Kanada erst ihren Platz finden. Män arbeitet erst einmal in einem Restaurant, versucht, Englisch zu lernen und die Art und Weise des Kochens, die ganz anders ist als in Vietnam, zu verstehen. Und irgendwann kocht sie die Speisen so, wie sie es in Vietnam gelernt hat. Beispielsweise verwendet sie asiatische Gewürze. Die Speisen finden Anklang bei den Kanadiern. Einen großen Erfolg findet ihr Kochbuch, das auf den Markt kommt. Und auch in der Liebe findet sie neue Wege. Ich war irritiert zu lesen, wie sie sich Luc öffnet. Luc ist verheiratet und lebt in Paris. Eines Tages reist Män nach Paris. Nun war ich als Leserin gespannt, wie der Roman ausgeht. Würden Luc und Män zusammenkommen oder nicht?==Mein Fazit=="Der Geschmack der Sehnsucht" von Kim Thúy ist ein kurzer, aber sehr intensiver Roman über eine Vietnamesin, die nach Kanada kommt, dort mit einem älteren Mann eine Familie gründet. Sie entdeckt ihre Liebe zum Kochen traditioneller vietnamesischer Gerichte wieder - und sie entdeckt ihre Liebe zu einem anderen Mann. Der Roman ist oft lyrisch, ich musste mich beim Lesen sehr konzentrieren - aber dennoch will ich hierfür keinen Stern abziehen. Denn man ich übe hier als Leserin auch das Interpretieren, das Lesen zwischen den Zeilen. Außerdem erfahre ich sehr viel über Vietnam und seine Traditionen. Und Vietnam interessiert mich schon lange - auch wenn ich es bisher nicht geschafft habe, in dieses Land zu reisen. Ich vergebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung!P.S.: ich schreibe auch auf anderen Portalen - beispielsweise als "Sydneysider47" bei Ciao.de, als "sydneysider47" im Buchblog der "Verrückten Leseratten" sowie als "Irina Melbourne" bei Amazon.de.