Heinrich wächst in ärmlichen Verhältnissen heran. So ärmlich, dass die Mutter auf die grünen Uniformen des früh verstorbenen Vaters zurückgreift, um ihren Jungen einzukleiden. Unversehens schneidert sie ihm dabei einen Spitznamen auf den Leib, der hängen bleibt. Als der Junge dem heimatlichen Dorf schließlich den Rücken kehrt, um in München Kunstmaler zu werden, erweist sich dieser Spitzname in doppelter Hinsicht als zutreffend. Melodisch, pointiert und gespickt mit autobiografischen Elementen – »Der grüne Heinrich« gilt zurecht als einer der bedeutendsten Bildungsromane des 19. Jahrhunderts.
1. Auflage
Gottfried Keller wurde am 19. Juli 1819 als Sohn eines Drechslers in Zürich geboren und wuchs in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Nach einem Verweis von der kantonalen Industrieschule 1834 arbeitete er einige Zeit als Maler. Keller hatte bereits nach wenigen Jahren ernste Zweifel an seiner Berufswahl und entdeckte seine schriftstellerische Begabung. Dank eines Stipendiums konnte er im Herbst 1848 sein Studium der Geschichte, Philosophie und Literatur in Heidelberg aufnehmen. In den folgenden Jahren arbeitete er als freier Schriftsteller und Staatsschreiber. Keller starb am 15. Juli 1890 in Zürich.
Baldur Seifert, geboren 1936, war ein deutscher Radiosprecher, der für den SWR u. a. die Sonntagskonzerte moderierte. Eng verwachsen mit der Kultur der Moselregion, führte er außerdem durch zahlreiche Neujahrskonzerte in der Mosellandhalle, die er durch seine persönliche Popularität sehr bekannt machte.