Erschöpft von seiner Arbeit an der Universität begegnet Andrei Wassiljewitsch Kowrin eines Tages einem schwarzen Mönch, der ihm überdurchschnittliche Talente bescheinigt. Im neuerweckten Glauben, ein Genie zu sein, läuft sein Leben von nun an auf Hochtouren. Er heiratet die schöne Tanja und sieht einer glänzenden Universitätslaufbahn entgegen. Weil allerdings nur Kowrin den Mönch sieht, leiten Ehefrau und Schwiegervater folgenschwere Maßnahmen ein. Anton Tschechow schafft in seiner Geschichte, gelesen von Gert Westphal, einen Protagonisten zwischen Größenwahn und Wahnsinn – und stellt dabei die Frage aller Fragen: Was macht ein gutes Leben aus?
1. Auflage
Anton Pawlowitsch Tschechow kommt am 29. Januar 1860 im südrussischen Taganrog zur Welt. Nach dem Abitur 1879 studiert er in Moskau Medizin und veröffentlicht ab 1880 zahlreiche Erzählungen in Zeitungen und Zeitschriften, zunächst unter dem Pseudonym Tschechonte. Er praktiziert nach Abschluss des Studiums nur kurze Zeit als Arzt und widmet sich bald ganz dem Schreiben. Der Schriftsteller setzt sich mit großem Engagement für Arme und Kranke ein und stiftet mehrere Schulen. 1904 stirbt er während eines Kuraufenthalts in Badenweiler an der sich stetig verschlimmernden Lungentuberkulose, an der der Schriftsteller seit 20 Jahren leidet. Tschechow gilt bis heute als unübertroffener Meister der Kurzprosa. Er trug maßgeblich zur Formung der modernen Novelle und Short Story bei. Bis heute ist er der weltweit am häufigsten aufgeführte Dramatiker nach Shakespeare.
Gert Westphal, geboren 1920 in Dresden, arbeitete als Schauspieler, Sprecher sowie als Theater- und Opernregisseur. Für seine Rundfunklesungen der Werke von Theodor Fontane, Johann Wolfgang von Goethe und Thomas Mann erhielt er den Deutschen Schallplattenpreis und wurde von der ZEIT zum »König der Vorleser« gekürt. Er starb 2002 in Zürich.