Willi hatte es noch niemandem gesagt, aber er hatte einen schrecklichen Verdacht: Der Mensch, dachte Willi, ist gar nicht wasserdicht. Oder vielleicht nur die anderen und er nicht.
Willi, 8 Jahre alt, kann schon ziemlich viel: betörend laut im Kinderchor singen, mit quietschenden Fahrradbremsen Mädchen aufscheuchen, Nacktschnecken jagen und auf Plastiktüten Schlitten fahren. Da gibt es allerdings etwas, was er gar nicht gerne tut, und das ist: Schwimmen. Genau genommen ist Willi sogar ein begeisterter Nichtschwimmer. Ein Schisser, behauptet sein Bruder Tobi. Und tatsächlich vermeidet Willi Wasser, wo er nur kann. Selbst im Urlaub geht er als Einziger der Familie nicht ins Meer.
»Ich könnte, wenn ich wollte«, sagt Willi. »Das wisst ihr ja. Aber ich will nicht.« Schließlich wird es schon seinen Sinn haben, dass man zwischen den Zehen keine Schwimmhäute hat. Außerdem ist Willi sich auch nicht so ganz sicher, ob er wirklich wasserdicht ist ... Doch dann, nach dem Urlaub, verbringt er einen Tag zusammen mit seiner Lieblingscousine Carola und seinem Onkel Rolle – und fällt ausgerechnet beim Bootfahren ins Wasser. Willi wundert sich hinterher sehr, dass er nicht ertrunken ist. Onkel Rolle muss es ihm erst mal klar machen: Willi ist geschwommen. Und war dabei außerordentlich wasserdicht.
1. Auflage
Rudolf Herfurtner, geboren 1947 in Wasserburg am Inn, studierte Germanistik, Anglistik und Theaterwissenschaften in München, wo er auch heute als freier Schriftsteller lebt. Für seine Bücher, Theaterstücke und Hörspiele wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Preise:
1981 Förderpreis der Stadt München
1985 Hans im Glück - Preis für ›Pflaumenbäume‹
1990 Preis der Leseratten für ›Mensch Karnickel‹
1993 Internationaler Kinderhörspielpreis terre des hommes
für ›Motzarella und die Weihnachtswölfe‹ (WDR)
1994 Moritz, Preis der 9.Werkstatttage, Halle für ›Der Nibeljunge‹
1996 Erster Deutscher Kindertheater-Preis für ›Waldkinder‹
2ooo Preis der Bayerischen Theatertage, Nürnberg für ›Spatz Fritz‹
2oo1 Martin, Kinder- und Jugendkrimipreis der Autoren für ›MILO‹,
Auswahlliste zum Züricher Preis La vache qui lit
2oo1 Preis der Deutschen Schallplattenkrititk 4/2oo1 für GLORIA und ROSA,
Hörspiel BR und Kasette im Hörverlag
2oo2 Großer Preis der Volkacher Akademie für Kinder- und Jugendliteratur für das Gesamtwerk
Stimmen:
»Kommt Herr Herfurtner zu einer Lesung an die Schule, so ist das Eis zwischen ihm und den Kindern schnell gebrochen. Offen und herzlich, spontan und humorvoll gibt er auch auf die kniffligsten Fragen Auskunft. Er zieht Jung und Alt in seinen Bann. Seine Sympathie für Kinder und Jugendliche, sein Verständnis für deren Sorgen und Ängste, aber auch seine Vertrautheit mit ihrer Sprache und ihren Vorstellungen prägen alle seine Erzählungen.«
Irene Schön in lesenswert über Rudolf Herfurtner bei Lesungen
»Nur unter Gefühlsbeteiligung verleihen Kinder Preise: Die Troisdorfer Kinderjury entschied sich für den Sechserwurf von ›Gloria von Jaxtberg‹ (1988) und Rodrigo, für das Schweinchen ›Rosa‹ (2001). Rudolf Herfurtner und Reinhard Michl ist es gelungen, ein in Bild und Text stimmiges Buch zu schaffen, in dem keiner der für die Erstklässler wichtigen Eckpunkte fehlt. Spannung, Gegensätze, Gefahrenpotential, Überraschungseffekte, Farbigkeit und Freude am Leben: alles ist da.«
Preis der Kinderjury des Troisdorfer Bilderbuchpreises für ROSA
(für die Jury: Dorothea Dieck-Burkei)
»MILO ist ein spannender Roman bis zur letzten Seite. Rudolf Herfurtner gelingt mit leichter Hand die Verbindung von realistischer, problematisierender Darstellung eines heutigen Kinderalltages und den fantastischen, fast märchenhaften Elementen einer reißerischen Abenteuergeschichte.«
Kinderkram zu ›Milo und die Jagd nach dem grünhaarigen Mädchen‹
»Also, Der wasserdichte Willibald ist mein Lieblingsbuch, weil es eine nicht eben seltene Kinder-Angst mit soviel Einfühlungsvermögen schildert. Dieses kleine Buch ließ mich wünschen, noch mal acht zu sein und dann diese Geschichte zu kennen und an Willi zu denken und ganz tapfer sein, wenn es ins Wasser geht.«
Daland Segler in der Frankfurter Rundschau zu: ›Der wasserdichte Willibald‹