Buch Die Hummerfrauen, Text Sommer in Maine, Wo Vergangenheit auf Gegenwart trifft
Buch Die Hummerfrauen, Text Sommer in Maine, Wo Vergangenheit auf Gegenwart trifft

Auch als Hörbuch bei Hörbuch Hamburg

Ungekürztes Hörbuch, gelesen von Tessa Mittelstaedt.

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Wo Vergangenheit auf Gegenwart trifft: drei Frauen in Maine
Die Hummerfrauen

»Ich kann dir nichts über das Meer beibringen«, hatte Ann einmal zu Mina gesagt. »Du spürst es oder eben nicht. Am Ende ist es mit dem Meer wie mit dem Leben, man muss alles allein herausfinden. Andere können dich auf dem Weg nur begleiten.«

Die Sommer ihrer Kindheit verbrachte Mina jedes Jahr auf einer kleinen Insel in Maine, gemeinsam mit ihren Eltern und dem großen Bruder. Auf Eagle Island fühlte sich das Leben frei und leicht an: Mina streifte mit dem Fischerjungen Sam durch die Kiefernwälder, sammelte Muscheln und Vogelfedern, während die Erwachsenen die Tage am Strand und auf Gartenpartys vorbeiziehen ließen. Doch ein schicksalhafter Sommertag veränderte alles, die Wege von Mina und Sam trennten sich.

Ein eindringlicher und berührender Roman über eine große Liebe, die für immer im Schatten der Vergangenheit steht

Nun, fast zwanzig Jahre später, ist Minas Familie durch den plötzlichen Tod des Bruders zerbrochen. Sie hat allen Halt verloren, auch sich selbst ist sie fremd geworden. Und sie weiß: Ihre Suche nach sich selbst muss an jenem Ort beginnen, an dem sie zum letzten Mal glücklich war. In Maine, so hofft sie, wird sie endlich herausfinden, warum die Familie die Insel nach diesem Sommer für immer verließ und nie wieder zurückkehrte.

Stürmisch wie das Leben, tief wie das Meer

Mina strandet in einem Hummerfischerdorf bei den beiden Fischerinnen Ann und Julie. Die 72-jährige Ann lebt seit der Trennung von ihrer Lebensgefährtin allein in einem großen Haus am Wasser, nur ein seltener blauer Hummer namens Mr. Darcy leistet ihr Gesellschaft. Julie ist Mitte 50 und musste sich ihren Platz in der männlich geprägten Dorfgemeinschaft hart erkämpfen. Sie packt an, wo es nötig ist und nimmt kein Blatt vor den Mund, aber ihre Gefühle für den Fischer Nat kann sie aufgrund alter Verletzungen nicht zulassen.

Der raue Alltag der Hummerfischerinnen wird zum Schauplatz eines inspirierenden Romans über Liebe, die Kraft weiblicher Gemeinschaft – und die Frage, ob die Vergangenheit unsere Gegenwart bestimmt

Mit Ann und Julie fährt Mina hinaus aufs Meer, von ihnen erfährt sie Wärme und ein noch nie gekanntes Gefühl von Zugehörigkeit. Dann begegnet sie jedoch Sam wieder. Die tiefe Verbindung aus Kindheitstagen ist vom ersten Moment an wieder spürbar: Mina und Sam verlieben sich leidenschaftlich ineinander. Aber auch Sam kämpft mit seiner Vergangenheit, denn auch seine Familie war nach jenem schicksalhaften Sommer nicht mehr die, die sie einmal war.

»Wusstest du, dass ein Hummer nur deshalb fast hundert Jahre alt werden kann, weil er sich alle zwei bis drei Jahre häutet? Er stapelt einfach ein Leben auf ein nächstes, ohne zwischendurch den Tod reinzulassen. Er wächst sein Leben lang weiter und muss deshalb regelmäßig den alten Panzer abwerfen, damit er nicht zerquetscht wird. Klingt nicht schön, ist aber die größte Weisheit, die der alte Mr. Darcy mir mitgegeben hat.«

»Ein literarischer Pageturner voller Wärme, Humor, Menschenkenntnis und ein umwerfendes Romandebüt. Das Buch des Sommers, schon der erste Satz führt ins Leseglück.« Angela Wittmann, BRIGITTE

Bibliografische Daten
EUR 22,00 [DE] – EUR 22,70 [AT]
ISBN : 978-3-423-28476-9
Erscheinungsdatum: 26.06.2025
5. Auflage
400 Seiten
Format : 13,8 x 21,5 cm
Sprache: Deutsch
Autor*innenporträt
Beatrix Gerstberger

Beatrix Gerstberger, geboren 1964, ist freie Autorin für ›Brigitte‹, ›Stern‹ und ›Geo‹. Sie schrieb den SPIEGEL-Bestseller ›Keine Zeit zum Abschiednehmen‹ über den frühen Tod ihres Partners und die Geschichten von weiteren jungen Witwen vor 20 Jahren, als sie für sechs Monate in einem Hummerfischerdorf in Maine lebte. Viele Jahre später kehrte sie an diesen Ort zurück, fuhr mit Hummerfischerinnen hinaus aufs Meer und sprach mit ihnen über das Leben, über Verluste, Trauer und das Weitermachen. Daraus entstand die Idee für diesen Roman. Beatrix Gerstberger lebt in Hamburg.

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10 von 107 Leserstimmen

4.52 von 5 Sternen


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pusteblume am 20.06.2025 14:06 Uhr

Wundervolles Buch

Das Cover mit dem roten Hummer ist mir sofort aufgefallen und hat mich angesprochen; die Leseprobe fand ich gut, als ich aber das Buch zum Vorablesen erhalten hatte, war die Überraschung groß, denn unter dem Schutzumschlag ist der Hummer blau. Eine tolle Idee.Ich habe das Buch mit sehr viel Freude gelesen. Wunderbar gezeichnet sind die drei starken Frauen unterschiedlichen Alters.Ann, eine knorrige, eigenbrötlerische Frau, die mit Mr. Darcy, ihrem Hummer, alleine lebt. Julie, die mittlere der Drei, die sich nach einem schweren Unfall ins Leben zurückgekämpft hat und sehr eigen ist. Und zuletzt noch Mina. Sie ist die Jüngste und hat als Kind ihre Sommerzeit in Maine verbracht. Sie kehrt nach Jahren an den Ort aus ihrer Kindheit zurück. Alle Drei verbindet der Umgang mit ihren jeweiligen Schicksalsschlägen, die in Rückblicken erzählt werden, ihre Toleranz, ihr Humor und eine tiefe Freundschaft.Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Ein sehr gelungener Debüt Roman, absolut lesenswert und ich vergebe gerne dafür 5 Sterne.

teegeschirr am 22.06.2025 11:06 Uhr

3 Frauen - 3 Schicksale

Beatrix Gerstberger erzählt in ihrem Debütroman „Die Hummerfrauen“ gleich drei Geschichten die sich alle auf der Insel Stone Harbor verknüpfen. Herzstück des Romans: die drei Frauen Ann, Julie und Mina. Die drei landen aus ganz unterschiedlichen Gründen auf der Insel und haben alle mit ihrer eigenen Einsamkeit zu kämpfen. Doch mit der Zeit entwickelt sich aus ihnen eine kleine Familie die sich gegenseitig unterstützt und antreibt.Durch den Schreibstil von Beatrix Gerstberger erhält der Roman eine wunderbare Lesbarkeit. Dementsprechend leicht lässt sich auch eine Beziehung zu dem Trio aufbauen und man fühlt sich fast wie ein Teil der kleinen Gemeinschaft. Die Art wie die Geschichte erzählt wird ist wirklich vieles: wunderschön, herzzerreißend, lustig und absurd (ich feiere Linda!!). Ich habe mir wirklich überhaupt nichts erwartet und wurde stark überrascht, die Geschichte ist viel tiefgründiger als es der Klappentext hergibt.

sofiewalden am 01.07.2025 02:07 Uhr

Die raue Küste von Maine und drei Frauen, die es hier gefunden haben, ihr Sein

Die raue Küste von Maine, einst der Rückzugsort der Autorin selbst, nach einem Schicksalsschlag, heute ist es der Ort für diese Geschichte. Drei Frauen, drei Generationen und die große Verbundenheit zu diesem Streifen Land und dem Meer, und wir als Leser nehmen daran teil. Da ist Ann, um die 70, hart im Nehmen, in ihrem Beruf als Hummerfischerin und auch in dem Aufrechthalten einer Fassade der Stärke, denn das hat sie daa Leben gelehrt, traue nur dir selbst. Und da ist Julie, fast 20 Jahre jünger. Auch sie fährt zum Hummerfischen hinaus aufs Meer. Ihre Verletzungen durch das Leben, die eher sichtbaren und die ganz tiefen in ihr drin, sie kann sie ertragen, in ihrer Verbundenheit zu dieser rauen Welt und den beiden Frauen, die es ihr gleichtun, nämlich eine Hummerfrau zu sein. Die Dritte dabei, Mina, mit Ende 20 die Jüngste im Bunde, ist zurückgekommen in die Heimat aus Kindheitstagen, um eine Türe zu schließen oder vielleicht doch eher zu öffen, für das Finden zu sich selbst und dem ein oder anderen Eingestehen. Drei Frauen stehen ihren Mann, haben es sich verdient, Akzeptanz zu erfahren, mehr noch Respekt und Anerkennung, wenn auch eher aus der Ferne. Es gibt gute und schlechte Tage, unausgesprochene Geheimnisse, Oberflächlichkeit, die gerade Julie nicht gelten lässt, bei anderen. Und es gibt Widerstreit, Zurückweisungen, Auseinandersetzungen, alles weil man es sich einander wert ist und weil man füreinander da ist, unausgesprochen festgelegt, zu einem Band der Freundschaft.Ein Buch, so rau wie das Meer und auf Ebbe folgt Flut. Und auch wenn man den Pegelstand des Wassers am Ufer nicht halten kann, es gibt immer ein 'bis dann' und das finde ich ziemlich tröstlich.Einfach schön.

babsiha am 02.07.2025 21:07 Uhr

Bewundernswerte Frauen

Ein wundervolles Buch über das Leben von Hummerfischern... Ich habe jede Seite genossen und fühlte mich direkt in die Geschichte hineinversetzt. Ann, mit ihren Eigenheiten, wird als wirklich bewundernswerte Frau dargestellt. Das Leben hat sie mit Julie und Mina zusammengeführt. Die Geschichte handelt vom einfachen Leben, von Liebe und von Gemeinschaft, einfach herzerwärmend aber manchmal auch traurig. Das Cover des Buchs gefällt mir sehr gut, es zeigt das Haustier von Ann, den Hummer Mr. Darcy, der sich für Ann entschieden hat. Sehr passend zur Handlung. Der Schreibstil war sehr flüssig, ich fand auch die vielen Absätze angenehm fürs Lesen. Alle drei Frauen sind für sich besonders, keiner der 3 Hauptcharaktere wirkte auf mich unsympathisch oder unauthentisch, ich habe richtig Lust bekommen sie kennenzulernen :)Also alles in allem eine tolle angenehme Lektüre, ich kann sie nur weiterempfehlen!

yernaya am 03.07.2025 17:07 Uhr

Ein wunderschönes Buch über das Leben und Überleben

Was für ein wundervolles Buch! Es beginnt bereits mit der Covergestaltung. Auf dem Schutzumschlag prangt ein orange-pinker Hummer, der blaue Titel verleiht dem Buch zudem einen maritimen Eindruck. Du nimmt man den Umschlag ab, erwartet einen die erste Überraschung. Auf dem Buch selbst ist der Hummer in Blautönen abgebildet. Schnell wird klar, dass es sich dabei nur um Mr. Darcey handeln kann, das ungewöhnliche Haustier einer der Hauptprotagonistinnen.Ann ist 72 und die älteste Hummerfischerin in einem kleinen fiktiven Hummerfischerort im Maine. Dann ist da noch die Mittfünfzigerin Julie, die sich nach einem schweren Unfall zurück in das Leben gekämpft hat. Beide Frauen haben sich trotz aller Widerstände in der Männerdomäne der Hummerfischerei behauptet. Und schließlich Mina, Ende Zwanzig, die nach einem tragischen Ereignis an den Sehnsuchtsort ihrer Kindheit zurückkehrt. Viele weiter Personen tauchen auf. Sie alle eint, dass sie mit Verlust und Trauer, Enttäuschungen und unerfüllten Wünschen, verflossener Liebe und anderen Schicksalsschlägen auseinandersetzen müssen. Was hier sehr düster und melancholisch klingt, ist am Ende jedoch das Leben, was nicht immer so verläuft, wie man es sich erträumt hätte. Und so ist das Buch keineswegs traurig, sondern wundervoll geschrieben, sehr einfühlsam und in einer schönen Sprache. Der raue Charme der Landschaft spiegelt sich in der Sprache der Bewohner wieder. Und es ist spannend zu beobachten, wie die Frauen aus Veränderungsprozessen hervorgehen. Der Vergleich zu den sich häutenden Hummern ist da naheliegend. Beatrix Gerstberger ist ein oft sogar humorvoller Debütroman gelungen. Dabei gelingt es ihr, in die Tiefe zu gehen, philosophisch zu werden, ohne dass dies beschwerlich wirkt.Fazit: Ein großartiges Werk voller Einfühlsamkeit und mit Gespür für die Menschen, insbesondere die Frauen. Ein Buch über ungewöhnliche Lebensverläufe und die Möglichkeiten, das eigene Leben zu steuern.

susank am 21.06.2025 21:06 Uhr

Ein kluges Buch über Liebe und Verrat, Verlust und Trauer

Mina, 28 Jahre jung, treibt nach dem Unfalltod ihres Brudes und unter ihrer empathielosen Mutter leidend, vor sich hin und kehrt schließlich nach Maine zurück, wo sie auf der Insel Eagle Island glückliche Sommerferien mit ihrer Familie verbrachte. Dort wird sie von Ann, 72 Jahre, einer harten und sarkastischen Hummerfischerin, die von ihrer großen Liebe Carolyn verlassen wurde, aufgenommen, arbeitet mit deren Freundin Julie, 54 Jahre, die nach einem unfallbedingten Koma wieder ins Leben zurückfindet und die Liebe sucht,zusammen auf einem Hummerfangboot, . Und MIna trifft Sam wieder, der bereits in ihrer Kindheit ihr ständiger Begleiter war und der ebenfalls mit dem Tod seines Bruders zu kämpfen hat ....Beatrix Gerstberger ist Autorin und Journalistin mit dem Schwerpunkt Reportagen, Portraits, Reisen. Sie lebte nach dem Tod ihres Partners einige Zeit in Maine, fuhr mit Hummerfischern hinaus und sprach mit ihnen über das Leben, über Verluste, Trauer und das Weitermachen. Daraus entstand dieser zuriefst berührende Roman voller Wärme, Humor und Menschenkenntnis, der auch nach dem Lesen noch lange nachhallt - und in dem man spürt, dass Gerstberger weiß, von was sie schreibt.Das besondere Setting, die wilde Landschaft von Maine mit seiner Küstenlinie, den felsigen Inseln und das daraus resultierende harte Leben seiner Bewohner, insbesondere der Fischer, schafft einen tollen Rahmen und weckt Lust, Neuengland zu besuchen. Den Roman hat die Autorin quasi unter die Schirmherrschaft des Hummers gestellt - und über diese Krebse ist auch im Buch eine Menge zu lernen. Einst als "Kakerlake des Meeres" verhöhnt, bilden Hummer nun eine Delikatesse und die Lebensgrundlage der Hummerfischer, die ein entbehrungsreiches Leben am und mit dem Meer führen. Ann hält sogar einen blauen, besonders tief gefärbten Hummer namens "Mr. Darcy" als Haustier - einer, "der erst einmal einen Panzer trägt, und wenn er sich häutet, kommt doch kein so großer Idiot zum Vorschein".Und so zeigt der weiße Schutzumschlag lediglich die Großaufnahme eines roten Hummers (wie nach dem Kochvorgang) und der Einband einen blauen Hummer (eine seltene Farbe durch einen Gendefekt ).Beatrix Gerstberger schreibt flüssig mit einem genauen Blick auf das Geschehen. Eingerahmt in Prolog und Epilog, die beide 2018 zu Anns Beerdigung angesiedelt sind, erzählt die Autorin abwechselnd von Ann, Julie und Mina in den Jahren 1982 und 2000 und in vielen Puzzlestückchen setzt sich immer mehr ein bedeutendes Bild zusammen, das von Liebe und Verrat, Verlust und Trauer und vor allem dem Weitermachen erzählt. Gerstberger zeigt dabei auf, wie unterschiedlich verschiedene Menschen das Schicksal verarbeiten und maßt sich keine Beurteilung der Wege an. In diesem Zusammenhang bleibt auch der Tod von Sams Bruder im Dunklen und die verschiedenen Wege, mit den Tatsachen umzugehen, führen zum Spannungsfeld zwischen den Figuren.Obwohl sich kein wirklicher Spannungsbogen erkennen lässt, konnte mich die Handlung von Anfang an in ihren Bann ziehen und ich entkam dem Sog der Geschichte nicht mehr. Alle Fäden wurden am Ende schließlich zu einem bedeutenden Ganzen zusammengefügt.Vor allem bestechen "Die Hummerfrauen" durch die großartig angelegten Figuren; im Zentrum natürlich die starken Frauen Mina, Julie und Ann aus drei Generationen, die zu einer festen Gemeinschaft zusammenfinden und sich in der Männerwelt behaupten und sich weiterentwickeln. Ihre mehrdimensionale, absolut authentische Darstellung legt eine Verletzlichkeit frei, aus der ihre Stärke erwächst und die auf besondere Weise anrührt. Ihre Auseinandersetzung mit ihren Schicksalen und die Verarbeitung derer geben Hoffnung.Mich haben "Die Hummerfrauen" sehr berührt und die Geschichte hallt noch lange nach - auch, wenn ich nicht mit allen Handlungen einverstanden war. Ein außergewöhnliches Buch, das ich unbedingt weiterempfehle - auch und gerade dann, wenn man sich nicht für Hummer und Fischfang interessiert - und ein kluges Buch über das Leben.

depechechrissy am 06.07.2025 19:07 Uhr

Drei starke Frauen und das Meer

Nur selten begegnet man diesen Bücher, in denen man sich von der ersten Seiten an wohlig zu Hause fühlt. „Die Hummerfrauen“ und ihre Welt an der Küste Neuenglands gehören zu diesen Fundstücken, die man nie mehr loslassen möchte. Drei Frauen, eigentlich vier, deren unabhängige und selbstbestimmte Leben in einem kleinen Fischerdorf in Maine zusammengespült werden, weben ihre Netze in der kauzigen Gemeinde zusammen und gründen eine eigentümliche, aber verlässliche Wahlfamilie. Partner kreuzen ihre Wege, doch eine Konstante ist und bleibt außerhalb der Riege der Hummerfischerinnen nur Mr. Darcy, der zahme und zähe Hummer, der ganz ohne Worte seine Lebensweisheiten zu vermitteln weiß. Etwas harsch, wie das Winterwetter in Stone Harbor, wird man zum Schluss mit seinen Hoffnungen und Vermutungen bezüglich eines Happy Ends sitzengelassen…

wortteufel am 20.06.2025 13:06 Uhr

Eine stille Geschichte, die bleibt – und leuchtet

„Die Hummerfrauen“ ist eines dieser Bücher, das nicht laut sein muss, um tief zu wirken. Still, sanft und dabei mit einer Klarheit erzählt, die direkt unter die Haut geht. Die Geschichte rund um Ann, Julie und Mina entfaltet sich wie das Licht eines späten Sommertages – langsam, golden, manchmal auch mit Schatten.Was Beatrix Gerstberger hier gelungen ist, ist mehr als ein sommerlicher Roman über drei Generationen Frauen an der Küste von Maine. Es ist ein feines, durchdachtes und auf seine Weise intensives Buch, das mit genau dem richtigen Maß an allem daherkommt: an Sprache, an Beschreibung, an Emotion. Nie wird es zu viel. Nie wird es zu wenig. Die Dialoge – echt. Die Naturbilder – pointiert, nie kitschig. Die Stimmung – durchzogen von einer leisen Ahnung, dass da noch etwas wartet. Und dann, im letzten Drittel, bricht es sich Bahn. Nicht reißerisch. Aber mit Wucht.Ich habe alle drei Frauen ins Herz geschlossen. Ann, hart und bissig, aber voller Geschichte. Julie, verletzt und suchend. Mina, jung, mit einem schweren Rucksack und doch bereit, neu zu schauen. Jede von ihnen bleibt sich treu, bis zur letzten Seite. Und das macht sie so echt.Ein wunderschöner Roman. Nicht, weil er laut ist. Sondern weil er alles richtig macht. Und weil er – wie Mr. Darcy, der Hummer – lange im Gedächtnis bleibt.

lesekino am 19.06.2025 19:06 Uhr

Der Hummer und Powerfrauen

Der Hummer auf dem Cover ist ein echter Hingucker. Ich habe das Hörbuch des Romans von Beatrix Gerstenberger gewählt Es wird von Tessa Mittelstaedt gelesen. Ich habe die Zeit beim zuhören sehr genossen. Die Sprecherin hat eine angenehme Stimme und hat die einzelnen Passagen sprachlich gut herausgearbeitet. Die einzelnen Kapitel, und damit die inhaltlichen Wechsel sind klar angesagt und das hilft bei der Orientierung innerhalb des Romanes. Die Geschichte an sich ist interessant. Die drei Frauen habe unterschiedliche Wege gefunden mit ihren Schicksalsschlägen umzugehen, aber alle finden sich in Stone Habour ein und auch zueinander. Anne mit ihren 72 Jahren, Juli mit den 54 Jahren und Mina 28 jähre sind in ihren Persönlichkeiten gut herausgearbeitet. Es ist eine leise Geschichte , wenig Spannung und Tempo aber sie fesselt. Es lohnt sich!

lisalotterie am 19.06.2025 19:06 Uhr

Ein Highlight

Ach, das war wirklich eine schöne Geschichte. Auch wenn die Spannung kaum vorhanden ist, habe ich es wirklich gerne gelesen. Alleine die Beschreibungen der Szenerie macht richtig Lust auf Hummerfischen in Maine.Zusammengefasst geht es um drei Frauen: Julie, Ann und Mina. Letztere hat ihre Kindheit in den Ferien in Maine verbracht und kommt nach Jahrzehnten wieder an diesen Ort. Sie trifft ihre alte Ferienbekannschaft Sam und es ist, als wäre alles wie früher. Mit ihm zusammen, lernt sie auch das Hummerfischen. Auch bei Julie flammt eine (alte) Liebe auf und Ann, tja Ann hat seit fast 20 Jahren Liebeskummer, denn ihre große Liebe Carolyn fehlt. Es geht also um ganz viel Liebe und nebenbei wird Hummer gefischt. Das klingt nicht wirklich spannend, aber der Schreibstil hat mich total überzeugt. Das Cover passt auch total und finde ich sehr gelungen.

Veranstaltungen & Medientermine

Veranstaltung

Beatrix Gerstberger liest aus ›Die Hummerfrauen‹

07.10.2025
19:00 Uhr (CEST)
Theater am Ziegelbrand
Am Ziegelbrand 18
58706 Menden (Sauerland)
14,00 €
Veranstaltung

Beatrix Gerstberger liest aus ›Die Hummerfrauen‹

09.10.2025
19:00 Uhr (CEST)
Buchhandlung am Rathaus
Adolfstr. 37
65307 Bad Schwalbach
Aktuelle Rezensionen

Pressestimmen

Event Magazin

Der raue Alltag der Hummerfischerinnen wird zum Schauplatz eines kraftvollen, inspirierenden Romans ...über einen schicksalhaften Sommer vor bald zwanzig Jahren, eine Liebe aus Kindertagen und das Drama einer Familie. mehr weniger

27.06.2025

Freundin

Mutmachende Sommerlektüre.

25.06.2025

Bild am Sonntag

Perfekter Lesestoff für den Sommer.

22.06.2025

Brigitte

Man spürt, dass Beatrix Gerstberger erlebt hat, wovon sie schreibt. Ein unterhaltsamer, kraftvoller ...Roman. mehr weniger

04.06.2025

Kommen Sie mit diesem Gewinnspiel mit zu den Hummerfrauen

In ›Die Hummerfrauen‹ nimmt Beatrix Gerstberger uns mit nach Maine, in ein Hummerfischerdorf, wo die Vergangenheit und die Gegenwart aufeinandertreffen. Für alle, die ein Stückchen Maine zu sich nach Hause bringen möchten, ist dieses Gewinnspiel genau das Richtige. 

Hier können Sie eines von fünf Paketen samt Armband mit maritimen Anhängern, Hummer-Geschirrtuch und einem Exemplar des Romans gewinnen. 

Um am Gewinnspiel teilzunehmen, füllen Sie einfach das untenstehende Formular aus und beantworten folgende Frage: An welchem Ort spielte Ihre liebste Kindheitserinnerung?

Das Gewinnspiel endet am 31.07.2025 um 23:59 Uhr. Die Teilnahmebedingungen finden Sie hier.

Hummer News

Willkommen in Maine

Hier wurde Beatrix Gerstberger zu ihrem großen Roman inspiriert

Maine liegt in der nordöstlichsten Ecke der USA, da wo es nicht mehr weitergeht, es sei denn, man will nach Kanada. Es gibt dort riesige Wälder, ein paar beeindruckende Berge, den Acadia National Park, eine zerklüftete, endlos lange felsige Küste mit Bilderbuchdörfern, eiskaltes Atlantikwasser und 3000 Inseln. Maine ist bekannt für seine wilden Blaubeeren, die strahlendweißen Leuchttürme – und natürlich für seinen Hummer. Von ihm lebt auch heute noch ein Großteil der Küstenbevölkerung, er gilt als der schmackhafteste der Welt und wird überall in Buden am Straßenrand angeboten. Warnung an Touristen: Die Menschen in diesem Bundesstaat nehmen kein Blatt vor den Mund und sprechen mit einem nur ihnen verständlichen einzigartigen Akzent. Was man hier unbedingt machen sollte: einen Ausfug mit einem der historischen Windjammer in der Hafenstadt Camden, das jährliche Hummerfestival in Rockland besuchen und schließlich ein paar Tage auf Monhegan Island verbringen – wegen des ganz besonderen Lichts lange Zeit ein beliebtes Ziel für Maler und andere Künstler.

Küste von Maine

Wer sind die Hummerfrauen?

Ann (72)

 

 ist die älteste Hummerfischerin von Stone Harbor. Sie wohnt allein in einem großen Haus am Meer, ist sarkastisch, hart zu sich selbst und anderen – außer ihrem blauen Hummer Mr. Darcy, der in einem Aquarium in der Küche lebt.

Julie (54)

 

 fand nach einem schweren Unfall erst auf ihrem Fischerboot zurück ins Leben. Sie drängt sich ungerührt in die Angelegenheiten aller, die ihrer Meinung nach Hilfe benötigen. Doch als sie sich in den Witwer Nat verliebt, stehen alte Verletzungen einem Neuanfang im Weg.

Mina (28)

 

 zieht es nach einem tragischen Verlust zurück nach Maine – wo ihre Familie vor Jahren das letzte Mal glücklich war. Sie begegnet Ann und Julie, die ihr das Hummerfischen beibringen. Und sie trifft Sam wieder, dessen Familie nach jenem letzten Sommer in Maine auch nie mehr dieselbe war.

Mr. Darcy

 

 ist ein leuchtend blauer Hummer – und Anns Haustier. Sie hat gleich erkannt, dass er etwas ganz Besonderes ist: »Fürs Erste heißt du Mr. Darcy. Du bist so einer, der erst einmal einen Panzer trägt, und wenn er sich häutet, kommt doch kein so großer Idiot zum Vorschein.«

Beatrix Gerstberger im Interview

Autorin Beatrix Gerstberger am Strand

Wie sind Sie in Maine gelandet, dem Schauplatz Ihres Romans?

Ich bin Anfang der 2000er mit meinem damals noch kleinen Sohn für ein halbes Jahr in ein Hummerfischerdorf gezogen, nachdem mein Partner gestorben war. Ein Ort am Meer, ein kleines Dorf schien mir der richtige Platz zu sein, um einen Weg aus der Trauer zu finden. Und mit der Zeit habe ich gelernt, dass es viele unterschiedliche Formen von Verlust auch in so einem Dorf gibt, dessen schöne Kulisse vielleicht darüber hinwegtäuscht. Und dass es genauso viele unterschiedliche Wege gibt, damit umzugehen.

Warum ist dieser Ort zu Ihrem Sehnsuchtsort geworden?

Ich mag dieses direkt am Meer leben mit Menschen, die immer noch vom Meer leben. Die Bewohner sind zwar auf den ersten Blick rau und unzugänglich, aber wenn sie dich mögen, dann sind sie umwerfend hilfsbereit und herzlich.

Welchen Bezug haben Sie persönlich zu den Hummerfrauen dort?

Zunächst gab es damals nur wenige Frauen, die mit raus zum Fischen fuhren, es sei denn, sie halfen ihren Männern. Die Hummerfischerinnen mit eigenem Boot waren selten und sind es auch heute noch. Ich bin mit einigen rausgefahren und habe mit ihnen Interviews geführt. Sie alle waren sehr unterschiedlich, aber fast jede hatte Tragisches in ihrem Leben erfahren, ist auf ihre ganz eigene Weise damit umgegangen, das hat mich zu diesem Roman inspiriert.

Die Hummerfrauen, das sind drei Frauen aus drei Generationen: Zufall – oder Absicht?

Eigentlich ist es eher Zufall. Ann, die älteste, war von Anfang an da, ihr Leben wollte ich erzählen, aber dann kam Mina dazu, als Auslöser für eine Neuausrichtung in Anns Leben. Und schließlich gab es schon immer Julie in meinem Kopf, sie hat sich sozusagen dazwischen gedrängt, was ganz ihre Art ist, und ist zum Klebstoff zwischen den drei Generationen geworden, die am Ende zu einer Wahlfamilie zusammenwachsen.

Welche Figur ist Ihre persönliche Lieblingsfigur?

Es ist tatsächlich Julie. Ich mag ihren Humor wahnsinnig gern, mit dem sie sich durchs Leben kämpft. Dass sich unter all ihrer Schlagfertigkeit aber auch ein verletzlicher Mensch versteckt, das zu zeigen, hat mir sehr viel Freude gemacht.

Verraten Sie uns, ob Ihr Roman autobiografische Züge hat?

Nur insofern, als mein erster Aufenthalt in Maine für mich von der Frage geprägt war, wie man nach einem schweren Verlust weiterlebt. Genau diese Frage stellen sich alle meine Protagonistinnen in diesem Roman.

Wie kamen Sie auf Ihre exotischste Figur – den blauen Hummer Mr. Darcy?

Als ich in Maine gelebt habe, gab es am Hafen einen kleinen Schuppen, in dem man die Hummer fangfrisch kaufen konnte. Sie waren in einem riesigen Aquarium, und nur einer von ihnen hatte eine ganz besondere blaue Farbe. So einen Hummer gibt es im Schnitt nur einmal unter zwei Millionen. Die Frau in dem Laden hat ihn nie verkauft, hat immer mit ihm gesprochen und ihn am Ende der Saison wieder ins Meer gelassen. Dieser Hummer und die Verbindung zwischen der Frau und ihm, das hat mich berührt.

Welche Botschaft möchten Sie mit Ihrem Roman transportieren?

Dass es in der Trauer auch sehr frohe und sogar witzige Momente geben kann. Die passieren oft genau dann, wenn man nicht damit rechnet. Und mit Menschen, die man vorher oft gar nicht richtig wahrgenommen hat, weil sie vielleicht komplett anders sind als man selbst. Trauer macht großzügig und offen anderen gegenüber, so wie meine beiden älteren Hummerfischerinnen Ann und Julie. Die sind absolut unterschiedlich und haben trotzdem ein feines Gespür für den Schmerz und die Hoffnungen der anderen.

Und last but not least: Wie sieht die Zukunft aus? Haben Sie denn vor, Maine noch einmal zu besuchen?

Ich war in den letzten 25 Jahren sieben Mal dort, zuletzt im vergangenen Sommer. Am liebsten hätte ich dort ein kleines Haus auf einem Felsen direkt am Meer, aber das wird wohl immer ein Traum bleiben.