Buch Hier draußen von Martina Behm, Illustration zeigt Rehe, Text Stadtflucht Landfluch?
Buch Hier draußen von Martina Behm, Illustration zeigt Rehe, Text Stadtflucht Landfluch?
Eine weiße Hirschkuh, eine dunkle Prophezeiung und ein Dorf, das kopfsteht
Hier draußen

In Fehrdorf scheinen alle zu wissen, wo sie hingehören. Nur Ingo und Lara, die mit den Kindern von der Großstadt aufs holsteinische Dorf gezogen sind, haben Schwierigkeiten. Vor allem Ingo strapaziert die Pendelei zu seinem Start-Up nach Hamburg. Als er eines Abends eine weiße Hirschkuh anfährt, bringt das die gesamte Dorfgemeinschaft aus dem Gleichgewicht. Denn wer so eine tötet, heißt es, hat nur noch ein Jahr zu leben. Und plötzlich fragen sich auch der Dorfjäger, die Vorzeige-Landfrau und die Überbleibsel einer Öko-WG, ob sie das Landleben wirklich glücklich macht.

»Ein kluger und unverschämt lässiger Dorfroman, ohne Kitsch und Sentimentalität, voller Tier- und Menschenliebe. Martina Behm ist eine Meisterin der Beobachtung. Ich bewundere ihre Unerschrockenheit und ihren trockenen Humor.« Till Raether

»Dieser wunderbar erzählte Roman zerstört rigoros den Traum der Städter vom Dorfleben – und beweist gleichzeitig, dass es nichts Lebenswerteres gibt. Ich hoffe, die haben für mich da im Dorf noch ein Zimmer frei.« Susanne Matthiessen

»Ein richtig gutes Buch.« Max Moor

Bibliografische Daten
EUR 24,00 [DE] – EUR 24,70 [AT]
ISBN : 978-3-423-28478-3
Erscheinungsdatum: 13.03.2025
1. Auflage
496 Seiten
Format : 12,8 x 21,0 cm
Sprache: Deutsch
Autor*innenporträt
Martina Behm

Martina Behm ist ausgebildete Journalistin, hat Volkswirtschaftslehre in Konstanz und Oxford studiert und lebt nach Stationen in Santiago de Chile und Hamburg wieder dort, wo ihre Wurzeln sind: in Schleswig-Holstein. Sie ist international als Strickdesignerin bekannt und Mutter zweier Teenager. ›Hier draußen‹ ist Martina Behms erster Roman.

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10 von 112 Leserstimmen

4.64 von 5 Sternen


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missemilia am 20.03.2025 14:03 Uhr

So authentisch und lässig - klasse!

"Hier draußen" von Martina Behm erzählt die Geschichte von Ingo und Lara, die mit ihren Kindern von der Großstadt in das holsteinische Dorf Fehrdorf ziehen. Dort angekommen, kämpfen sie mit den Herausforderungen des Landlebens und der Integration in die Dorfgemeinschaft. Als Ingo eines Abends eine weiße Hirschkuh anfährt – ein Tier, dem im Dorf eine besondere Bedeutung zugeschrieben wird –, gerät das Leben der Bewohner aus dem Gleichgewicht. Der Vorfall führt dazu, dass sowohl die Neuankömmlinge als auch die Alteingesessenen ihre eigenen Wünsche, Sorgen und Träume hinterfragen. Behms Schreibstil ist einfach klug und so lässig, da könnt ich mich Reinlegen. Komplett ohne Kitsch und Sentimentalität, aber gleichzeitig voller Tier- und Menschenliebe. Der Roman behandelt die großen und kleinen Fragen des alltäglichen Lebens in unserer heutigen Gesellschaft und regte mich zum Nachdenken an. Die Charaktere empfand ich als authentisch und facettenreich, wobei ihre individuellen Geschichten und Entwicklungen im Verlauf der Handlung geschickt miteinander verwoben werden. Der Handlungsverlauf bietet einen tiefen Einblick in das Dorfleben und die persönlichen Herausforderungen der Bewohner, wobei der Aberglaube um die weiße Hirschkuh als zentrales Motiv dient. Insgesamt ist "Hier draußen" ein empfehlenswerter Roman, der die Leserinnen und Leser mit seiner Mischung aus Humor, Tiefgang und authentischer Darstellung des Landlebens überzeugt.

ineed_morebookshelves am 17.03.2025 15:03 Uhr

Hat Lieblingsbuchpotential

Ich habe „Hier draussen" von Martina Behm sehr gerne gelesen. Das Buch bietet einen interessanten Einblick in das Leben von Menschen, ihre Beziehungen und ihr Gedanken- und Gefühlsleben. Ich mochte die Figuren gerne, weil es „normale" und echte Menschen mit Ecken und Kanten sind, mit denen ich mitgefühlt habe. Am Ende war ich traurig, dass die Geschichte schon vorbei ist, weil ich die Figuren gerne noch weiter begleitet hätte. Der Schreibstil war angenehm und flüssig. Man konnte der Geschichte gut folgen und hatte das Gefühl nah am Geschehen dran zu sein. Auch mochte ich es, die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt zu bekommen. Dadurch hat man noch einen tieferen Einblick bekommen. Einzig das Cover finde ich persönlich nicht so hübsch gestaltet. Aber das tut der Geschichte an sich natürlich keinen Abbruch.Mein Fazit: Das Buch hat definitiv Lieblingsbuchpotential!

josilea am 17.03.2025 10:03 Uhr

Flucht in die Idylle

Eine weiße Hirschkuh markiert hier als sagenumworbenes Wesen einen Anlass das eigene Dasein der Protagonisten zu hinterfragen und sich mit dem auseinander zu setzen, was schon zu lange unterdrückt schwelt und dabei immer zu einer größeren Unzufriedenheit führt, die doch so gar nichts mehr mit dem Leben zu tun hat, was man sich erhofft und so hart erarbeitet hat.Sind es die ganzen gefühlten Entbehrungen wert, dass man sich nicht rundherum glücklich fühlen kann? Sind die eigenen Erwartungen an die an die eigenen Träume schuld, dass sich eine große Enge breit macht und die Zuversicht und das Glück verdrängt?Martina Behm lässt uns teilhaben an einem Leben der Protagonisten, in der doch jeder seine eigenen Vorstellungen und (zu großen?) Wünsche hatte und nun resigniert feststellt, dass davon doch nicht mehr viel übrig ist.Dieser Roman passt wunderbar in die Zeit und die Dorfidylle lässt sich auch in das Stadtleben (über)tragen, dabei kommt es wie immer auf einen Selbst an, wie man sein Leben gestalten möchte und auf welche Kompromisse man bereit ist einzulassen. Das Buch ist absolut lesenswert, dabei vielschichtig und spannend geschrieben, nah am Leben und total authentisch. Am liebsten möchte man mit Uwe im Hochsitz durch das Fernglas schauen und die Damhirsche beobachten ... und einfach sein!

klaus_bücherfan am 17.03.2025 08:03 Uhr

Mikrokosmos Dorf: Sehr gut erzählt!

Autorin Martina Behm nimmt uns in ihrem Roman „Hier draußen“ mit nach Fehrdorf, einen fiktiven Dorf irgendwo bei Hamburg. Auf rd. 490 Seiten nehmen wir am Leben der Dorbewohner:innen teil. Ingo und Lara ziehen mit ihren Kindern aus Hamburg nach Fehrdorf, bewohnen einen Resthof und kommen in der Idylle an. Es ist kalt, die Wege weit, einsam und der Resthof braucht viel Zeit. Nach und nach lernen die Leser:innen die anderen Bewohner des Dorfes kennen. Es sind zum Teil aufgeschlossene Menschen, zum Teil auch traditionsbewusste Frauen und Männer. Martina Behm zeichnet hier sorgfältig die Charaktere und entwirft so einen Mikrokosmos des Dorfes.Ein Ereignis, das Anfahren und anschließende Töten eines weißen Rehs, dass der Sage nach Unglück bringt, ist Ausgangspunkt für dynamische Entwicklungen. Ingo hat das Reh angefahren. In der Folge kommt es zu interessanten Entwicklungen, die hinter geschlossenen Türen, auf der Kirmes oder auch beim Feuerwehrfest deutlich werden. Die dörfliche Routine, dass Frauen und Männer meist getrennt feiern, damit es zu keinen „außerehelichen Begehrenssituationen“ kommt, ist überraschend. Aber ob dadurch tatsächlich „Beziehungswechsel“ vermieden werden können.Ein sehr gut lesbares Buch, mit einer überschaubaren aber umfassenden Zahl an gut charakterisierten Figuren. Das Lesen hat Freude bereitet!Das Cover mit dem weißen Reh ist perfekt gelungen!

reh am 18.03.2025 14:03 Uhr

Aberglauben auf dem Land?

Der Roman "Hier draußen" von Martina Behm erzählt die Geschichte eines kleinen holsteinischen Dorfes, in dem ein Zugezogener eine weiße Damhirschkuh anfährt, was nach einem alten Aberglaube Unglück bringt.Aufhänger sind die Mitglieder der jungen Familie, die sich den Traum erfüllt, aufs Land raus zu ziehen. Um diese Familie herum wird nach und nach das ganze Dorf vorgestellt, in dem sich die Beziehungen und Erlebnisse zu einer Gesamtgeschichte verweben.Der Schreibstil ist sehr ruhig, an manchen Stellen wird die Stimmung fast etwas depressiv und düster. Der Spruch "Unter jedem Dach ein Ach" trifft hier gut. In jeder Familie im Dorf gibt es Knackpunkte und Schwachstellen, Unglück, Unzufriedenheit und Krankheiten. Manchmal fand ich anfangs die vielen Namen etwas anstrengend, das Bild fügt sich aber wunderbar und wird rund.Ich habe das Buch wirklich richtig gerne gelesen! Sehr empfehlenswert.

girdin am 19.03.2025 20:03 Uhr

Authentischer Blick auf dörfliche Gemeinschaft

Der Debütroman von Martina Behm trägt den Titel „Hier draußen“. Man könnte ihn mit „… im Dorf“ ergänzen, denn die Haupthandlung der Geschichte spielt in dem etwa zweihundert Seelen umfassenden, fiktiven holsteinischen Ort „Fehrdorf“. Ein alter Mythos um die auf dem Cover abgebildete weiße Hirschkuh bildet den erzählerischen Rahmen für die Ereignisse im Buch, die innerhalb eines Jahres geschehen.Ingo und Lara sind vor drei Jahren mit ihren beiden Kindern von Hamburg nach Fehrdorf gezogen. Sie haben dort einen Resthof gekauft, um mehr Wohnraum zu erhalten und naturnäher zu leben. Lara arbeitet im Homeoffice, aber Ingo pendelt täglich in die Stadt. Auf einer späten Heimatfahrt läuft ihm eine weiße Hirschkuh vors Auto. Als er den Unfall meldet, wird ihm der dafür zuständige Jäger geschickt, der ihm erzählt, dass das Töten eines ebensolchen Exemplars dazu führt, dass die- oder derjenige innerhalb eines Jahres selbst verstirbt. Gemeinsam führen sie den Schuss aus. Durch die gesamte Geschichte hinweg, wird der Mythos immer wieder thematisiert, insbesondere, weil Lara daran interessiert ist, wodurch die Legende begründet wurde.Martina Behm beschreibt das Dorfleben auf eine realistische Weise. Einerseits suchen hier Städter nach einem Leben mit weniger Stress, besserer Luft und engerem Kontakt zu den Bewohnern. Andererseits schildert die Autorin das Bedürfnis der Alteingesessenen, die sich beruflich aus der Landwirtschaft lösen, Brauchtümer hinter sich lassen und neue Wege gehen möchten, was sich oft als schwierig erweist.Die Autorin stellt eine größere Anzahl Figuren vor, die sich zu zweit, zu dritt oder mit noch mehr Personen gruppieren. Eine Ausnahme bildet der alleinstehende Jäger Uwe, der in den 1960er Jahren geboren wurde und den Hof seiner verstorbenen Eltern weiterführt. In seinem Alter sind auch der Hähnchenmäster Söhnke und seine Frau Maggie, deren Tochter zwar studiert, sich auf dem Hof als Landwirtin aber wohler fühlt. Der Schweinezüchter Enno hält unbeirrt an alten Gewohnheiten fest und übersieht geflissentlich, dass seine Frau Tove schon seit langem seine Vorstellung der nächsten und weiteren Zukunft nicht teilt. Aus einer einst größeren Wohngemeinschaft sind nur noch Armin und Jutta im Ort geblieben, die ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander gefunden haben. Wie Ingo und Lara wohnen auch die seit langem im Dorf verwurzelten Caro und Krischi, der sich an einem Online-Handel verssucht.Während Martina Behm eine ländliche Idylle mit grünen Wiesen und Wälder ausmalt, verschweigt sie nicht die weniger romantischen Aspekte wie zum Beispiel der Geruch nach dem Ausfahren von Gülle, Traktorenlärm in den frühen Morgen- und späten Abendstunden sowie die allgegenwärtigen Fliegen und Mäuse. Der Autorin gelingt es, durch den ständigen Perspektivenwechsel zu den verschiedenen Personen, interessante Ansichten zum Leben auf dem Land in ihrer Geschichte aufzunehmen und authentisch darzustellen.Der Roman „Hier draußen“ von Martina Behm spiegelt das Leben auf dem Land in seinen Facetten wider. Bewusst spielt sie mit Klischees, ohne ins Banale abzudriften. Sie schaut auf die Gefühle ihrer Figuren im dörflichen Zusammenleben. Einige kurze Rückblicke in die Vergangenheit einzelner Charaktere sorgen für ein tieferes Verständnis der Hintergründe für ihr gegenwärtiges Handeln. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und daher lege ich sie gerne jeder und jedem ans Herz.

cybergirl am 24.03.2025 09:03 Uhr

Das Landleben und seine Tücken

Klappentext:In Fehrdorf scheinen alle zu wissen, wo sie hingehören. Nur Ingo und Lara, die mit den Kindern von der Großstadt aufs holsteinische Dorf gezogen sind, haben Schwierigkeiten. Vor allem Ingo strapaziert die Pendelei zu seinem Start-Up nach Hamburg. Als er eines Abends eine weiße Hirschkuh anfährt, bringt das die gesamte Dorfgemeinschaft aus dem Gleichgewicht. Denn wer so eine tötet, heißt es, hat nur noch ein Jahr zu leben. Und plötzlich fragen sich auch der Dorfjäger, die Vorzeige-Landfrau und die Überbleibsel einer Öko-WG, ob sie das Landleben wirklich glücklich macht.Hier draußen“ ist der Debütroman von Martina Behm.Von der Großstadt aufs Land welche ein Abenteuer. Das erleben in dieser Geschichte Ingo und Lara mit ihren zwei Kindern. Sie ziehen von der Großstadt in ein Dorf mit ca. 200 Einwohnern. Der gekaufte Resthof bietet genügend Platz für die Familie. Für Lara, die im Homeoffice arbeite, ist es kein Problem aber Ingo muss jeden Tag nach Hamburg pendeln, was manchmal schon nervenaufreibend ist. Eines Tages läuft ihm eine weiße Hirschkuh vor das Auto. Der herbeigerufene Förster muss das Tier erschießen. Bei den Dorfbewohnern gilt Ingo ab nun als Mörder der weißen Hirschkuh und es wird, der alte Mythos laut, dass der, der eine weiße Hirschkuh tötet innerhalb eines Jahres selbst stirbt.Martina Behm zeichnet ein authentisches Bild vom Dorfleben. dass nicht immer nur idyllisch anmutet.Die Autorin erzählt sehr realistische von den Vorstellungen der Städter vom Dorfleben. Leben mitten in der Natur, zur Ruhe kommen, entschleunigen. Für die Kinder bedeutet ein Landleben viel mehr Freiheit. Martina Behm zeigt aber auch die negativen Seiten, auf die so ein Landleben automatisch mit sich bringt. Das Fremdsein, nicht dazuzugehören. Die weiten Wege, egal ob zur Arbeit oder zum Einkaufen. Auch die Gerüche die so ein Landleben nun einmal mit sich bringt werden beschrieben. Beim Lesen hatte ich manchmal gedacht, ich rieche die Gülle durch die Seiten.Auch der alte Mythos der Hirschkuh zieht sich durch die ganze Geschichte.Die Charaktere sind sympathisch und wirken lebendig. Die Leser*innen begleiten die Familie bei ihrem Eingewöhnen in das Dorfleben. Sie lernen aber auch die Einwohner kennen. Da ist der Jäger Uwe, der auf dem Hof seiner Eltern lebt. Der Schweinezüchter Enno mit seiner Frau und die Familie Söhnke, die sich auf Geflügel spezialisiert hat und noch einige mehr.Martina Behm hat mich mit ihrem Debütroman völlig begeistert. Mit einer Leichtigkeit erzählt sie vom Landleben in allen Facetten. Dabei setzt sie ihren trockenen Humor gekonnt ein.Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.Von Martina Behm wünsche ich mir noch mehr solcher Geschichten.

papilionna am 26.03.2025 07:03 Uhr

Vom Schatten der Dorfromantik

Kaum zu glauben, dass dies ein Debütroman ist! Martina Behn hat einen lässigen Schreibstil, der von einer guten Auffassungsgabe, Tiefgründigkeit und Empathie zeugt.Aus verschiedenen Perspektiven der Dorfbewohner wird still und unaufgeregt das Bild eines Dorfs gezeichnet, dessen scheinbare Idylle im Inneren wankt. Mir haben vor allem die Darstellungen der Beziehungen gefallen, auch wenn sie mich teilweise ziemlich wütend gemacht haben. Was für viele Frauen Realität ist, wird hier eindrucksvoll aufgezeigt.Ich war überrascht von der Dicke des Buchs und habe dementsprechend ein bisschen länger zum Beenden gebraucht, war aber keine Sekunde gelangweilt. Der Mythos der weißen Hirschkuh, die Dorfgeschichten, die im Hintergrund brodeln und nicht zuletzt die Handlung um die Protagonisten Lara und Ingo haben mich ans Buch gefesselt. Ganz große Leseempfehlung!

kwinsu am 26.03.2025 15:03 Uhr

Vom Idyll, das es nicht gibt

"Sich verabschieden von den Träumen vom Idyll, ankommen in einem echten Dorf, in dem die Dinge eben anders liefen als in den Köpfen von sechs Stadtmenschen, die hier etwas suchten, das es so eben doch nicht gab." (S. 196)Ingo und Lara, ein Großstadtpaar, sind recht neu im beschaulichen Fehrdorf. Anschluss an die Landbevölkerung finden sie erst, als Ingo am Nachhauseweg eine weiße Hirschkuh überfährt und sie gemeinsam mit dem Jäger und Schweinebauer Uwe von ihrem Leid erlöst. Dieser Vorfall verspricht nichts Gutes, ist doch allseits bekannt, dass es nur noch ein Jahr dauert, bis einem der eigene Tod gegenübertritt, wenn man ein solch besonderes Tier tötet. Doch wie wahr ist diese Mähr?Martina Behm hat mit "Hier draussen" einen großartig beobachtenden Roman geschrieben, der mit einer schwarzhumorigen Sprache aufwartet, Beziehungen sachte aufzudröseln weiß und dabei die Spannung immer aufrecht erhält. Wir erfahren hier viel darüber, weshalb es Städter aufs Land zieht und weshalb die Integration nur selten klappt. Wir werden aufgeklärt, wie Dörfler untereinander agieren und warum sie immer alles so machen wollen, wie es schon immer war. Aber vor allem lernen wir das Innenleben vieler Beziehungen kennen, die sich ändern, wenn Kinder ins Leben treten oder essentiell werden, wenn keine (mehr) da sind. Es ist beeindruckend, wie Behm es schafft, Intimes nach außen zu holen; wie sie Bedürfnisse einzelner zart und sanft thematisiert; wie sie durch die unterschiedlichen Charaktere die Gemeinschaft beschreibt; wie sie Konflikte beobachtet, zuspitzt oder durch Schweigen eskalieren lässt; und vor allem: wie sie Patriachat und Kapitalismus bloß stellt, ohne dabei mit dem mahnenden Finger zu zeigen. Behms Sprache ist feinfühlig und schwarzhumorig und gleichzeitig entblößt sie Tragödien schonungslos. Ihre Beobachtungsgabe ist scharf, genauso ihr Gespür Landschaften in den Erzählungen Atem einzuhauchen. Das Erzählte, das stets verschiedenste Beziehungen in den Mittelpunkt stellt, ist frustrierend und hoffnungsvoll zugleich. "Hier draussen" erzählt nicht nur von der Beziehung zweier Menschen, sondern spannt den Bogen über das gesamte Dorf, legt somit den ganzen Mikrokosmos offen. Vorwiegend lesen wir in der Gegenwart, aber - genau wenn es perfekt passt - erfahren wir Hintergründe aus der Vergangenheit. Mein Fazit: Martina Behms "Hier draussen" ist ein grandios gelungener Roman über die frustrierenden, aber auch hoffnungsvollen Beziehungen eines Dorfes untereinander. Es besticht durch eine treffsichere Beobachtungsgabe und ein liebevoll gewebtes Netz an Beziehungen in einem Dorf, das vor allem durch Veränderungen lebt. Das Buch ist ein absolutes Highlight und gehört jetzt schon zu meinen Lieblingsbüchern des Jahres 2025!

lysan am 17.03.2025 17:03 Uhr

Hat mich sehr berührt!

Das Cover dieses Buches zeigt eine Damhirschkuh im Vordergrund mit Wiese/Feld/Natur. Die Schrift ist in kräftigen Farben - gelb und pink - gestaltet und stichte heraus. Der Titel "Hier draussen" stimmt auf den Ort des Geschehens ein.Willkommen als in Fehrdorf, eine knappe Fahrstunde von Hamburg entfernt in Schleswig-Holstein und so winzig, dass es nicht mal einen Wegweiser gibt. Das Dörfchen liegt zu weit weg vom See, um interessant für den Tourismus zu sein, aber Ferienwohnungen auf dem Bauernhof, das geht schon noch. Hier reden Frauen mit Frauen und Männer mit Männern. Man unterliegt einer Vielzahl ungeschriebener Gesetze und wenige Menschen wagen es, diese in Frage zu stellen. Lara, Ingo und die beiden Kinder wollten hier ihren Traum vom Landleben verwirklichen - und wie so oft ist die Realität nicht so wie erhofft.Dazu kommt die angefahrere Hirschkuh, die zu allem Unglück weiß ist....Auf wunderbare Art und Weise vermittelt die Autorin Einblicke in das Leben unterschiedlicher Menschen des Dorfes und schafft es dabei, wertfrei und urteilsfrei zu berichten. Rückblicke in vergangene Zeiten erläutern Hintergründe und lassen Verständnis wachsen. Ich habe es geliebt!!!!

Veranstaltungen & Medientermine

Veranstaltung

Martina Behm liest aus ›Hier draußen‹

21.05.2025
19:30 Uhr (CEST)
Buchhandlung Markus
Münsterstr. 3
33330 Gütersloh
Veranstaltung

Martina Behm liest aus ›Hier draußen‹

22.05.2025
19:30 Uhr (CEST)
Buchhandlung Kortenkamp
Lippstr. 2
45721 Haltern am See
Veranstaltung

Martina Behm liest aus ›Hier draußen‹

Moderation : Marion Brasch
08.06.2025
11:00 Uhr (CEST)
Altes Gymnasium
Am Alten Gymnasium 1
16816 Neuruppin
Veranstaltung

Martina Behm liest aus ›Hier draußen‹

13.06.2025
Literaturschiff - Anlegestelle Bingen-Rüdesheimer
Rheinanlagen Brücke 6
55411 Bingen
Veranstaltung

Martina Behm liest aus ›Hier draußen‹ im Rahmen der "Langen Nacht der Literatur"

06.09.2025
18:30 Uhr (CEST)
Kurt Heymann Buchzentrum GmbH
Erik-Blumenfeld-Platz 27
22587 Hamburg
Veranstaltung

Martina Behm liest aus ›Hier draußen‹

17.09.2025
19:30 Uhr (CEST)
Gemeindesaal der evangelischen Kirche Flintbek
Dorfstraße 5
24220 Flintbek
Aktuelle Rezensionen

Pressestimmen

NDR Kultur

Martina Behm erzählt warmherzig und empathisch, gewürzt mit einer Prise norddeutschem Humor, und ist... damit wahrscheinlich die Entdeckung dieses Bücher-Frühlings. Weitere Bücher: Dringend erwünscht! mehr weniger

Maren Ahring, 31.03.2025

Bayern 1

Vielschichtig und seelentief geschrieben, wirklich beeindruckend.

Ulla Müller, 28.03.2025

NDR Kultur - Journal

Das Portrait eines ganzen Dorfes im Norden und ein absolut gelungener Debütroman.

24.03.2025

Emotion

Vielschichtig und so spannend!

Silvi Feist, 12.03.2025

Brigitte

Kluges Debüt über Neuanfänge.

Angela Wittmann, 11.03.2025

SR 2 KulturRadio

Martina Behm, die den Alltag auf dem Land aus eigener Erfahrung kennt, lässt uns tief in die Seelen ...ihrer vom Hofalltag Gestressten blicken. Doch sie zeigt sie in all ihrer inneren Zerrissenheit, ohne sich an ihren Schicksalen zu weiden. mehr weniger

Peter Henning, 06.05.2025

Kleine Zeitung, Lesezeichen Newsletter

Wer Julie Zehs illusionslosen Landleben Geschichten gerne gelesen hat, wird vermutlich auch Martina ...Brehms scharfsichtiges aber zärtliches Porträt eines Dorfes genießen. mehr weniger

21.04.2025

Hamburger Abendblatt

Ihr Roman ist so originell, wie die Literarisierung glaubwürdig erdachter Bewohnerinnen und Bewohner... einer sozial engen Dorfgemeinschaft nur sein kann. mehr weniger

Thomas André, 19.04.2025

Die Presse am Sonntag

Ein kluger Roman mit Augenzwinkern und versöhnlichen Momenten, in dem Klischee und Wirklichkeit nahe... beieinander liegen. mehr weniger

13.04.2025

NDR Kultur

Herausgekommen ist ein richtig guter Roman. Als Leserin ist man mittendrin in Fehrdorf, schaut in di...e Wohnküchen und den Festsaal und die Ställe. Alle Figuren sind charakterstark, einige liebenswert, manche schrullig, wie im echten Leben eben. mehr weniger

Maren Ahring, 31.03.2025

NDR Kultur

Das Portrait eines ganzen Dorfes im Norden und ein absolut gelungener Debutroman.

24.03.2025

TV Hören und Sehen

Einfühlsame Darstellung des Dorflebens und sehr glaubwürdige Figuren. Tiefe. Mit trockenem Humor!

22.03.2025

kulturtipp

Behm erzählt nahbar und lässt das Gesamtbildes des Dorfes organisch zusammenwachsen.

Deborah von Wartburg, 12.03.2025

Meins

Ein äußerst lesenwerter Roman.

Anke Gappel, 12.03.2025

Video, in dem Autorin Martina über ihren Roman Hier draußen erzählt.

Raus aufs Land: Martina Behm im Gespräch mit Max Moor

Warum ist Max Moor der ideale »Buchpate« für Martina Behms Roman ›Hier draußen‹? Weil er genau weiß, was es heißt, von der Stadt aufs Land zu ziehen – mit all seinen Tücken und Glücksmomenten. Kein Wunder, dass ihn das Buch sofort gepackt hat. Gemeinsam sprechen sie über den Roman, das Stadt- und Landleben und über ihre Premierentour.

Zur gesamten Videoreihe

Video, in dem Martina Behm erzählt wie sie zum Schreiben gekommen ist.
Video, Max Moor und Martina Behm sprechen darüber, warum er der perfekte Buchpate für Hier draußen ist.
Video, in dem Max Moor und Martina Behm über Stadt und Landleben sprechen.