In Kristiania, dem heutigen Oslo, kämpft ein junger Schriftsteller Ende des 19. Jahrhunderts um Anerkennung für seine Werke. Doch trotz großer Begabung reicht das Geld, das er verdient, kaum zum Leben. Obdachlos und halb verhungert schleppt er sich durch die Straßen der norwegischen Hauptstadt, mal voller Hoffnung, mal verzweifelt und dem Wahnsinn nahe. In seinem bahnbrechenden Roman, der literarische Größen wie Kafka und Proust beeinflusste, verarbeitet Hamsun seine persönliche Erfahrung mit Armut und Isolation. Das schonungslose Porträt eines Künstlers am Rande der Gesellschaft wird einfühlsam und eindringlich gelesen von Uwe Friedrichsen.
1. Auflage
Knut Hamsun (eigentlich Knut Pedersen), geboren am 4. August 1859 in Lom/Gudbrandsdal, gestorben am 19. Februar 1952 in Norholm, durchlitt eine harte Jugend, übte verschiedene Berufe in Nordamerika und Norwegen aus, bis sich 1890 ein erster literarischer Erfolg mit dem autobiographischen Roman ›Hunger‹ einstellte. Hamsun lebte mehrere Jahre in Paris und bereiste Finnland, Russland, Persien und die Türkei. Einen Bruch in der Verehrung Norwegens für seinen Starautor gab es, als Hamsun die Besetzung durch die Nazis begrüßte und die Nazi-Herrschaft gut hieß. Nach dem Krieg wurde er deswegen für "vermindert zurechnungsfähig" erklärt und zu Reparationszahlungen verurteilt. Die Qualität seines literarischen Werkes und Hamsuns Einfluß auf die europäische Literatur nahmen daran jedoch keinen bleibenden Schaden. 1920 erhielt er für den Roman ›Segen der Erde‹ den Nobelpreis.