Nach der Oktoberrevolution ziehen Jakow und Marussja mit ihrer kleinen Familie nach Moskau. Während Marussja der neuen Regierung vertraut, erkennt Jakow bald die Missstände und spricht sie offen an. Unter Stalin wird er nach Sibirien verbannt. Seine Frau lässt sich scheiden, auch der Sohn wendet sich von ihm ab, und seine Enkelin Nora sieht er nur einmal als Kind. Sie, die ein bewegtes Leben führen wird – Bühnenbildnerin, alleinerziehend, georgischer Geliebter – lernt ihren Großvater erst aus seinen Liebesbriefen an die Großmutter kennen. Angeregt durch den Briefwechsel ihrer Großeltern erzählt Ljudmila Ulitzkaja die Geschichte Russlands im 20. Jahrhundert aus unmittelbarer Nähe.
5. Auflage
Ljudmila Ulitzkaja, 1943 bei Jekaterinburg geboren, wuchs in Moskau auf. Sie schreibt Drehbücher, Hörspiele, Theaterstücke und erzählende Prosa. Ihre vielfach übersetzten Werke wurden mit zahlreichen hohen Auszeichnungen bedacht. 2022 emigrierte sie von Moskau nach Berlin. In ihren Erzählungen setzt sich die Autorin kritisch mit politischen Ereignissen der Geschichte und Gegenwart auseinander und bezieht immer wieder offen politisch Stellung.
Ganna-Maria Braungardt, geboren 1956, war Lektorin für russische Literatur, ehe sie sich dem Übersetzen zuwandte. Sie zählt heute zu den wichtigsten Übersetzerinnen russischer Literatur in Deutschland. Sie lebt in Berlin.
Melden Sie sich an
Pressestimmen
Buch-Magazin
So wurde noch nie über die russische Gesellschaft geschrieben.
Bernd Kielmann