Nach seinem Mammutprojekt, der »Kulturgeschichte der Neuzeit«, widmete sich Egon Friedell der »Kulturgeschichte des Altertums«. Doch der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich setzte den Arbeiten ein Ende – auf der Flucht vor den Nazis nahm sich Egon Friedell das Leben. Seinen Erben ist es zu verdanken, dass das Manuskript nicht in die Hände der Gestapo fiel. Friedell zeichnet darin ein subjektiv gefärbtes Bild vom alten Griechenland und schafft damit ein außergewöhnliches Zeitdokument. Mit seinem bekannt feinen Sprachwitz entwirft Friedell das schillernde Geschichtsporträt einer untergegangenen Epoche.
1. Auflage
Egon Friedell (bis 1916 Friedmann) wurde 1878 in Wien geboren. Er studierte Philosophie und Germanistik; Kabarettist, Schauspieler, Theaterkritiker, Feuilletonist, Schriftsteller. 1908 erschien seine erste literarische Arbeit, ›Der Petroleumkönig‹, Seit 1913 Schauspieler bei Max Reinhardt. 1923 Uraufführung seiner Judastragödie am Burgtheater.
Berühmt machte ihn die ›Kulturgeschichte der Neuzeit‹, die von 1927-1931 erschien. Von einer geplanten ›Kulturgeschichte des Altertums‹ wurde 1937 die ›Kulturgeschichte Ägyptens und des Alten Orients‹ veröffentlicht und 1940 die ›Kulturgeschichte Griechenlands‹. Sie blieb unvollendet, da sich Friedell am 16. März 1938, kurz nach dem Einmarsch Hitlers in Wien, das Leben genommen hatte.
Achim Höppner, geboren 1946, arbeitete in München als Regisseur, Dramaturg und Schauspieler. Seit den 70er-Jahren war er vor allem als Hörbuch- und Synchronsprecher tätig. Er lieh seine Stimme u.a. Clint Eastwood und Donald Sutherland und sprach den Gandalf in der »Herr der Ringe«-Filmtrilogie. Achim Höppner verstarb 2006.