Die unsterbliche Familie Salz

Roman

Die Geschichte der außergewöhnlichen Familie Salz

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Die unsterbliche Familie Salz

Reich an Glanz und voller dunkler Seiten ist die Geschichte der außergewöhnlichen Familie Salz: Sie beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts. In den Vierzigerjahren muss sich Lola Salz auf eine Odyssee quer durch das Deutsche Reich begeben; das Leben mit ihr beschreibt Tochter Aveline in den 60ern als Horror. Kurt Salz ist 1989 Teil einer herrlichen Wendekomödie, seine Tochter Emma Salz sucht 2015 detektivisch nach ihrem Schatten und der Wahrheit. Stets im Zentrum: das prächtige Hotel ›Fürstenhof‹ in Leipzig, Zuhause und Existenzgrundlage der Familie Salz – und die Frage: welche Schatten werfen wir auf die Generationen nach uns?

Bibliografische Daten
EUR 9,99 [DE]
ISBN : 978-3-423-43082-1
Erscheinungsdatum: 26.08.2016
2. Auflage
440 Seiten
Sprache: Deutsch
Autor*innenporträt
Christopher Kloeble

Christopher Kloeble ist ein vielfach ausgezeichneter Autor von Romanen, Erzählungen und Drehbüchern. Als Gastprofessor lehrte er u.a. in Cambridge (GB) und den USA. Kloeble lebt in Berlin und Delhi.

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gisel am 11.11.2016 16:11 Uhr
Eine Familie im Lauf der Zeit

1914 erwirbt die Familie Salz das prächtige Hotel Fürstenhof in Leipzig. Mit diesem Gebäude verbindet die Familie lange eine ganz besondere Geschichte – auch wenn Lola, die Tochter des Herrn Salz, es lange nicht betreten wird, nachdem dieser sie in ein Erziehungsheim steckte. Das Hotel hält den Wirren des Krieges stand, um später von den Machthabern der DDR betrieben zu werden. Auch die Familie Salz wird vom Krieg durcheinandergewirbelt, Lola muss mit ihren beiden Kindern flüchten, später beschreibt ihre Tochter Aveline das Leben in den Sechziger Jahren. Nach der Wende bemüht sich Kurt Salz darum, das Hotel in den Familienbesitz zurückzuholen. Seine Tochter Emma sucht nach ihrem Schatten und nach der Wahrheit.Christopher Koelble entwirft einen Roman um eine Familie und begleitet sie während mehrerer Generationen. Dabei lässt er über die Jahrzehnte immer wieder neue Familienmitglieder erzählen, so dass der Leser ein umfassendes Bild der Familiengeschichte erhält. Geschickt verwebt er dabei die Erlebnisse der Familie mit dem geschichtlichen Hintergrund. Wenn auch in der Familie selbst manches Geheimnis dabei verloren geht, der Leser kennt es weiterhin.Damit ist dem Autor eine besondere Familiengeschichte gelungen. Die Familienmitglieder werden mit ihren Ecken und Kanten dargestellt, so wie es sie nun mal in jeder Familie gibt. Der Leser bleibt zum Schluss etwas nachdenklich, denn das Buch wirft die Frage auf, was wir unseren Nachkommen vererben und ob das, was wir uns für sie wünschen, auch so ankommt. Das aber muss jeder für sich selbst herausfinden.Mich hat die Geschichte trefflich unterhalten, es ist ein gelungener Querschnitt einer Familie im Verlauf des letzten Jahrhunderts bis weit in die Zukunft voraus.

jazebel am 27.10.2016 09:10 Uhr
Das belastende Erbe

Das Cover wirkt sehr schlicht und ansprechend. Bei diesem Buch hat mich die Leseprobe fasziniert, obwohl "Familiensagas" (als solche würde ich diesen Roman einordnen) eigentlich nicht zu meinen literarischen Interessen zählen. Hervorstechend an diesem Roman ist, dass er sich primär nicht mit Herzschmerz, Liebe und dem eigentlichen Erbe der Familie, einem Hotel, beschäftigt. Er handelt vielmehr davon, wie Menschen auf ihre Kinder "abfärben", welche Spuren sie im Leben der jüngeren Generation(en) hinterlassen. Es geht also um Vererbung, wenn auch nicht in genetischer Hinsicht. Dieses Erbe versinnbildlicht der Autor als "Schatten", von denen im Buch immer wieder die Rede ist.Der Autor hat sich nicht die Mühe gemacht "liebenswerte" oder "charmante" Charaktere zu erschaffen. Das Handeln kann man zwar fast immer nachvollziehen, jedoch faszinieren die Figuren nicht durch Sympathie sondern vielmehr durch eine bewusste Kantigkeit, eine klare Linie, den Mut anzuecken; eine der hervorstechendsten Eigenschaften der Salz´, die Figuren sind fast alle "zach" wie es im Buch heißen würde. So ist Lola Salz beispielsweise in ihrem Leben zwar aufopferungsvolle Mutter und toughe Ehefrau im 2. Weltkrieg, dabei jedoch auch angsterfüllt und eigensinnig und entwickelt sich im Nachkriegsdeutschland angstgetrieben zur Manipulatorin von Kindern und Enkel.Ein anspruchsvoller, interessanter Roman dessen Handlung sich von Ende des 19. Jahrhunderts bis ca. 10 Jahre in die Zukunft erstreckt, der einen auch über die eigene Herkunft und das was man selbst "geerbt" hat und vererbt hat oder vererben könnte, nachdenken lässt.

petris am 18.10.2016 17:10 Uhr
Vier Generationen Familie Salz

Das Buch ist ja bereits vor einer Weile erschienen, es brauchte aber etwas Zeit, bis es auch bei mir gelandet ist. Bis dahin hatte ich schon viel davon gehört, nicht alles davon waren positive Meinungen. Der Einstieg hatte zwar die meisten begeistert, doch dann bekamen sie Schwierigkeiten mit Verlauf und Figuren und die Bewertung fiel nicht gerade gut aus.Ich hatte mir vorgenommen, mich nicht beeinflussen zu lassen und gespannt und offen an die Lektüre heranzugehen. Insgeheim wartete ich aber die ganzen 430 Seiten auf den Sprung, das Kippen der Stimmung, den Moment, in dem mir das Buch nicht mehr gefallen würde.Aber, Überraschung! Der kam nicht. Bis zum Schluss. So ist der Roman für mich eine 5-Sterne-Lektüre geworden.Schon der Titel, die unsterbliche Familie Salz, ist gut gewählt. Ironisch einerseits, da Krieg und Krankheiten einige Familienmitglieder jung sterben lassen und fast wahr, wenn man an Lola, die Großmutter denkt, die mit 110 zum zweiten Mal stirbt.Vier Generationen Familie Salz, die kämpferische Großmutter, die ihre Kinder durch den Krieg bringt, dann aber an den Dingen, die sie gesehen hat und dem Verlust ihres Mannes zerbricht, ohne sich dessen bewusst zu sein. Die Kinder Aveline und Kurt, die eine dem Alkohol verfallen, der andere früh genug vor der traumatisierten Mutter geflohen. Emma Salz, ein Kind der Wiedervereinigung, Enkelin Lolas und am Ende bekommt noch Emmas Tochter Tara eine Stimme. Was diese Frauen verbindet sind Schatten, die eine kann sie sehen, die andere fürchtet das Fehlen des Schattens, die dritte ist schattenblind und Tara, die wieder Schatten sehen und benennen kann.Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, wodurch jeder Abschnitt eine eigene Erzählstimme bekommt. Mir hat das besonders gut gefallen. Die Familie Salz hat es nicht leicht, Krieg, Krankheit, Trauma, Alkohol, Verrat und Betrug innerhalb der Familie. Sie versuchen zu lieben, aber es gelingt ihnen nicht so, wie sie es gerne hätten. Der Verlauf der Geschichte tut das Seinige dazu.Ein spannendes Familienepos, keine happy family, sondern eine geschädigte, verletzte Familie mit vielen Fehlern, Ecken und Kanten. Und dennoch tun sie einem leid und man mag sie zwischendurch.Ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat, allerdings keine leichte Kost!

krimielse am 14.10.2016 09:10 Uhr
Der Kreis schließt sich

Mit "Die unsterbliche Familie Salz" legt Christopher Kloebele einen anspruchsvollen Familienschmöker vor, der die Zeit vom Ersten Weltkrieg 1914 bis zum Jahr 2015 in Deutschland anhand einer Hoteliersfamilie verfolgt.KlappentextReich an Glanz und voller Schatten ist die Geschichte er außergewöhnlichen Familie Salz - in deren Zentrum das prächtige Hotel Fürstenhof in Leipzig steht. 1914 kauft es der autoritäre Herr Salz; nach einem mysteriösen Tod in der Familie wird seine Tochter, die Schauspielerin Lola, dafür verantwortlich gemacht und aus der Familie verstoßen. Lange wird sie den Fürstenhof nicht mehr betreten-weder während der Flucht mit ihren Kindern durch das Deutsche Reich noch in den 60er Jahren, als das Hotel Staatseigentum der DDR ist und Lola mit ihrer labilen Tochter Aveline in München lebt. Erst Kurt Salz, Lolas Sohn, gelingt es in einem abenteuerlichen Finale, das Hotel gleich nach der Wende 1989 in den Familienbesitz zurückzuholen. Hochbetagt regiert Lola endlich über das Hotel und über eine Familie, die immer noch tief zerrüttet ist - vom Wandel der Zeiten und den Versuchen, der eigenen Geschichte zu entkommen. Der überraschende, höchst faszinierende Roman einer höchst eigenwilligen Familie, in der sich die Schatten einer Generation auf die nächste legen - auch wenn jeder versucht, sein Leben in ein ganz neues Licht zu rücken.Eine Familiengeschichte voller Licht und Schatten, erzählt von verschiedenen Mitgliedern der Familie und unterteilt in ebensolche Abschnitte, verfolgt im wesentlichen das Leben der Protagonistin Lola Salz, sie ein sehr langes Leben von 1905 bis 2015 lebte. Die Matriarchin der Familie ist geprägt durch ihre Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg, als sie auf sich selbst gestellt kraftvoll und mutig handelt. Aus der Kindheit trägt sie das Schweigen und die Ignoranz des Vaters gegenüber der Mutter mit sich herum und bleibt ebenso stumm ihren Kindern und ihrer Umwelt gegenüber. Sie schafft es nicht, ihren Kindern nach dem Krieg eine gute Mutter zu sein. Ihr Sohn Kurt erkennt erst sehr spät die Wahrheit und ist bis dahin ungewöhnlich eng unter der Fuchtel seiner Mutter. Aveline gleitet ab und versinkt schon als Teenager im Alkohol, so dass sie ihren Sohn Alexander nicht aufziehen kann. Kurt und auch Aveline bekommen letztlich ihr Leben nur durch Flucht weg von Lola in den Griff.Die verschiedenen Sichtweisen auf die Geschichte ermöglichen ein rundes Bild beim Lesen und verhindern, dass man als Leser durch die Protagonistin Lola vereinnahmt und beeinflusst wird. Der Wechsel der Erzählperspektiven geben der Geschichte Spannung und Dynamik und ermöglichen die Fokussierung auf ein Familienmitglied, nämlich das jeweils erzählende, auch wenn Lola Salz in jedem der Abschnitte eine entscheidende Rolle spielt. Man erhält dadurch tiefe Einsichten in die einzelnen Charaktere, was den Roman sehr charmant macht.Fixpunkt des Generationenromanes ist das Hotel Fürstenhof im Zentrum von Leipzig, das Freude, Leid und Begehren für jedes der Familienmitglieder bis 2015 bedeutet, bis es wieder in Familienbesitz fällt.Ein weiteres Verbindungselement der einzelnen Erzählstränge sind Schatten, sowohl als Scherenschnitte der Mutter von Lola, die sie von jedem Familienmitglied anfertigt und Schatten, in denen sich Dinge verbergen bis hin zu Menschen, die keine Schatten haben. Mystizismus spielt hier ebenso eine Rolle wie die symbolische Bedeutung der Dunkelheit und Boshaftigkeit. Der Kreis schließt sich durch die Schatten, als Tara Jain als jüngstes Familienmitglied genau wie Lola Salz als 9-jährige einen unsichtbaren Freund hat und Schatten in ihrem Leben eine große Rolle spielen.Ich habe die Lektüre dieses spannenden und sprachlich abwechslungsreichen Buches trotz einiger kleiner Längen sehr genossen, zähle es zu anspruchsvoller Unterhaltung und vergebe vier Sterne dafür.Der Autor Christopher Kloeble lebt in Berlin und in Dehli, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und erhielt 2008 den Literaturpreis der Jürgen-Pronto-Stiftung für das beste Romandebüt "Unter Einzelgängern". Neben dem Schreiben wirkte er als Gastprofessor in Cambridge und an verschiedenen Universitäten der USA. Er veröffentlichte 2012 den viel gelobten Roman "Meistens alles sehr schnell".

noelas_books am 12.10.2016 15:10 Uhr
Eine etwas andere Familiengeschichte

InhaltLola wird schon mit neun Jahren von ihrem Vater angeklagt der todkranken Mutter Sterbehilfe geleistet zu haben. Zur Strafe verbannt er sie sogar aus seinem Haus, welches zugleich, der Fürstenhof, das beste Hotel Leipzigs ist. Auf dem Internat wird Lolas Hass auf ihren Vater geschürt, der sie Zeit ihres Lebens nicht mehr loslässt. Lola wird Schauspielerin, heiratet und bekommt zwei Kinder. Als sie gegen Ende des 2. Weltkriegs mit ihrer Familie flüchten muss, beginnt erst ihr schlimmes Schicksal. Ihr Mann stirbt an einer Grippe, Lola ist geistig verwirrt und hängt am Alkohol. Die Situation ändert sich erst, als die Tochter, Aveline ein uneheliches Kind bekommt und Lola alles dafür tut, um ihre Familie zusammen zu halten. Nach dem Tod des Vaters möchte ihr Sohn Kurt den Fürstenhof leiten, aber die Rechnung hat er nicht mit Lola gemacht …Meine MeinungChristoph Kloeble erzählt seine Geschichte aus der Perspektive mehrerer Personen. Die Handlung setzt im Jahr 1914 in München ein, als Lola Salz neun Jahre alt ist. Dann springt der Autor in den letzten Jahre des zweiten Weltkriegs, wo wir Lola auf der Flucht mit ihren Kindern begleiten. Weitere Sprünge führen in die Jahre 1959/60, 1989,1990, 2015 und 2027.Lola entwickelt mit der Zeit eine Obsession für Schatten und misst einen Menschen an diesem, ob er gut oder böse ist. Besonders vor Menschen ohne Schatten ist sie auf der Hut. Generell ist Angst und die Unfähigkeit sich mit der Vergangenheit auszusöhnen ein ständiger Begleiter der Figuren in Kloebles Roman, denen es an traumatischen Erlebnissen nicht mangelt.Der Autor verwendet für seine Erzählung Witz und verpackt schreckliche Ereignisse mit lakonischer Art, sodass man die Familie Salz zwar nicht kennenlernen, aber ihre Geschichte lesen sollte.

mirabell am 09.10.2016 00:10 Uhr
Versalzen

Ein absolut erstaunliches Buch! Und ja, man lernt scheinbar nicht dazu. Alle Erfahrung und jedes weitergegebene „Wissen“ führt nur zu Scheinsicherheiten. Fehler muss man eben selber machen und selber daraus lernen.Und das zieht sich auch durch die Geschichte der Familie Salz. Über die Generationen hinweg wird die Geschichte aus den Perspektiven einzelner Personen erzählt – immer mit dem Augenmerk auf einen bestimmten und zwar besonders einschneidenen Zeitabschnitt. Wer gerade seine Geschichte erzählt bzw. die Geschichte weitererzählt, bringt seinen ganz persönlichen Erzähl- und Schreibstil ein. Sehr gut herausgearbeitet sind die Lokalisierung und Schilderung der Personen und Lebensumstände innerhalb der jeweiligen Zeiten. Eine Nacherzählung dieser Familiengeschichte erscheint an dieser Stelle nicht gewinnbringend oder sinnvoll.Nach der Lektüre stellt sich dennoch die Frage danach, wie diesen Personen widerfahren konnte, was ihnen widerfahren ist. Vielleicht auch nach dem Warum? Allesamt unverstandene Wesen, deren volle Persönlichkeit sich nicht vollumfänglich entfalten konnte, weil sie von ihrem Gegenüber nicht in Gänze erfasst werden konnte? Vielleicht auch, weil ein Mensch sich seinem Gegenüber nicht (immer) ganz zeigen kann? Kommunikationsproblematik? Menschliche Beschränktheit? Zu wenig Liebe? Am Ende des Buches sieht man sich mit diesen Fragen konfrontiert. Jede der jeweiligen Generationen versuch etwas besser zu machen, tappt dabei jedoch in eine andere Falle.Eine Empfehlung für dieses Buch kann in jedem Fall gegeben werden. Die Geschichte ist sehr spannend und durch die verschiedenen Perspektiven abwechslungsreich gestaltet. Man sollte als Leser nur eine gewisse Fähigkeit besitzen, sich von dem Gelesenen emotional nicht zu sehr packen zu lassen. Ein Verständnis für jede dieser Personen zu entwickeln, ist angesichts der eindringlichen und oftmals in einer Art Katharsis mündenden Schilderungen fast umungänglich. So kann man von diesem Buch mitnehmen, Menschen nicht vorschnell abzuurteilen, sondern ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie das Zusammenspiel von Innerem und äußeren Einflüssen in bestimmten Situationen mündet.

sasto19 am 04.10.2016 23:10 Uhr
Düstere Schatten!

Die Familiengeschichte der “unsterblichen Familie Salz“ erzählt die schicksalsträchtige Geschichte der Lola Salz und beginnt fast 100 Jahre zuvor 1914 in München. Die Mutter bringt der neunjährigen Lola Rosa die Bedeutung von Schattenrissen, des eigenen Schattens und der Schatten von anderen Personen bei. Dies begleitet Lola Rosa Salz durch ihr ganzes Leben, obwohl dies aus ihrer Sicht selten positiv ist.Nach einer Affäre des Vaters und eines Bierpreisbetrugs im Bierlokal in München, ziehen Lola und ihre Schwester mit ihren Eltern nach Leipzig. Der Vater übernimmt das noble Hotel Fürstenhof. Seit diesem Tag sieht Lola ihn nur noch selten. Als die Mutter schwer krank wird und Lola sie in ihrer Verzweiflung von ihren Leiden erlöst, wird sie von dem verhassten Vater verstoßen.Sie heiratet in ihrem weiteren Leben den Schauspielerkollegen Alfons Ervig und bekommt zwei Kinder – Kurt und Aveline. Dieser Lebensabschnitt wird von Lolas Mann erzählt, der spätere Abschnitt aus Lolas Leben von ihrer erwachsenen Tochter Aveline mit ihrem geistig zurückgebliebenen Sohn.Später lernt auch Kurt seine Frau kenne und die Tochter Emma erzählt aus ihrer Sicht die Geschichte zu Ende …Mein Fazit: Die Familiengeschichte um Lola Rosa Salz wirkt auf den ersten Seiten sehr amüsant, obwohl die komplette Geschichte es eigentlich gar nicht ist. Lola hat durch den Tod der Mutter keine glückliche Kindheit, mit ihrer Schwester kommt sie erst später aus, ihr Bruder ist ihr altersmäßig zu weit entfernt.Durch die Heirat mit dem Schauspielerkollegen ergibt sich eine funktionierende Ehe, die jedoch durch das Kriegsgeschehen und dem Tod ihres Mannes nach dem Krieg geprägt ist. Die Kinder von Lola haben große Probleme als Erwachsene, einzig allein ihre Enkeltochter scheint in normalen Bahnen zu leben. Gut gefallen haben mir die Beschreibungen, die zeigen, warum Lola in ihrem Leben so verhärmt wird und ihre Kinder nicht wirklich lieben kann. Denn Lolas Leben wird von den Schatten bestimmt – am meisten von den dunklen Schatten, die die Familie belasten.Kein rasanter schnelllebiger Roman, eher einer der mich als Leserin nachdenklich stimmt und ein komplettes Jahrhundert als Chronik durchpflügt. Manchmal etwas zäh und dunkel, aber immer auf der Suche nach Licht zieht sich die Familiensaga Jahr für Jahr durch die Geschichte.Mir persönlich hat die Familie Salz gut gefallen, jedoch sind mir einige trockene und langgezogene Szenen noch im Bewusstsein, durch welche man sich ein wenig motivieren muss. Insgesamt gesehen ist die Geschichte aber ein abgerundetes Werk, insbesondere mit Blick auf das Nobelhotel Fürstenhof aus Leipzig.

schlaflos am 02.10.2016 13:10 Uhr
Eine große Familiengeschichte

Zum InhaltEs handelt sich um eine tragische Familiengeschichte über mehrere Generationen. Dabei schildert immer eine Frau die Vorgänge aus ihrer Perspektive. Um den Überblick behalten zu können, gibt es zu Beginn des Buches einen Stammbaum der Familie. Jede der sechs Frauen hat mit anderen Problemen zu kämpfen, außergewöhnliches wie Schatten oder wohl bekanntes wie Alkohol. Interessant ist, dass sich zum Beispiel das Thema Schatten durch das ganze Buch zieht und trotzdem jede der Frauen eine ganz eigene Geschichte hat.Den Inhalt zusammenzufassen ist hier schwierig, weil so viel passiert. Man könnte sagen, dieses Buch verbindet eine spannende Familiengeschichte mit deutscher Geschichte.Zur LeseerfahrungAm Anfang habe ich ein bisschen gebraucht, bis ich in die Geschichte hinein gefunden habe. Am besten nimmt man sich das Buch vor, wenn man länger Zeit hat, damit man richtig eintauchen kann.Ich habe mich mit den Protagonisten sehr verbunden gefühlt und während ich mich von der aktuellen Person immer kaum trennen konnte, war ich trotzdem schon immer sehr neugierig auf die nächste. Ich war richtig traurig, als ich am Ende des Buches angekommen bin.Zum FazitEin sehr lesenswertes Buch, wenn man sich für Geschichte und verzweigte Familiengeschichten interessiert.Zu den EckdatenTitel: Die unsterbliche Familie SalzAutor: Christopher KloebleVerlag: dtvISBN: 978-3-423-28092-1Seiten: 439Preis: 22,00€

januar12 am 27.09.2016 18:09 Uhr
Licht und Schatten und am Ende die Frage: Was bleibt ?

Die Protagonistin Lola Salz lebte von 1905 bis 2015 - ein langes Leben. In dem Roman "Die unsterbliche Familie Salz" dreht sich alles um das Leben der Familie Salz, angefangen von Lolas Eltern bis hin zu ihrer Urenkelin. Lola spielt dabei die Hauptrolle. Nicht immer, aber immer wieder geht es um ihr Leben. Dabei gibt es verschiedene Sichtweisen. Die Abschnitte werden von verschiedenen Progonisten erzählt, dabei wechselt auch der Sprachmodus, das macht es sehr authentisch.So ist es Lola selbst, ihr Ehemann, ihre Tochter, ihre Enkelin und die Urenkelin, die hier zu "Wort" kommen.Faszinierend dabei ist, dass es die Erlebnisse in jeder Generation anders interpretiert werden. Die Familie Salz hat von Anfang ein Problem: Die Familie. Es gibt viele Animositäten untereinander, die Familie ist - fast in jeder Generation - zerstritten. Es wird wenig miteinader gesprochen, jeder lebt sein Leben und gerade Lola ist es, die durch ihre schwere Kindheit und einschneidende Erlebnisse am Ende des Krieges, es auch nicht schafft ihren Kindern eine gute Mutter zu sein. Warum Lola so war, wie sie war, dass wird in den nachfolgenden Generationen nicht verstanden, weil Lola ihnen nichts erzählt und es ihnen auch nicht einfach macht. So wird vieles falsch interpretiert.Es ist eine Geschichte voller Schatten - voller dunkler Ereignisse, die ihre Schatten werfen auf die nachfolgende Generation. Aber es geht auch um die Schattenbilder der Proganisten, angefangen mit den Scherenschnitten und den Erzählungen von Lolas Mutter, ziehen sich die Schatten durch diese Geschichte wie ein roter Faden.Zitat S. 170: " Es ist vorbei....wir beide wissen: Nichts dergleichen geht je vorbei...Mann kann solche Dinge weder vergessen noch gänzlich überwinden.....Meine Methode ist eine andere: Ich schreibe. Auf Papier lässt sich Furchteinflössendes leichter bannen. Selbst Schatten werden bloß zu einem Acht-Buchstaben-Wort".Der Anfang der Geschichte zieht sich ein wenig, doch ich hatte das Gefühl, dass es wie in einem Strudel, mich - je mehr ich gelesen hatte - immer mehr in diese Geschichte hinein gezogen hat.Es geht auch um Ängste und hier darf ich mal den Satz auf Seite 257 zitieren:" Angst ist etwas, das man hat oder nicht hat. Jeder trägt sie in sich. Man muss einfach aufpassen, dass sie nicht zu groß wird. "Die meisten der Protagonisten hatben mit Angst zu kämpfen, die Ängste geben sie weiter, ertränken sie im Alkohol, sie zerbrechen daran. Am Ende jedoch gibt es einen Hoffnungsschimmer in einer neuen Generation.Am Ende bleibt die Frage: Was bleibt von einem Menschenleben ?Zitat S. 426: "Wir glauben Zusammenhänge zu erkennen, uns zu entwickeln, besser zu sein als jemals zuvor - und tappen damit in die gefährlichste aller Fallen: Wir verwechseln Glauben mit Wissen"Am Ende ist alles Geschichte.Fazit:Eine Geschichte mit wenig Licht und voller Schattenseiten.Eine Geschichte, die mich gefesselt hat.Keine einfache Geschichte, aber eine, die mich gefesselt und fasziniert hat.

soulfire am 25.09.2016 12:09 Uhr
Ein verzwicktes Familienband

Der Leser begleitet über fünf Generationen die Familie Salz mit ihrem Hotel durch die deutsche Geschichte vom 1. Weltkrieg bis zur deutschen Wiedervereinigung. Der Leser beginnt mit Lola Rosa Salz, die vom Dach des Hotels Fürstenhof fällt. Im komatösen Zustand erzählt sie aus ihrer Sicht die Geschichte des Fürstenhofes und ihre bisherigen Schatten. Während der Zeitreise der Familie wechseln die Blickwinkel und die Erzähler der Familie und alle Karten werden wieder neu gemischt. Denn jeder Erzähler erzählt aus seiner ganz eigenen Wahrnehmung und beschreibt die Chronik mit ihrer Geschichte, ihrem Schicksal und ihren Schatten aus seiner/ihrer Sicht. Dem Leser wird dadurch klar, wie die Geschichte des Fürstenhofs von jedem Erzähler auf seine eigene Weise wahrgenommen wird. Jeder Erzähler hat mit Fehlern, Missverständnissen und Schatten der Vorgänger zu kämpfen und baut sein Fundament, welches für die nächste Generation aber wieder als Schatten wahrgenommen werden kann. Sehr interessant und erfrischend für den Leser diese Sprünge und wechsel zu verfolgen. Ich habe es sehr geliebt die Familie Salz durch die tragische,traurige, anstrengende und humorvolle Geschichte zu begleiten. Der Schreibstil hat mir sehr viel Freude bereitet. Ich konnte tief in die Geschichte einsinken.

Aktuelle Rezensionen

Pressestimmen

Elle

So packend und neu erzählt, dass es unmöglich ist, diesen Roman nicht in einem Stück zu verschlingen.... mehr weniger

Die Presse am Sonntag

Besonders effektvoll sind Kloebles böser Witz und sein schnörkelloser Ton - umso lakonischer, je sch...recklicher das Ereignis. mehr weniger

Doris Kraus, 09.10.2016

Münchner Merkur

Eine grandiose Geschichte, die in sensibler und bildreicher Sprache einhundert hochdramatische Jahre... auf 440 spannenden Buchseiten bündelt - absolut lesenswert. mehr weniger

Matthias Busch, 24.09.2016

Elle

So packend und neu erzählt, dass es unmöglich ist, diesen Roman nicht in einem Stück zu verschlingen.... mehr weniger

01.09.2016

Wiener Zeitung

Insgesamt ist Christopher Kloeble - der schon in seinem Debütroman ›Unter Einzelgängern‹ die Struktu...r einer Familie auslotete - ein in klarer Sprache erzähltes, eingängiges Familienepos gelungen. mehr weniger

Inge Waldinger

Urbanite

Vielleicht wird der Roman ja auch mal verfilmt. Es wäre ihm zu wünschen.

Lucas Böhme

Gießener Zeitung

Es ist ein Buch zum Nachdenken mit vielen kleinen versteckten Botschaften.

Markus Eggert, 20.03.2020

Freiburger Nachrichten

Faszinierende Beschreibung eines Jahrhunderts in Deutschland mit seinen Höhen und Tiefen, in denen G...enerationen unter zwei Kriegen litten und von ihnen geprägt wurden. mehr weniger

19.12.2016

buecherwurmloch.at

Eines meiner liebsten Leseerlebnisse im Jahr 2016.

19.12.2016

Sächsische Zeitung

Die Geschichte ist spannend. Sie weckt Gefühle. Man fiebert mit.

15.11.2016

Podcast F*luxx

Eine große Familiengeschichte voller Witz und Zauber.

Olga Grjasnowa, 15.11.2016

tz

Kloebles Stil: packend unaufgesetzt, aber immer wieder mit starken Bildern und schonungsloser, nie v...oyeuristischer Radikalität. mehr weniger

15.11.2016

Brigitte

Spannend und abgründig erzählt Christopher Kloeble, wie traumatische Erlebnisse auch Jahrzehnte spät...er eine Familie vergiften können. mehr weniger

15.11.2016

Foyer - Das Kulturjournal für Bremen und den Nordwesten

Wenn sie fesselnd geschrieben sind (...) verfügen Familiengeschichten über einen ganz eigenen Charme.... Christopher Kloeble hat eine solche von der Familie Salz geschaffen. mehr weniger

15.11.2016

machdeinradio.de

›Die unsterbliche Familie Salz‹ von Christopher Kloeble, erschienen bei dtv, ist mehr als großes Ki...no. mehr weniger

Arndt Strocher, 21.10.2016

Ruhr Nachrichten

Ein schöner und fesselnder Roman, den Kloeble auch mit einer kleinen Prise Übersinnlichem gewürzt ha...t. mehr weniger

Andreas Schröter, 13.09.2016