Jeder hat die Chance auf ein erfülltes Leben.
Als Ester noch in Genua lebte, sehnte sie sich nach Sardinien zurück. Nach der wilden, steinigen Landschaft und dem ursprünglichen Leben im Dorf. Nun ist sie zurück in ihrer Heimat, doch die Sehnsucht ist geblieben. Ihrer Tochter Felicita soll es da besser ergehen – und tatsächlich findet sie ihr Glück. Im bunten Hafenviertel von Cagliari fertigt sie Schmuck aus Weggeworfenen und zieht ihren Sohn Gregorio groß – dem das Leben seiner Mutter bald zu eng wird.
Poetisch und berührend erzählt Milena Agus von drei Generationen einer sardischen Familie und davon, dass wir alle Voraussetzungen für ein erfülltes Leben in uns tragen.
2. Auflage
Milena Agus wurde 1959 als Kind sardischer Eltern in Genua geboren. Heute lebt sie in Cagliari auf Sardinien. Ihr Weltbestseller ›Die Frau im Mond‹ (2007) wurde 2016 mit Marion Cotillard verfilmt.
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Milena Agus erzählt uns mit "Eine fast perfekte Welt" eine Familiengeschichte, die geprägt ist, von der Suche nach einem besseren Leben. Während die Großmutter verbittert ist, weil sie ihren Reichtum verloren hat, sucht die Mutter das Glück immer an einem anderen Ort. Raffaele, der Vater hat es nicht leicht mit seiner Frau, doch er hat das Talent sich überall einzuleben und seinen Weg zu finden.Und Felicità, die Tochter und das Zentrum der Erzählung hat es auch nicht leicht. Sie ist pummelig und nicht besonders hübsch. Aber sie hat die Gabe immer und überall das Gute zu sehen.Sie weiß, dass es nicht Reichtum braucht, um ein erfülltes und glückliches Leben zu führen und deshalb lässt sie den Vater ihres Sohnes kurz vor der Hochzeit stehen, weil er sie nicht lieben kann. Auch er ist kein glücklicher Mensch. Er hat zwar Geld wie Heu, traut sich aber nicht, seinen Wünschen zu folgen. Vielleicht ist das der Grund, warum ihn Felicita sein ganzes Leben lang nicht loslässt.Auf ihrem Lebensweg begegnet Felicita immer wieder Menschen, die sich von den äußeren Umständen das Leben vermiesen lassen und nicht erkennen, dass sich das Glück in ihrem Inneren befindet. Felicita kann überall glücklich sein und das gibt sie an ihren Sohn weiter, der sein Glück in der Ferne findet.Mich konnte Milena Agus mit diesem Roman begeistern. Das Buch hat zwar keinen Spannungsbogen, aber es wirft Fragen nach Glück und Zufriedenheit auf, nach Sehnsüchten und Wünschen. Es ist schön zu lesen, wie Felicita mit ihrem grenzenlosen Optimismus die Leben der Menschen in ihrem Umfeld verbessern kann."Eine fast perfekte Welt" ist ein wahres Kleinod. Ein Buch, das das Gute im Menschen hervorholt und die Stärke der scheinbar Schwachen aufzeigt. Eine perfekte Geschichte um etwas Wärme in diese grauen Novembertage zu bringen!
Milena Agus‘ Romane sind wie kleine poetische Inseln innerhalb des großen Belletristik-Ozeans. Mit unbestechlichem Blick erfasst sie die kleinen und großen Dinge des Lebens und bringt das Wesentliche, was uns Menschen ausmacht in ihren Erzählungen auf den Punkt. In ihrem Buch „Eine fast perfekte Welt“ erzählt sie von einer Familie auf Sardinien, deren Geschichte mit dem Ende des 2. Weltkrieges beginnt und die sich über vier Generationen schließlich den Weg in die ganze Welt erobert. Sie erzählt von den ungleichen Charakteren, den Unterschieden zwischen Müttern und Töchtern. Den Kämpfen und Freundschaften im Leben, den Träumen und von dem Glück, zu dem man manchmal gezwungen werden muss. Es ist eine Geschichte, die fast ohne Abenteuer und spektakuläre Handlungen auskommt. Milena Agus erzählt vom Leben. Einfach und unendlich poetisch zugleich.
Das Cover spricht einen auf den ersten Moment an, es zeigt ein wunderschönes schwarz-weiss Bild mit einer sehr nachdenklich wirkenden Frau und der Titel sowie der Name der Autorin, des Verlags und die Genrenbezeichnung sind wunderbar in das Cover eingefügt. Sehr ansprechend gemacht und ein Cover, was heraus sticht. Ester ist eine Suchenden, sie sucht immer, sie treibt die Sehnsucht nach Perfektion, die sie aber irgendwie nie erreichen kann. Sie möchte immer das haben, was sie gerade nicht hat und das überschattet ihr Leben. Sie scheint nie zufrieden zu sein, auch schafft es ihr Verlobten Raffaele nicht, sie zu bestärken. Ähnlich geht es auch Esters Tochter Felicita, sie hat diese Art der Sehnsucht ihrer Mutter übernommen, aber sie versucht immer das Positive in allem zu sehen, auch wenn das Leben noch so schwer ist. Die Art von Felicita macht das ganze Buch besser und man mag sie vom ersten Moment an. Mit Ester, Raffaele und Felicita zeichnet Milena Agus drei Menschen, die es in ihrem Leben nicht einfach haben, aber mit denen man sich sehr gut identifizieren kann. Im Grunde geht es in dem Buch um die Suche nach einem besseren Leben, das sich eben ausserhalb des kleinen Dorfes und ausserhalb des begrenzten Lebens abspielt und man kann sagen, dass es immer wieder neue Herausforderungen im Leben gibt. Der Roman ist sehr flüssig geschrieben und liest sich gut, Milena Agus schreibt sehr empathisch, was das Buch sehr nah an den Charakteren gestaltet. Milena Agus ist selber in Genua geboren und man merkt auch im Buch, dass sie sich mit ihrem Buch auf bekannten Gebiet bewegt, weil sie beschreibt alles sehr bildhaft und so kann man sich die Gegend, in der der Roman angelegt ist, sehr gut vorstellen.Trotzdem sollte man in dem Buch keinen grosse Spannung erwarten, es plätschert eher so vor sich hin, manchmal hat man auch mit dem Lesen etwas Schwierigkeiten, weil manche Sätze etwas sehr abgehackt wirken, das kommt aber erst im Laufe der Buches, was auch ein Problem mit der Übersetzung sein könnte, aber trotzdem fühlt man sich in dem Buch sehr wohl und man erfährt viel über das Leben und was Glück bedeuten kann, es ist eben eher ein nachdenkliches Buch, was vor allem Sinnfragen stellt und daran sollte man sich einlassen können. Fazit:"Eine fast perfekte Welle" ist eher ein leises Buch mit sehr nachdenklichen Ansätzen, dass man liest und eher darüber nachsinnt und eben nicht die grosse Familiengeschichte, die man vielleicht vom Klappentext her erwartet. Man erwartet von dem Buch auch etwas anders, aber es ist ein sehr feinsinniges Buch mit vielen Sinnfragen, also etwas anderes, was man vom Klappentext her erwartet, aber trotzdem absolut lesenswert.
Der neue Roman der italienischen Schriftstellerin Milena Agus „Eine fast perfekte Welt“ handelt von drei Generationen einer sardischen Familie.Die Autorin schafft es mit klaren und einfühlsamen Worten, das Leben der Familie in Armut und mit immerwährender Hoffnung auf ein besseres Leben und die Erfüllung ihrer Sehnsüchte zu beschreiben. Die Protagonisten werden klar und deutlich dargestellt.Milena Agnus gelingt es, diese Beschreibung der erfüllten und nicht erfüllten Träume der Familienmitglieder in eine gut lesbare und poetische Leichtigkeit zu verpacken.Es geht um Sehnsucht, Freundschaft und Heimat. Ich kann dieses Buch guten Gewissens weiterempfehlen, trotzdem es manchmal etwas langatmig ist.
Ester, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt hat; ihre Tochter Felicita („Wie felicità, aber ohne Akzent.“ - „Also fehlt nur noch der Akzent zum Glück.“ S. 104) und deren Sohn Gregorio sind die Hauptpersonen der Geschichte; die Handlung spielt größtenteils auf Sardinien, aber auch auf dem Festland Italiens und in New York, Amerika. „Wie schafft man es bloß, an einem solchen Ort zu leben?“ ist eine Frage, die mehrfach in diesem Buch aufgeworfen wird...und spiegelt die empfundene Unzufriedenheit der jeweiligen Person wider - jeder sehnt sich an einen anderen Ort, nach einem anderen Leben. Verbitterung auf Sardinien; Unzufriedenheit auf dem Festland und die Sehnsucht zurück nach Sardinien; Flucht von der Insel und Aufbruch nach Amerika, welches aber auch nicht das pure Glück bereithält... „[...] da nie jemand das gelobte Land findet, wäre es da nicht besser, einfach unterwegs anzuhalten, sobald man an einem Ort angelangt ist, wo es einem gut geht?“ S. 202 Ein pragmatischer Vorschlag in einem Text, der sehr oft melancholisch wirkt durch die stets unerfüllte Sehnsucht, ja die erfolglose Suche nach dem perfekten Ort; dem perfekten Leben der jeweiligen Generation. Die Personen -die pessimistische Ester, die pragmatische Felicita und der Außenseiter Gregorio- sind sehr verschieden und bringen einen allesamt dazu, sich selbst noch mal zu reflektieren: kann ich mich selbst nicht eigentlich wahnsinnig glücklich schätzen mit dem, was ich habe?! Der sehr berührende, manchmal poetische Schreibstil gefiel mir sehr - ein Buch, das auf mich beim Lesen manchmal eine (zu) schwermütige Stimmung übertrug... wer keine spektakuläre Handlung benötigt, sondern bewegende Worte; sollte sich hieran versuchen!
Ein Blick auf verschiedene Generationen einer sardischen Familie, ein Blick vom Gestern ins Jetzt, ein Blick auf die Geschichte und auf ein anderes Land, ein Blick auf Sardinien und auf Italien und auf einen gewissen Konflikt der beiden Länder, ein Blick auf eine andere Mentalität, eine interessante Mentalität, ein Blick auf das Leben, ein Blick auf die Menschen, ein Blick auf eine nicht perfekte Welt und genauso ein Blick auf Versuche des Umgehens mit dieser nicht perfekten Welt. Es wird in einer unaufgeregten Sprache erzählt, nüchtern berichtend, dennoch liegt aber in diesen Worten eine versteckte Emotionalität, und dieses Buch ist auch durchaus interessant, hat einen ganz eigenen Sog. Man kommt ins Sinnieren über das Leben über diesem Buch, denkt über vergangene Generationen nach und ihr Leben und vergleicht. Interessant gemacht von einer Autorin, die als Kind sardischer Eltern in Genua geboren wurde und heute wieder in Sardinien lebt. Es fließen also genügend biographische Elemente in dieses Buch ein. Genauso wird dieser Roman von einer gewissen Melancholie getragen, vielleicht auch eine eng mit Sardinien verknüpfte Melancholie, dennoch liegt auch eine Kraft in diesen Worten, denn trotz aller Melancholie gibt es auch ein vorwärts gerichtetes Denken. Und trotzdem dieses Buch in einer Gegend des Machismo handelt, strotzt es nur so vor interessanten weiblichen Charakteren und ist auch dadurch recht interessant zu nennen. Denn diese weiblichen Charaktere haben es in sich, sie sind eckig, haben Kanten, sind dickköpfig, aber auch weich, haben alles an sich, um interessante und vor allem glaubhafte Charaktere zu sein. Im Original heißt dieses Buch "Terre Promesse", ins Deutsche übersetzt "Gelobtes Land". Vielleicht ein passenderer Titel, denn diese Suche nach dem gelobten Land zieht sich durch die drei Teile des Buches, die drei Hauptprotagonisten sind Suchende. Doch wo liegt dieses gelobte Land, in der verheißungsvollen Ferne oder in einem Selbst?!?!
Als Esters Verlobter Raffaele nach dem Zweiten Weltkrieg zurück in ihr Dorf auf Sardinien kommt, erkennt sie ihre einst große Liebe kaum wieder. Er bleibt nicht lange, sondern geht aufs Festland, um im Hafen von Genua zu arbeiten. Ester kann nicht verstehen, wie man an solch einem Ort leben kann. Trotzdem heiratet sie ihn nach einigen Jahren und zieht zu ihm. Ihre Tochter Felicita ist ein Lichtblick in ihrem Leben, doch sie sehnt sich zurück nach Sardinien. Doch auch dort wird ihre Sehnsucht nicht gestillt. Felicita gehört weder zur einen noch zur anderen Welt: Das Leben auf Sardinien finder sie langweilig und anstrengend, auf dem Festland wird sie als Hinterwäldlerin behandelt. Trotzdem versucht sie, aus jeder Situation das Beste zu machen und ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten.Die Geschichte beginnt einige Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als Raffaele aus der Kriegsgefangenenschaft zurück nach Sardinien kommt. Er arbeitet hart und kann trotzdem kaum etwas ansparen, sodass die Hochzeit mit Ester noch warten muss. Ester kann mit ihm nicht mehr viel anfangen und hat an allem etwas auszusetzen, trotzdem heiraten die beiden. Das einfache Leben in der Stadt gefällt ihr wenig überraschend überhaupt nicht, nur ihre Tochter Felicita macht ihr Freude.Ester und Felicita sind gänzlich unterschiedliche Charaktere mit einem völlig anderem Blick auf das Leben auf dem Festland und auf Sardinien. Ester sehnt sich nach einem Ort zum Ankommen, den sie jedoch nirgends findet. Die beengenden Verhältnisse in der Stadt findet sie besonders schlimm. Felicita hingegen geht es genau anders herum, auf Sardinien muss sie schuften und kann kaum glauben, dass ihre Großmutter noch nie das Meer gesehen hat, obwohl es nur eine Stunde entfernt ist. Ich fand es interessant, durch diese zwei verschiedenen Perspektiven aufs Geschehen zu blicken.Der Fokus verlagert sich im Laufe der Geschichte immer mehr hin zu Felicita. Sie verliebt sich in einen Jungen, der zwar Intimitäten zulässt, ihre Gefühle aber nicht erwidert. Als Erwachsene muss sie wegweisende Entscheidungen treffen hinsichtlich der Frage, wo und wie sie leben will. Dabei macht sie einige neue Bekanntschaften, die für schöne und unterhaltsame Situationen sorgen. Sie bringen weitere Perspektiven ins Geschehen ein.Die Autorin sagt selbst, dass sie mit diesem Buch ein Sardinien retten möchte, dass es eines Tages möglicherweise nur noch in Büchern gibt. Ihre Schilderungen sind dementsprechend sehr atmosphärisch und es werden Einblicke in das Leben auf der Insel gegeben. Ich hatte beim Lesen jedoch auch das Gefühl, dass die Geschichte sehr schnell vorüberzieht. Es gibt immer nur kurze Einblicke und häufige Zeitsprünge, sodass ich mir an vielen Stellen gewünscht habe, tiefer eintauchen zu dürfen.„Eine fast perfekte Welt“ nimmt den Leser mit nach Italien, wo eine Mutter und ihre Tochter sowohl auf dem Festland als auch auf Sardinien leben und diese Lebensweisen völlig unterschiedlich wahrnehmen. Ich fand diese Einblicke interessant und habe vor allem mit Felicita gehofft, dass sie ihren Weg finden wird. Ein stimmungsvoller und berührender Einblick in die sardische Heimat der Autorin!
„Eine fast perfekte Welt“ von Milena Agus, 205 Seiten, erschienen im dtv-Verlag erzählt die Geschichte dreier Generationen. Von Ester (Mutter), Felicitas (Tochter) und Gregorio (Enkel) sind voller Sehnsüchte und Wünsche und nur zum Teil können diese gestillt werden, wie schon der Titel sagt „fast perfekt“, das letzte Quäntchen fehlt immer oder die Sehnsüchte/Wünsche verändern sich.Alles fängt mit Ester an. Sie erwartet auf ihren Verlobten, der aus der Kriegsgefangenschaft (2. Weltkrieg) zurückkommt und ist total enttäuscht als sie ihn wiedersieht. Obwohl sie beide merken, dass es nicht mehr ganz so passt, halten sie an den Traditionen fest. Sie heiraten und Ester geht mit ihrem Mann in die Stadt, wo sie schnell merkt, dass sie sich dort nicht wie gewünscht und gedacht wohl fühlt. Nach einem Besuch in ihrem Dorf will sie dorthin zurück und bringt dadurch ihre kleine Familie durcheinander, denn mittlerweile sind sie zu Dritt.Felicitas wächst heran und auch sie muss sich den Traditionen (im Haushalt helfen etc.) unterordnen, doch sie wehrt sich auch gegen diese. Sie beschließt z.B. nicht den Vater ihres Kindes zu heiraten und geht in den nächst größeren Ort um dort alleine den Sohn Gregorio zur Welt zu bringen und ihn allein großzuziehen. Gregorio entdeckt die Musik, sehr zum Leidwesen der Nachbarn, lässt sich aber, unterstützt von seiner Mutter nicht von dieser Leidenschaft abbringen. Er verlässt später auch Italien und geht in die USA um sein Hobby zum Beruf zu machen.Bei allen drei Protagonisten schlägt das Schicksal immer wieder auf seine eigene Art zu und sie müssen sich den Umständen anpassen.Der Schreibstil der Autorin war angenehm zu lesen, stellenweise sehr poetisch, so dass das Gefühl aufkam, irgendwo im Raum stehengelassen zu sein. Was aber dem Roman meinerseits keinen Abbruch tat. Außer… dass er immer wieder zum Nachdenken anregte. Auch das Cover des Buches hebt die melancholische Stimmung (Schwarz-Weiß Foto einer Frau mit nachdenklichem Gesicht) hervor. Mit „Eine fast perfekte Welt“ hat Melina Agus eine Geschichte erzählt, wie oben schon erwähnt, zum Nachdenken angeregt hat. Eigenes Glücksempfinden hat nicht immer was Anderen zu tun, jeder fühlt und denkt anders. Was den einen glücklich macht, kann für den anderen unerträglich sein. Eine leise Geschichte mit bleibenden Eindruck, wo sich jeder die Frage stellen kann, was macht mich glücklich? Gerne gebe ich diesem Buch 5 Sterne, da es mich persönlich sehr berührt hat.
Worum geht es in dem Buch?Ester und Raffaele heiraten nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie stammen beide aus einer ländlichen Region in Sardinien und kennen sich schon ziemlich lange. Sie ziehen nach Mailand, wo Raffaele eine Arbeit hat. Tochter Felicita kommt auf die Welt. Sie wird von ihrer Mutter Ester verwöhnt – entwickelt jedoch im Laufe der Jahre andere Ansichten über vieles als ihre Mutter. Ester hat das Gefühl, dass sie in Mailand krank wird. Sie sehnt sich zurück nach Sardinien. Felicita dagegen würde lieber in Mailand bleiben. Sie schätzt die moderne Stadt mit ihrem Warenangebot und die Toleranz der Bewohner. In Sardinien wird man, wenn man aus einer anderen Region Italiens stammt, sofort scheel angesehen. Esters wegen zieht die Familie zurück in das sardische Dorf, aus dem Ester und Raffaele kommen. Sie ziehen zu Esters Familie. Das Leben ist nicht leicht in Sardinien. Nicht nur wegen der ständig missmutigen Großmutter, die sich konstant weigert, das Meer sehen zu wollen. Die Arbeitsmöglichkeiten sind auch nicht so zahlreich wie in Mailand – und Raffaele hilft in der Landwirtschaft von Esters Familie mit. Auch Felicita fällt es schwer, sich in Sardinien einzugewöhnen. Auf dem Gymnasium hat sie keine guten Noten, Ihre Figur ist etwas pummelig. Doch sie ist selbstbewusst. Als sie sich in Sisternes – einen jungen Mann aus einer wohlhabenden Familie – verliebt, scheint alles perfekt. Auch für die Mutter Ester, die mit Hingabe Vorbereitungen für die Hochzeit zwischen Felicita und Sisternes trifft. Als Felicita den Eindruck bekommt, dass Sisternes sie nicht liebt – und sie nur aus Anstand heiraten wird, fasst sie einen kühnen Plan. Meine Meinung zu dem Buch:Der Roman ist aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) geschrieben. Ich mag den Schreibstil der Autorin. Er ist nicht ausschweifend. Die Autorin schafft es, große Zeitspannen in kurzen Kapiteln zu erzählen. Anfangs gibt es wenige Dialoge in dem Buch, dafür viel indirekte Rede. Das liest sich schön und literarisch niveauvoll. Erst als Felicita beginnt, ihre Pläne zu entwickeln, um doch noch ihr wahres Glück im Leben zu finden, gibt es auch mehr Dialoge. In dem Buch gibt es einige Personen, die sich über ihre politische Meinung definieren. So ist Raffaele offen für die westliche Welt, weil er sich im Krieg mit einem amerikanischen Jazzmusiker anfreunden konnte. Sein Bruder Felice dagegen ist glühender Kommunist und stirbt jung. Einige Personen suchen nach dem einzig wahren Glück im Leben. So meint Ester, dass ihr Lebensglück lediglich in Sardinien zu finden sei. Als sie erfährt, dass Felicita und Sisternes heiraten wollen, bedeutet das für Ester den Himmel auf Erden. Doch Felicita hat eine andere Auffassung von Glück. Sie will von ihrem Partner geliebt werden – eine Vernunftehe liegt ihr fern. Sie entwickelt im Laufe des Romans ein großes Selbstbewusstsein, das darin gipfelt, dass sie ihr Leben komplett allein in die Hand nehmen will. Ich habe das Buch gerne gelesen. Es ist schön geschrieben und nicht ausschweifend. Viele Gedanken bringt die Autorin gleich auf den Punkt. Außerdem habe ich nicht nur einiges über starke Charaktere gelesen, die versuchen, das Bestmögliche aus ihrem Leben zu machen. Sondern ich habe auch erfahren, dass es offensichtlich Konflikte zwischen den Sarden und den Einwohnern anderer italienischer Regionen gab. Ich vergebe fünf Sterne und eine Weiterempfehlung.
„Wie schafft man es bloß, an einem solchen Ort zu leben?“Die Welt ist nicht perfekt. Nicht für Ester, die weg will von Sardinien, weg von der Enge der Insel, der Engstirnigkeit der Mutter, die Ester für den Freitod des Bruders verantwortlich macht. Aber auch am Festland, in Genua, später in Padua, Ester findet mit ihrem Raffaele und der Tochter Felicita kein Glück, weil die Familie anders ist als die Städter. Raffaeles Welt war geprägt vom Krieg, vom Hass gegen den Faschismus, vom Gefangenlager, aber auch von der unbändigen Kraft der Musik. Felicita, der Tochter fehlt ein Akzent am kleinen a zu ihrem Glück. Selbst als die Familie nach Sardinien zurückkehrt und sich Felicita verliebt. In Sisternes, den Sohn aus reichem Haus, der sie nur für seine Lust benutzt und Felicita das mit Liebe verwechselt. Und schließlich Gregorio, Felicitas Sohn, das besondere Kind, der Musiker, der den Schritt wagt, nach Amerika zu gehen und dort auch kein Glück findet.„Wie schafft man es bloß, an einem solchen Ort zu leben?“Die Welt ist nie perfekt, nicht auf Sardinien, nicht am italienischen Festland, nicht in New York. Auch wenn das Gras überall anders viel grüner scheint als dort, wo man gerade ist. Was Ester nicht schafft, bringt Felicita zustande. Sie findet Befriedigung im Kleinen, auch wenn es lange, lebenslange dauert.Milena Agus hat mit ihrem Roman „Eine fast perfekte Welt“ eine besondere Liebeserklärung an Sardinien geschrieben. Wie schon in ihren anderen Romanen (Die Frau im Mond, Die Flügel meines Vaters) sind vor allem ihre Frauenfiguren komplex und kompliziert. Diese Frauen handeln nicht immer nachvollziehbar, bewegen sich oft am Rande des Absonderlichen, sind perfekt unperfekt, getrieben von Sehnsüchten und dem Bestreben nach Erfüllung. Milena Agus beschreibt, aber sie bewertet nicht, lässt den Leser allein mit der Interpretation, was manchmal schwerfällt. Ester, Felicita, die alte (Groß)mutter, Felicitas Freundin in Cagliari, sie alle stehen der kargen Schönheit, der schroffen und pittoresken Insel Sardinien in nichts nach.
Pressestimmen
Für Sie
›Eine fast perfekte Welt‹ überzeugt mit einer starken jungen Frau, der Sehnsucht nach Liebe und Frei...heit und der rauen Schönheit Sardiniens. mehr weniger
05.02.2020
Kurier
Milena Agus zeigtein Sardinien, ihr Sardinien,das es wahrscheinlich bald nur noch in den Büchern geb...en wird. mehr weniger
Peter Pisa, 25.01.2020
Eco.nova
Wie findet man sein Glück in einer Welt, die nicht perfekt ist? Das Buch zeigt's poetisch und berühr...end. mehr weniger
Kulturtipp (Schweiz)
Und so sorgt die literarische Reise in ein vergangenes Sardinien für etwas südliches Flair in Zeiten..., in denen das Kopfkino die Ferien in der Ferne ersetzt. mehr weniger
Babina Cathomen
Buch-Magazin
Poetisch und berührend erzählt Milena Agus von drei Generationen einer sardischen Familie und davon,... dass wir alle Voraussetzungen für ein erfülltes Leben in uns tragen. mehr weniger
Bernd Kielmann
Badisches Tagblatt
Leichtfüßig und poetisch kommt ihr Buch ›Eine fast perfekte Welt‹ daher, in dem sie versucht, der Fr...age auf den Grund zu gehen, warum manche Menschen nur negativ, andere positiv sind. mehr weniger
Susanne Marschall, 28.10.2020
Rezensöhnchen - Zeitschrift für Literaturkritik Bamberg
Auf berührende und poetische Weise erzählt Milena Agus die Geschichte der drei Generationen.
Janet Ghotoyian, 30.08.2020
Echo
Wieder ein sehr lesenswertes Buch der italienischen Autorin Milena Agus!
10.06.2020
Die Rheinpfalz
Milena Agus zeigt mit ihrer vielschichtigen, aber einfach und klar erzählten Geschichte den Gegensat...z zwischen Stadt und Land, arm und reich, Tradition und Moderne. Ein Lehrstück übers Leben. mehr weniger
Günter Keil, 25.05.2020
Ruhr Nachrichten
Empfehlenswert.
Britta Helmbold, 01.04.2020
der-kultur-blog.de
Ein starker Roman voller Poesie, Humor und Empathie.
Ingrid Mosblech-Kaltwasser, 09.03.2020
Zugerbieter
Poetisch und berührend erzählt Milena Agus von drei Generationen einer sardischen Familie und davon,... dass wir alle Voraussetzungen für ein erfülltes Leben ins uns tragen. mehr weniger
03.03.2020
WILD Magazin
Milena Agus entfaltet das Panoptikum menschlicher Emotionen: Sehnsüchte, Hoffnung, Wünsche und Träum...e, aber auch um Enttäuschungen, unerfüllte Liebe und ums Hadern mit dem eigenen Schicksal. mehr weniger
Richard-Heinrich Tarenz, 19.02.2020
dieniederoesterreicherin.at
Poetisch und berührend erzählt Milena Agus von drei Generationen einer sardischen Familie und davon,... dass wir alle Voraussetzungen für ein erfülltes Leben in uns tragen. mehr weniger
04.02.2020
ver.di publik
Ein Lehrstück übers Leben.
Günter Keil, 01.02.2020