

Im Leben nebenan
Roman
Eine junge Frau erwacht eines Tages in einem anderen Leben: nicht mehr in der Stadtwohnung mit ihrem Partner, nein, im Heimatdorf mit ihrer Jugendliebe und Baby. Wäre ihr Leben etwa so verlaufen, hätte sie die eine entscheidende Abzweigung nicht genommen?
Eines Morgens erwacht Toni nicht wie gewohnt neben ihrem langjährigen Freund in ihrer kleinen Altbauwohnung, weil die Dielen knarren und die Nachbarn viel zu laut sind. Nein. Zu ihrer Verwunderung befindet sie sich in einer großzügig geschnittenen Wohnung. Alles hell, ordentlich, teuer eingerichtet. Und der Blick aus dem Fenster? Seltsam vertraut. Antonia versteht: Sie ist wieder in dem Dorf ihrer Kindheit. Nach und nach erfährt sie, dass sie hier ein beschauliches Leben führt, bürgerlich geordnet, mit Auto vor der Tür, Schwiegermutter nebenan und Kind auf dem Schoß. Kind auf dem Schoß? Antonia kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ist das etwa ihr Baby? Und der Vater dazu? Offenbar ihre erste große Liebe – ein Mann, den sie nie ganz vergessen konnte.
Anne Sauer erzählt davon, wie das eigene Leben verlaufen könnte, hätte man die eine entscheidende Abzweigung nicht genommen. ‹Im Leben nebenan› spiegelt zwei Lebensszenarien einer jungen Frau, erzählt im Wechsel von zwei Versionen eines Lebens und nimmt dabei mit gebotenem Humor, Gefühl und Leichtigkeit den Horror von gewollter und ungewollter Mutterschaft in den Blick: das große Glück mit Kind, aber auch: ohne Kind zu leben.
»Anne Sauer zu lesen ist wie Serie schauen: mitreißend und süchtig machend!« Ruth-Maria Thomas
»Mit beeindruckender Konsequenz, Einfallsreichtum und Verve verwebt Anne Sauer beklemmend und präzise, abgründig und soghaft ein Frauenleben mit und ohne Kind. Dieses Buch erzählt berührend und sehr überraschend von Sehnsucht, Freiheit und Zumutung.« Maria-Christina Piwowarski
1. Auflage
Anne Sauer (*1989) lebt als freie Texterin und Moderatorin in Hamburg. Sie ist Teil von Literaturjurys und empfiehlt seit vielen Jahren aktuelle Gegenwartsliteratur, u. a. im Podcast ›MONATSLESE‹ oder als @fuxbooks auf Instagram. Für ihre Arbeit verlieh ihr der Börsenverein des Deutschen Buchhandels 2022 den Young Excellence Award. 2024 erschien ihr viel beachtetes Essay über Taylor Swift, mit dem sie direkt auf der SPIEGEL-Bestsellerliste einstieg. ›Im Leben nebenan‹ ist ihr Romandebüt.
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Anderswo wartet ein anderes Leben
Ohne es zu merken, war sie längst dabei zu vergessen. Dachte an das Vorher wie an eine Erzählung aus einer anderen Zeit, hatte sich abgefunden, sogar angefreundet mit der Frau, die ihr im Spiegel zunickte.“InhaltToni versucht vergebens schwanger zu werden, nachdem sie mit Jakob endlich einen Partner gefunden hat, den sie liebt und mit dem sie eine Familie gründen möchte. Doch die vielen Versuche, das ständige Scheitern und die eingeleitete Hormonbehandlung setzen ihrer Seele immer mehr zu. Und je länger sie sich mit sich selbst beschäftigt, umso mehr muss sie erkennen, dass der unerfüllte Kinderwunsch nur dazu führt, dass sie ihre persönlichen Wünsche verleugnet und in eine Abwärtsspirale rutscht.Und als sie eines Tages plötzlich und unverhofft ein eigenes kleines Menschenkind an der Brust liegen hat und ihre Jugendliebe Adam durch die Tür tritt, versucht sie dem rätselhaften Geschehen zu entkommen, denn wie kann sie mit dem Bewusstsein der Gegenwart in einem vollkommen fremden Leben, mit Mann und Kind gelandet sein. Wo ist ihr Partner? Wie kommt sie wieder raus aus diesem Leben „nebenan“? Alle anderen bemerken rein gar nichts und Antonia verzweifelt immer mehr, angesichts der Ausweglosigkeit ihrer Situation.Doch dann probiert sie dieses „Paralleluniversum“ einfach aus und lässt sich auf den Alltag mit Baby ein, wohlwissend, dass diese Version ihrer Selbst zwar nie bewusst ausgefüllt werden kann, aber sie liegt auch nicht im Bereich des Unmöglichen. Und nach und nach erkennt sie, das beide Versionen ihren eigenen Reiz besitzen, dass eine andere Entscheidung zu anderen Folgen geführt hätte – dennoch sie selbst ist immer noch die gleiche und irgendwann akzeptiert sie sogar die Möglichkeit, dass es vielleicht kein Zurück mehr geben wird …MeinungWieder ein richtig gutes Buch, welches ich mit ganz gemischten Gefühlen gelesen habe. Toni, die Kinderlose und Antonia, die frisch gebackene Mutter erzählen abwechselnd von ihren Eindrücken, Gefühlen und Sorgen, ganz nah, voller Emotionen und sehr ehrlich. Beide erleben Dinge, die sie sich so nicht ausgesucht haben und versuchen doch das beste aus der jeweiligen Situation zu machen. Gerade die Mutterrolle im Besonderen kommt hier richtig gut zur Geltung. Auch die Blicke, die Frauen untereinander tauschen, weil sie entweder Kinder haben und in der gleichen Liga spielen, oder dafür scheel angesehen werden, weil sie keine haben und demzufolge gar nicht mitreden können.Das Beste an dem Buch ist aber die absolut vorstellbare Fiktion, von zwei Lebensentwürfen, die beide hätten eintreten können, auch wenn es letztlich nur eine davon geworden ist. Diese Frage stellt sich der Leser immer wieder, man wird mit eigenen Entscheidungen konfrontiert und sucht vielleicht nach den Scheidewegen in der eigenen Lebensgeschichte. Und ja, auch wenn es nicht unbedingt die Kinder sind, dann sind es möglicherweise die Berufswege, die Partner, die Wohnorte, die Überzeugungen. Nur die charakterlichen Züge wären ähnlich, alles andere könnte ein schöner oder ein weniger erstrebenswerter Traum sein.FazitDieser zeitlose, moderne Roman über eine junge Frau in der Zwickmühle bekommt von mir sehr gute 5 Lesesterne. Die Struktur ist einfach gehalten, aber absolut eingängig. Die Gefühlsebene steht an erster Stelle und als Leser kann man direkt in die Welt von Antonia eintauchen. Zwischen dem eigenen Leben und der fiktiven Romanfigur, gibt es nur wenig Abweichungen. Empathie ist hier das Schlagwort, weshalb ich mir gut vorstellen kann, dass es wohl eher ein Buch für Frauen ist, die selbst diese Gedankengänge haben könnten. Auch die Passgenauigkeit für verschiedene Altersklassen ist hervorragend herausgearbeitet. Das junge Ich, der verliebte Teenager, die freiheitsliebende Zwanzigjährige und die etablierte Dreißigjährige – doch auch später funktioniert das Konstrukt sehr gut, weil es um Überzeugungen geht, die man wahllos auf ein und dieselbe Situation übertragen könnte.Die Aussagekraft des Textes ist universell und beinhaltet viele Möglichkeiten, zieht aber auch ein eindeutiges Fazit: Leb dein Leben, wie es zu dir passt, gib nichts auf die Meinung anderer, wenn du persönlich wachsen möchtest, triff deine eigenen Entscheidungen, bleib dir treu und lerne zu akzeptieren, dass jedes Leben seine Höhen und Tiefen hat, seine Vor- und Nachteile bietet und nur darauf wartet, gelebt zu werden …

Was es heißt eine Frau zu sein
Wow, was für ein intensives Buch. Ich hätte nicht gedacht, dass mich der Roman „Im Leben nebenan“ von Anne Sauer mit solcher Stärke bewegt. In zwei verschiedenen Leben lernt der Leser Antonia/Toni kennen. Toni, eine Frau ohne Kinder, in Kinderwunschbehandlung und Antonia, eine Frau mit einem frisch geborenen Säugling. Wie wäre Tonis Leben verlaufen, wenn sie Mutter geworden wäre? Dieser Frage kommt der Leser in Ansätzen in ihrem zweiten möglichen Leben nah. Plötzlich wacht Antonia (Toni) mit einem Neugeborenen auf ihrer Brust auf und muss für sich feststellen, dass sie in diesem Leben mit ihrer Jugendliebe verheiratet und eine frischgebackene Mutter ist. Dabei lebt Toni doch mit ihrem Partner in der Großstadt und hat keine Kinder.Das Gedankenspiel des Buches ist sehr spannend. Was wäre wenn? Und die Umsetzung ist Anne Sauer wunderbar gelungen. Es wird nichts beschönigt. Weder der Weg der Kinderwunschbehandlung, noch die Mutterschaft. Und immer wieder habe ich mir die Frage beim Lesen gestellt, was ist der eigentliche, persönliche Wunsch der Protagonistin. Mutter werden, ja oder nein? Welchen Einfluss spielt die Gesellschaft bei dieser Frage? Wird eine Frau erst als vollwertige Frau akzeptiert, wenn sie Mutter geworden ist? Wie verändert sich eine Frau durch das Mutterwerden? Verschwindet die Frau hinter ihrer Rolle als Mutter? Darf eine Frau auch ohne Kinder ein erfüllendes Leben leben?Dieses Buch wirft viele Fragen auf und macht das Lesen an einigen Stellen schmerzlich. Doch es ist so wichtig sich all dieser Fragen bewusst zu werden. Das Buch ist schonungslos, tröstlich und hoffnungsvoll. Und es zeigt wie viel Kraft es kosten kann eine Frau zu sein.

Übers eigene Leben nachdenken
Ein warmherziger und nachdenklich stimmender Roman, der zum Nachdenken über das eigene Leben anregt. Die Geschichte lädt dazu ein, über Entscheidungen und Verbindungen zwischen Personen nachzudenken und zeigt insbesondere die Wichtigkeit, wie viel Schönes und Tiefes in unserer Gewöhnlichkeit steckt. Ich erkenne mich teils in beiden Protagonistinnen wieder. So gelingt es Anne Sauer, die kleinen und oft unscheinbare Momente des Lebens aus dem Alltag einzufangen und ihnen eine große Bedeutung zu geben. Ebenso wie die kritische Darstellung der gesellschaftlichen Haltung gefällt mir auch der Schreibstil wirklich sehr gut.Was mir nicht gefällt ist zum einen das Cover. Anhand des Buchcovers hätte ich dieses wunderbare Werk niemals gekauft. Ich finde es passt überhaupt nicht zum Inhalt des Buchs. Noch immer stell ich mir die Frage, ob es ein Ertrinken in den eigenen Gedanken bestehend aus "Was wäre, wenn.. " symbolisieren soll.Was mir ebenfalls nicht ganz so gut gefällt, ist das offengehaltene Ende des Buchs. Vielleicht knüpft Anne Sauer hier mit einem weiteren Buch nochmals an?

Was wäre, wenn ...
Jeder von uns hat sich bestimmt schon einmal die Frage gestellt, was wäre geschehen, wenn ... oder, wie würde mein Leben aussehen, wenn ...? Leider kann uns niemand diese Frage beantworten. In dem Roman "Das Leben nebenan" geht die Autorin, Anne Sauer, dieser Frage nach und entführt den Leser in das zweifache Leben von Toni/Antonia.Als Toni lebt sie mit ihrem Freund Jakob in einer Wohnung mit knarrenden Dielen und hellhörigen Wänden und lauten Nachbarn. Die beiden sind glücklich miteinander und genießen ihr Leben zu zweit. Aber es kommt der Tag, an dem sich die beiden die Frage nach einem gemeinsamen Kind stellen. Und mit dieser Frage kommt auf die beiden eine schwierige Zeit zu, denn Toni und Jakob gehen mit der Situation unterschiedlich um.Zeitgleich erwacht Toni eines morgens als Antonia in einem fremden Haus. Wo ist sie gelandet und zu wem gehört das Baby, das bei ihr liegt und vor allem, wo ist Jakob? Nach und nach wird ihr klar, dass sie ihren Jugendliebe Adam geheiratet hat und in einem großen Haus in ihrem Heimatdorf lebt und dass das Baby Hanna heißt und ihr Kind ist. Antonia versucht verzweifelt das Missverständnis aufzuklären, damit sie in ihr altes Leben als Toni zurück kehren kann. Doch alle Versuche sind vergeblich und Antonia findet sich mehr und mehr in ihrem neuen Leben zurecht.Der Debütroman von Anne Sauer hat mir sprachlich und gedanklich sehr gut gefallen. Vor allem das offene Ende des Romans gibt dem Leser Platz für eigene Spekulationen.

Was wäre wenn?
„Kann denn dann eine Mutter auch nicht aufhören, Mutter zu sein? Mutter sein. Es klang bedeutend, schön und bedrohlich. „Das wächst du rein“, beteuerten sie, wenn man sagt: „Das ist mir zu groß“ “ (Im Leben nebenan, S.87)Anne Sauers Debütroman spielt mit dem Gedanken, wie ein Leben mit der Entscheidung für oder gegen Kinder aussehen könnte. Sie erzählt davon, wie das Leben verlaufen könnte, wenn man sich an einer Weggabelung anders entschieden hätte. Ein Buch, das mich noch lange beschäftigen wird.Wir begleiten im „Leben nebenan“ zwei Versionen derselben Frau. In einem Leben lebt Toni mit ihrem Partner in der Großstadt, beruflich erfolgreich, noch kinderlos. Im anderen wacht sie als Antonia plötzlich mit einem Neugeborenen auf ihrer Brust auf. Mutter, Ehefrau ihrer Jugendliebe, gefangen in einem Leben, das sich vertraut und gleichzeitig fremd anfühlt. Wie wäre ihr Leben verlaufen, wenn sie Mutter geworden wäre?Anne Sauer gelingt mit diesem Roman ein sensibles, ehrliches Porträt weiblicher Lebensrealitäten. Schonungslos und gleichzeitig tröstlich beleuchtet sie Themen wie Kinderwunsch, Muttersein, Rollenbilder und die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen. Dabei vermeidet sie einfache Antworten und öffnet Raum für Reflexion.Im Leben nebenan ist ein leises, tiefgründiges Buch, das schmerzt und Hoffnung schenkt. Es zeigt, wie viel Mut es braucht, Frau zu sein und wie wertvoll es ist, das eigene Leben mit all seinen Brüchen anzunehmen.

Gedankenexperiment
Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, wie das Leben der Hauptfigur Toni verlaufen wäre, wenn sie Mutter geworden wäre. In einer Art zweitem, alternativem Leben wacht Toni plötzlich mit einem Baby auf der Brust auf – verheiratet mit ihrer Jugendliebe und frischgebackene Mutter. In der Realität lebt sie jedoch kinderlos mit ihrem Partner in der Großstadt.Die Autorin Anne Sauer setzt dieses Gedankenexperiment sehr eindrucksvoll um. Es wird nichts beschönigt – weder die Herausforderungen des Kimderwunsches noch die Realität der Mutterschaft. Beim Lesen stellt sich immer wieder die zentrale Frage: Was ist Tonis tatsächlicher Wunsch? Will sie wirklich Mutter werden?Das Buch geht tief in gesellschaftliche und persönliche Fragen: Wird eine Frau nur durch Mutterschaft als „vollständig“ anerkannt? Verändert sich eine Frau dadurch grundlegend? Darf sie auch ohne Kinder ein erfülltes Leben führen?Obwohl einige Passagen beim Lesen schmerzhaft sein können, regt das Buch zum Nachdenken an. Es ist schonungslos ehrlich, gleichzeitig aber auch tröstlich und hoffnungsvoll. Es zeigt, wie viel Stärke in diesen Fragen und in der Entscheidung über das Muttersein steckt.

I am woman, I am fearless - I AM ANYTHING I WANT!
Das Cover hat für mich tatsächlich auf den ersten Blick nicht sehr anziehend gewirkt, allerdings hat mich der Titel extrem neugierig gemacht, weshalb ich dann auch unbedingt die Leseprobe lesen musste. Auch vom Rest des Buches war ich im Anschluss wirklich komplett begeistert. Anne Sauer hat einen unheimlich tollen, sensiblen und einfühlsamen Schreibstil - er ist stellenweise, jedoch auch sehr entspannt und einfach gehalten, dass er sich wie ein lockeres Gespräch lesen und verfolgen lässt. Insbesondere, dass die Gedanken der Protagonistin mal ausgeschrieben werden und mal mitten im Gedanke aufhören, fand ich so herrlich realistisch und nachvollziehbar. Das Buch behandelt wirklich ein ganze Bandbreite an sensiblen und sehr aktuellen Themen, wie z.B das Rollenbild von Frauen/Müttern in der Gesellschaft und vorallem auch die gesellschaftlichen Erwartungen.Obwohl das Buch von ein und derselben Person handelt, ist Antonia/Toni trotzdem gegensätzlich porträtiert, was ich total spannend und abwechslungsreich fand. Insbesondere als Mama konnte ich einige Gedanken und Gefühle von Antonia sehr gut nachvollziehen- vorallem die erste Zeit nach der Geburt im Wochenbett war unfassbar ehrlich und nah beschrieben. Ich fand es am Ende sehr schön zu lesen, dass egal in welcher Lebensversion Antonia/Toni immer sowohl positive, als auch negative Erlebnisse hatte und keine Version romantisiert/beschönigt wurde.Für mich ist das Buch auf jeden Fall ein absolut wichtiger gesellschaftlicher Appell, dass keine der beiden Lebensversionen mehr oder weniger Wert hat bzw. besser oder schlechter ist. Von mir gibt es auf jeden Fall eine tausendfache Leseempfehlung - ein Buch was definitiv nicht nur schon auch junge Frauen, sondern auch junge Männer lesen sollten. Gesellschaftlich gesehen unheimlich nah am aktuellen Geschehen und könnte somit meiner Meinung nach gut auch als Schullektüre behandelt werden. Ich hätte mir rückblickend gesehen so ein Buch in meinem Deutsch LK definitiv gewünscht!

Tolle Idee
Das schöne Cover und die verrückte Idee für den Aufbau und der Handlung einer Geschichte haben es mir angetan. Es war interessant das Leben der beiden Tonis kennenzulernen und zu vergleichen. Der Roman hat mir einen schönen Urlaubstag auf dem Wasser beschert, das Cover hat perfekt dazu gepasst, zumal ich auch gerne tauche. Anne Sauer hat es geschickt geschafft, die beiden Leben von Toni letztendlich zusammenzuführen. Im Leben mit Jakob haben mir folgende drei Ideen besonders gefallen: „Jakob klebte kleine Briefchen an Laternen in allen Städten, die er betourte. „Damit du was zum Lesen hast“, sagte er dann, wenn Toni selbst irgendwann in diese Städte reisen würde.“„Mit Jakob unter der Woche vier mal den Wecker zu verschmusen, war für Toni das normalste und schönste der Welt geworden.“„Mein Traumjob Handtuch, ich kann mich um dich wickeln.“Ich vergebe eine klare Kauf- und Leseempfehlung.

Eine Frau, zwei Leben
Wie wäre das Leben verlaufen, wenn man an einem Punkt in der Vergangenheit anders entschieden hätte? Wie hätte ich mich entwickelt? Wo stünde ich heute?Ich denke, viele haben diese Gedanken schon einmal gehabt. Ich jedenfalls schon. Die Autorin Anne Sauer hat daraus ein wirklich lesenswertes Buch gemacht. Die Protagonistin der beiden Erzählperspektiven ist dabei natürlich dieselbe, einmal Antonia einmal Toni genannt. Toni lebt mit ihrem Freund Jakob in einer kleinen Wohnung in der Stadt. Sie genießen die Zweisamkeit. Die Versuche ein Kind zu bekommen scheitern. Toni erleidet Fehlgeburten und muss damit zurechtkommen. Eines Morgens wacht sie in ihrem Leben als Antonia auf, mit einem Baby, einem schicken Haus in ihrem früheren Heimatort und verheiratet mit ihrer Jugendliebe Adam. Hat sie nun alles, um glücklich zu sein? Abwechselnd erzählt Anne Sauer über die beiden Leben der jungen Frau und darüber, dass jedes seine glücklichen und traurigen Abschnitte hat und nicht ein Ereignis, ein Richtungswechsel darüber entscheidet. Sie spricht dabei sensible Themen an, die sehr viele Frauen betreffen. Dabei schreibt sie klar, unverblümt und mit sehr viel Einfühlungsvermögen. Zu AnTONIa konnte ich sofort eine Verbindung spüren, ihre Probleme und Entscheidungen waren sehr realistisch und ihre Gedanken nachvollziehbar und oft sehr wahr. Der Schreibstil war für mich so wunderbar passend, dass ich einfach durch die Geschichte getragen wurde und das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Während des Lesens habe ich mich gefragt, wie wohl das Ende des Buches sein würde und befürchtet, dass es mir die Geschichte schlussendlich doch vermiesen könnte, wenn es einfach nicht passt. Das geschah glücklicherweise nicht. Ich war zufrieden damit, es hat das Buch gut abgeschlossen und die Geschichte darf bei mir noch ein bisschen nachhallen.Eine absolute Leseempfehlung meinerseits!

Mutterschaft?
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Auch wenn ich bei der Ausgangssituation skeptisch war, dass Antonia plötzlich in einem fremden Leben aufwacht, hat es mich doch überzeugt. Die Wechsel zwischen Toni in ihrem "echten" und Antonia in ihrem "falschen" Leben waren teilweise etwas plötzlich und verwirrend. Das ist aber auch schon meine einzige Kritik. Beide Perspektiven waren super authentisch erzählt und haben sich richtig echt angefühlt. Ich konnte mich in beide sehr gut hineinversetzten.Der Schreibstil hat mir gut gefallen und auch viele kleine Details aus dem Leben waren schöne Momente in denen man sich Wiedererkennen konnte.Das Thema betrifft in einem gewissen Alter ja ungefähr jeden und auch Männer sollten dieses Buch definitiv lesen. Mir hat gut gefallen, dass am Ende beide glücklich und unglücklich zugleich sind. Es hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt und dazu gebracht mehr zu akzeptieren, dass man vielleicht immer Zweifel haben wird, egal wie man sich entscheidet.
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