Inspiriert von der wahren Geschichte des Hans Kohlhase, der 1540 nach einem Konflikt mit dem Junker Günther von Zaschwitz zum Tode verurteilt wurde, schrieb Kleist seinen 'Michael Kohlhaas'. Als seine Pferde unrechtmäßig beschlagnahmt werden, erklärt der betrogene Pferdehändler dem Junker die Fehde und beginnt einen blutigen Rachefeldzug – wohlwissend, dass er diesen Kampf nicht gewinnen kann. Kleist stellt sich mit seiner Novelle gegen die staatliche Willkür, die Anfang des 19. Jahrhunderts als Folge der Zugeständnisse an das napoleonische Frankreich entstand. Eine mitreißende Geschichte über die tiefe Kluft zwischen Recht und Gerechtigkeit – gelesen von Rolf Boysen. Ungekürzte Lesung mit Rolf Boysen 1 mp3-CD ca. 267 min
1. Auflage
Heinrich von Kleist wurde am 18. Oktober 1777 als Sohn eines Kapitäns und dessen zweiter Frau Juliane Ulrike in Frankfurt/Oder geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters besuchte er ein Gymnasium in Berlin und kam dort erstmals mit französischer Literatur in Berührung. Später schlug er zunächst die Offizierslaufbahn ein und begann dann sein Studium der Rechtswissenschaften. Kleist unternahm Reisen durch Frankreich und die Schweiz. In Dresden gründete er 1808 die Zeitschrift ›Phöbus‹, in der einige seiner Dramen und Erzählungen erschienen. Am 21. November 1811 nahm er sich am Wannsee bei Berlin das Leben.
Rolf Boysen, geboren 1920, war ein bekannter deutscher Theater- und Filmschauspieler sowie Sprecher zahlreicher Hörbücher. Für sein Lebenswerk wurde er u.a. mit dem Bayerischen Theaterpreis, dem Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt München und 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Boysen starb 2014 in München.