Die beliebte Satire ›Nicht nur zur Weihnachtszeit‹ und 19 weitere Erzählungen
Weihnachten, Inbegriff eines deutschen Festes im Kreis der Familie, ist für Tante Milla zum Lebensinhalt geworden. Nachdem sie durch höhere Gewalt einige Jahre lang an der von ihr gewünschten ausführlichen Übung des Weihnachtsbaumschmückens gehindert worden ist, kommt es zu einer monströsen Steigerung ihrer Festeswut, die darin gipfelt, daß auch im Juli die Englein noch singen und die Wachskerzen tropfen.
Gerade junge Menschen, denen die Butterplätzchen und das ›Süßer-die-Glocken‹-Gedudel in den Einkaufspalästen unweigerlich irgendwann zu den Ohren rauskommen, haben diese Satire ›Nicht nur zur Weihnachtszeit‹ seit jeher geliebt.
Inhalt:
- Abenteuer eines Brotbeutels (1953)
- Das Abenteuer (1951)
- Die schwarzen Schafe (1951)
- Der Zwerg und die Puppe (1951)
- Mein Onkel Fred (1952)
- Nicht nur zur Weihnachtszeit (1952)
- Krippenfeier (1952)
- Der Engel (1952)
- Der Lacher (1955)
- Die Waage der Baleks (1953)
- Schicksal einer henkellosen Tasse (1954)
- Die unsterbliche Theodora (1953)
- Die Postkarte (1952)
- Bekenntnis eines Hundefängers (1953)
- Erinnerungen eines jungen Königs (1953)
- Der Tod der Elsa Baskoleit (1953)
- Ein Pfirsichbaum in seinem Garten stand (1952)
- Die blasse Anna (1953)
- Im Lande der Rujuks (1953)
- Hier ist Tibten (1954)
26. Auflage
Heinrich Böll, geboren am 21. Dezember 1917 in Köln, nahm nach dem Abitur eine Lehre im Buchhandel auf, die er bald abbrach. Nach einem gerade begonnenen Studium der Germanistik und klassischen Philosophie wurde Böll 1939 zur Wehrmacht eingezogen.1945 kehrte er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft nach Köln zurück, wo er sein Studium wieder aufnahm und in der Schreinerei seines Bruders arbeitete. Ab 1947 publizierte er in Zeitschriften und wurde 1951 für die Satire ›Die schwarzen Schafe‹ mit dem Preis der Gruppe 47 ausgezeichnet. Fortan war er als freier Schriftsteller tätig und veröffentlichte Romane, Erzählungen, Hör- und Fernsehspiele sowie Theaterstücke. Außerdem übersetzte er, gemeinsam mit seiner Frau Annemarie, englische und amerikanische Literatur (u. a. George Bernard Shaw und Jerome D. Salinger).
Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen die Grauen des Krieges und seine Folgen, polemisierte gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den sechziger und siebziger Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare Nachrüstung. Insbesondere engagierte sich Böll für verfolgte Schriftsteller im Ostblock. Der 1974 aus der UdSSR ausgewiesene Alexander Solschenizyn war zunächst Bölls Gast. Ab 1976 gab er, gemeinsam mit Günter Grass und Carola Stern, die Zeitschrift ›L’76. Demokratie und Sozialismus‹ heraus. Der Verband deutscher Schriftsteller wurde 1969 von ihm mitbegründet, und er war Präsident des Internationalen PEN-Clubs (1971 bis 1974).
Böll erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Georg-Büchner-Preis (1967), den Nobelpreis für Literatur (1972) und die Carl-von-Ossietzky-Medaille (1974).
Heinrich Böll starb am 16. Juli 1985 in Langenbroich/Eifel. Sein gesamtes Werk liegt im Taschenbuch bei dtv vor.