Liebe und Leidenschaft, Mord und Heimtücke, Zweifel und Verantwortung – Euripides’ Tragödien sind Fundament der Weltliteratur und von verblüffender Aktualität: ›Alkestis‹ ist das erste feministische Drama der Weltgeschichte, seine ›Bakchen‹ analysieren das Sektenwesen und seine ›Orestie‹ – die hier erstmals seit der Antike wieder präsentiert wird – ist nach wie vor eines der besten Stücke über Terrorismus und Populismus. Raoul Schrott macht sie mit großer sprachlicher Virtuosität zu Dramen von heute: mitreißend, modern, monumental.
2. Auflage
Euripides (ca. 480 v.Chr. – 406 v.Chr.) war ein Tragödiendichter im klassischen Griechenland. Er führte auf Salamis, fernab der Metropole Athen, das zurückgezogene Leben eines Gelehrten und Schriftstellers. Man weiß, dass er zweimal verheiratet war, drei Söhne hatte und mit Sokrates befreundet war. In der Geschichte des Dramas gilt er als Avantgardist, der die neuen Ideen seiner Zeit auf die Bühne brachte. So entfaltete sich seine Wirkung auch erst nach seinem Tod. Von seinem Werk überliefert sind 92 Stücke, 55 Fragmente, 17 Tragödien und ein Satyrspiel.
Raoul Schrott, Jahrgang 1964, studierte Literatur- und Sprachwissenschaft in Innsbruck, Norwich, Paris und Berlin, arbeitete 1986/87 als letzter Sekretär für Philippe Soupault in Paris und als Universitätslektor in Neapel. Er lebt heute in Innsbruck und Seillans (Provence). Sein lyrisches und erzählerisches Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet; ›Hotels‹ beispielsweise mit dem Leonce-und-Lena-Preis 1995. Große Beachtung erhielt auch seine Lyrikanthologie ›Die Erfindung der Poesie. Gedichte aus den ersten viertausend Jahren‹.
OLIVER LUBRICH ist Professor am Institut für Germanistik der Universität Bern und ein international renommierter Humboldt-Forscher. Seine Editionen von Humboldts großen Einzelwerken ›Kosmos‹ und ›Ansichten der Kordilleren‹ wurden zu Bestsellern. Zusammen mit THOMAS NEHRLICH, Literaturwissenschaftler und Dozent am Berner Germanistik-Institut, führt er das Editionsteam der Berner Ausgabe.
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Pressestimmen
Die Welt, Literarische Welt
Den großen Euripides neu- und wiederlesen!
Mladen Gladic, 22.05.2021
APA - Austria Presse Agentur
Schrott zeigt mit seiner Übertragung, wie aktuell sich der alte Grieche in der heutigen Gegenwart mi...t ihren regelmäßig aus dem Ruder laufenden Protesten liest. mehr weniger
21.04.2021
Lebensart im Norden
Der vorzügliche Antikenkenner und Sprachvirtuose Raoul Schrott hat vier bekannte, herausragende und ...wirkungsmächtige Tragödien von Euripides neu übertragen (...). mehr weniger
Buchkultur
Nach seinem Ausflug zu den Winden der ersten Weltumseglung widmet sich der Ausnahmeliterat Raoul Sch...rott wieder der Übertragung: der Stücke des wohl aktuellsten antiken Dramatikers! mehr weniger
Jorghi Poll
General-Anzeiger
Vier Euripides-Tragödien hat Raoul Schrott übersetzt: Sein Gespür für die Sprache ist phänomenal.
Sebastian Fischer, 27.04.2021