1948. Die Frau im Bonner Johannes-Hospital weiß, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat. Auf dem Sterbebett lässt Auguste "Gussie" Adenauer Szenen ihres Lebens an sich vorbeiziehen.

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Um ihre Töchter zu retten, verriet sie ihren Mann
Gussie

Ein berührender Roman über das Schicksal einer außergewöhnlichen Frau: Auguste »Gussie« Adenauer, die zweite Frau Konrad Adenauers.

1948. Die Frau im Bonner Johannes-Hospital weiß, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat. Auf dem Sterbebett lässt sie Szenen ihres Lebens an sich vorbeiziehen. Gussie Zinsser ist 24, als sie den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer heiratet und zur Stiefmutter seiner drei Kinder wird. Sie schenkt fünf Kindern das Leben, doch ihr Erstgeborener stirbt nach nur vier Tagen. Als Frau des Kölner Oberbürgermeisters steht sie in der Öffentlichkeit und engagiert sich eigenständig sozial und politisch. Hitlers Machtübernahme verändert alles. Adenauer muss sich vor den Nazis verstecken. Allein gelassen mit ihren Kindern, versucht Gussie, das schwierige Leben im Dritten Reich zu bewältigen. Bis sie von der Gestapo vor eine unmenschliche Wahl gestellt wird.

»›Konrad‹, sagt sie leise und tastet nach seiner Hand. Sie fühlt den Ring, den er nie abgenommen hat, nicht einen einzigen Tag in neunundzwanzig Jahren. Er sitzt neben ihr auf einem Stuhl, den Rücken durchgedrückt, die Beine übereinandergeschlagen. Sein dunkler Anzug, die schwarz glänzenden Schuhe. Er schaut sie an und in sie hinein, so wie auch sie in ihn hineinschaut. Es sind nicht die Blicke, die zählen, es kommt auf die Gedanken an. Sie kann lesen, was er denkt, vom ersten Tag an konnte sie es. Er schweigt, so wie er immer schweigt, wenn ihm das Herz übergeht. Sie ist froh, dass er den Augenblick nicht mit Worten zerstört. Vor ihm kannte sie nur die Worte, er hat sie das Schweigen gelehrt.«

Bibliografische Daten
EUR 19,99 [DE]
ISBN : 978-3-423-44379-1
Erscheinungsdatum: 18.04.2024
1. Auflage
288 Seiten
Sprache: Deutsch
Autor*innenporträt
Christoph Wortberg

Christoph Wortberg studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte und ist ausgebildeter Schauspieler. Verschiedene Rollen am Theater und im Fernsehen, daneben Hörbuchsprecher. Seit vielen Jahren Drehbuchautor, u.a. für den Kölner ›Tatort‹, sowie Autor preisgekrönter Jugendromane und mehrerer Kriminalromane. Christoph Wortberg lebt in Köln.

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gisel am 18.07.2024 23:07 Uhr
Eine bewundernswerte Frau

Gussie Zinser ist 24 Jahre alt, als sie den 19 Jahre älteren Witwer Konrad Adenauer heiratet. Sie wird zur Mutter für die drei Stiefkinder und ihre eigenen vier überlebenden Kinder. Als Frau des Oberbürgermeisters kann sie gut damit umgehen, in der Öffentlichkeit zu stehen. Doch mit Hitlers Machtübernahme ändert sich alles, denn Adenauer zeigt sich nicht einverstanden mit dessen Politik. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis er und auch Gussie im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. 1948 ist Gussie im Krankenhaus, sie weiß, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat. Ihr Leben zieht in Erinnerungen an ihr vorbei. Der Autor Christoph Wortberg erzählt in kleinen Szenen aus dem Leben von Gussie Adenauer, in mehreren Zeitsprüngen. Das ist nicht unbedingt chronologisch, was mich immer wieder etwas irritiert hat, weil ich nicht auf Anhieb wusste, auf welcher Zeitebene die Geschichte gerade spielt. Nicht alles, was hier erzählt wird, ist auch belegt, doch die Geschehnisse fügen sich gut in die historischen Gegebenheiten ein. Gussie selbst ist eine beeindruckende Frau, auch wenn ich nach der Lektüre immer noch ein bisschen das Gefühl hatte, dass sie nicht so richtig greifbar für mich war. Das hatte wohl was damit zu tun, dass es keine streng chronologische Erzählung ist. Bewundernswert ist Gussies Umgang mit ihrem Ehemann, der sich immer wieder eher unzugänglich zeigt, obwohl er sie unbedingt liebt, und wie sie sich die Liebe ihrer Stiefkinder zu erringen weiß. Die Schicksalsschläge, die das Leben für sie bereit hält, sind eingänglich erzählt. Leider finde ich, dass der Klappentext zuviel verrät.Trotz einiger Schwierigkeiten, die ich mit der Erzählung der Geschichte hatte, hat mich Gussies Schicksal sehr berühren können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

evva91 am 18.07.2024 22:07 Uhr
Die starke Frau an seiner Seite

Auguste Zinsser, von allen nur Gussie genannt, ist eine junge Frau, die in einer modernen Familie aufwächst. Geboren 1895 verliebt sie sich 1919 in den neunzehn Jahre älteren Konrad Adenauer, Oberbürgermeister Kölns und Witwer mit drei Kindern. Nach der Heirat hat sie plötzlich drei Kinder und weiß, dass sie die Schatten von deren Mutter niemals ganz aus dem Haus auslöschen kann. Doch es gelingt ihr, das Vertrauen der drei Halbwaisen zu gewinnen und nach der Totgeburt ihres ersten Sohnes noch vier weitere Kinder zu gebären. Der Familie geht es gut und Konrad ist Politiker mit Leib und Seele, der seine Ideale niemals verraten würde. Doch als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kommen, ändert sich für die Familie alles und Konrad verliert innerhalb kürzester Zeit alles - seine Position als Oberbürgermeister, sein Haus und seine Heimat. Dennoch steht Gussie stets hinter ihm und stärkt ihn, wo immer sie nur kann.Christoph Wortberg gelingt es in diesem autobiografischen Roman über Gussie Adenauer das Leben von ihr selbst, aber auch das Leben ihres Mannes auf eindrückliche Art und Weise zu beschreiben. Obwohl er im Nachwort seinen Lesern mitteilt, dass die Briefausschnitte, die er als Kapitelüberschriften verwendet hat, fiktiv sind, wirken diese sehr realistisch und ergänzen das Buch perfekt. Gussie war eine sehr starke, moderne und willensstarke Frau, die sich niemals hinter Ausreden oder Feigheit versteckt und deshalb einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.Dieses Buch hat mich bereits neugierig gemacht, als ich es nur das erste Mal in den Händen hielt und noch gar nicht richtig wusste, was der Inhalt ist. Leider hatte ich dann anfangs so meine Probleme in einen Lesefluss zu finden, denn die Kapitelüberschriften in Briefform haben mich irritiert und ich musste so manches Mal kurz nachdenken, in welcher Zeit wir uns denn nun befinden. Doch mit der Zeit legte sich das und ich konnte flüssig lesen. Gussie hat mich nachhaltig beeindruckt und ich bewundere sie für ihren Mut und ihre Stärke, niemals aufzugeben. Diese Frau, die in all den Jahren hinter dem berühmten Politiker Konrad Adenauer stand und es geschafft hat, dass er niemals aufgegeben oder seine Ziele aus den Augen verloren hat. Nur deshalb konnte er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder in sein altes Amt zurückkehren und hat seine Schaffenskraft und Gerechtigkeitssinn nie verloren.Eine Frau, die leider viel zu unbekannt ist und dank diesem Roman die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient!

shiva2308 am 15.07.2024 15:07 Uhr
Das Leben einer faszinierenden Frau

Cover:-----------------Das gemalte Portrait der Frau, um die es in diesem Buch geht, macht neugierig und ist passend für diesen historischen Roman gewählt. Auguste Adenauer sieht dem Betrachter direkt ins Gesicht, sodass ich mich auf den ersten Blick angesprochen fühlte.Inhalt: -----------------Auguste "Gussie" Adenauer ist die zweite Frau des ehemaligen Politikers Konrad Adenauer.Nachdem seine erste Ehefrau verstarb, heiratete sie ihn mit nur 24 Jahren und wurde im selben Moment Stiefmutter seiner drei Kinder und später noch Mutter von 5 weiteren gemeinsamen Kindern. Nach schönen, aber auch schwierigen Zeiten liegt sie gezeichnet von einer Krankheit im Sterben und lässt ihr Leben in Rückblenden passieren.Mein Eindruck:-----------------"Die Neugier hat sie immer begleitet, das Unbekannte hat ihr nie Angst gemacht. Auch jetzt macht es ihr keine Angst. Das einzige Unbekannte, das noch vor ihr liegt, ist der Tod. Sie weiß nicht, was danach kommt. Aber wenn es etwas gibt, wird es gut sein. Die sichtbare und die unsichtbare Welt. So viele Fragen, so wenige Antworten. Ihr Vater sagte immer: »Es kommt nicht auf die Antworten an, es kommt darauf an, die richtigen Fragen zu stellen.«Damals hat sie das nicht verstanden, jetzt weiß sie, was er damit meinte."Der Roman spielt sich ausschließlich in den Erinnerungen von Gussie ab. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat, das meistens aus einem der Briefwechsel zwischen Gussie und ihrem Vater stammt. Die Handlung wird dabei im Wesentlichen in den beiden Zeitebenen Aufenthalt im Krankenhaus 1948 und der Vergangenheit erzählt. Die Vergangenheit ist nicht immer chronologisch, aber man findet sich anhand der Zeitangaben gut zurecht. Mir gefielen die Einblicke, die man nicht nur in die Familiengeschichte Konrad Adenauers, sondern auch in das Innenleben von Gussie erhält. Dem Autor ist es gelungen, ihren Charakter so zu beschreiben, dass man sich in die Person einfühlen kann. Trotz des Altersunterschiedes zwischen den beiden und den widrigen Umständen (Eltern anfangs gegen die Vermählung, Stiefkinder, Tod des ersten eigenen Kindes, Verfolgung durch das Nazi-Regime), ist es Gussi immer wieder gelungen, aufzustehen und den Widrigkeiten zu trotzen. Sie hat es verstanden, sich in die Menschen einzufühlen, sie mit ihrem Lachen und ihrer Musik für sich einzunehmen und hatte den Mut zu handeln, um den Nazis Widerstand zu leisten. Eine starke und bewundernswerte Frau!Der Schreibstil hat mich sofort gefesselt. Die Zitate machen neugierig und die Erinnerungen, gemischt mit den Gefühlen und Gedanken Gussies, bilden eine gute Mischung, um in die Vergangenheit einzutauchen und sich von den Ereignissen fesseln zu lassen. Vor allem die klugen poetischen Gedanken, die sich Gussi über ihr Leben und das im Allgemeinen macht, haben mich gerührt. Ich musste mir einige Zitate notieren. Fazit: -----------------Eine gelungene Romanbiografie über das Leben und den Charakter einer starken und mutigen Frau!

magdas_buecherwelt am 28.06.2024 13:06 Uhr
Romanbiografie über eine tolle Frau und 7fache Mutter

Das Cover und die Gesamtaufmachung des relativ schmalen Buches finde ich sehr gelungen. Auch der Inhalt konnte mich überzeugen.Es geht um Auguste, die zweite Frau des ersten Bundeskanzlers der BRD, Konrad Adenauer. Gussie und Konrad heiraten 1919, Konrad Adenauer ist Witwer mit drei Kindern und fast zwanzig Jahre älter als Gussie. Er ist mit ihrem Vater Ferdinand Zinsser, Professor der Dermatologie, gut befreundet. Um Konrad heiraten zu können, muss Gussie zum katholischen Glauben konvertieren, womit sie im Gegensatz zu ihrer Mutter und dem Pfarrer jedoch keinelei Probleme hat. Gussie bekommt fünf Kinder, ihr Erstgeborener Ferdinand lebt nur wenige Tage, die Trauer um ihn begleitet sie ihr Leben lang. Als Frau des Oberbürgermeisters von Köln übernimmt sie diverse Aufgaben, ist Bezirksvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbunds, engagiert sich in der Katholischen Vereinigung für Kinder und Jugendliche und sitzt im geschäftsführenden Arbeitsausschuss des Frauenbeirats der Zentrumspartei. 1933: Nach der Machtübernahme der Nazis wird Adenauer seiner Ämter enthoben und von der Gestapo verhört. Rechtzeitig verlässt er Köln und zieht mit seiner Familie nach Rhöndorf. Den Tag ihrer Silberhochzeit, im September 1944, verbringt Gussie im Gefängnis. Sie wird von der Gestapo verhört und soll den Aufenthaltsort ihres Mannes preisgeben, der nach einem gescheiterten Attentat auf Hitler untergetaucht ist. Als ihr gedroht wird, dass ihre Töchter verhaftet werden, wenn sie nicht kooperiert, verrät sie Konrads Versteck. Daraufhin wird sie inhaftiert. Voller Gewissensbisse versucht sie, sich in ihrer Zelle umzubringen. Der Roman ist in Kapitel aufgeteilt, die abwechselnd 1948 spielen und in den Jahren ab 1915. Gussie liegt im Sterben und lässt ihr Leben Revue passieren. Am Anfang eines jeden Kapitels steht ein Zitat aus Gussies Briefen an ihren Vater oder seinen Briefen an sie. Der poetische Schreibstil gefällt mir sehr, er ist unheimlich berührend, einige Stellen haben mich zu Tränen gerührt. Es ist kein Liebesroman, die Beziehung zwischen Konrad und Gussie wird als eine Beziehung auf Augenhöhe beschrieben, die von gegenseitigem Respekt und Zuneigung geprägt war. Die Romanbiografie dieser bewundernswerten und klugen Frau hat mir sehr gut gefallen, und ich empfehle sie sehr gern weiter an Leser*Innen von historischen Romanen und Romanbiografien.

chrissysbooks am 23.06.2024 15:06 Uhr
Das Leben einer beeindruckenden, starken Frau an der Seite Adenauers

Gussie Zinsser heiratet den zwanzig Jahre älteren, verwitweten Konrad Adenauer, den Oberbürgermeister von Köln. Sie ist offen, klug und voller Energie und gewinnt sogar die Herzen ihrer Stiefkinder. Doch als Hitler an die Macht kommt, wird das Leben der Familie zum Albtraum, und Konrad Adenauer muss sich mehrfach vor den Nazis verstecken."Gussie" ist ein bewegender und beeindruckender Roman über eine starke Frau an der Seite von Konrad Adenauer. Die einzelnen Kapitel beginnen mit Briefen, die u.a. Gussies enge Beziehung zu ihrem Vater verdeutlichen. Er hat sie als wissbegieriges Kind gefördert und zu einer selbstbewussten Frau erzogen.Die kurzen Kapitel und der gut lesbare Schreibstil beschreiben, wie Gussie ihre letzten Tage als sterbenskranke Frau im Krankenhaus in Bonn verbringt und in ihre bewegte Vergangenheit zurückblickt. Dabei bekommt der Leser Einblicke in das Familienleben der Adenauers und die historischen Entwicklungen, unter denen die Familie während Hitlers Herrschaft gelitten hat.Der Autor Christoph Wortberg hat mich mit diesem Roman von Anfang bis Ende gefesselt. Er bringt Gussie, diese starke Frau, auf gelungene Weise näher. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

chattys bücherblog am 23.06.2024 13:06 Uhr
288 Seiten voller Emotionen und Hintergrundwissen

In diesem Buch präsentiert der Autor, nicht nur eine einfache Liebesgeschichte, sondern auch zeitgenössische Fakten."Ein Leben zwischen Liebe, Verrat und der Hoffnung auf Vergebung." So beginnt der dtv Verlag die Kurzbeschreibung des in Köln handelnden Romans. Wie man aus dem Einleitungssatz des Verlages und dem Titel bereits erkennen kann, spielen ausser Auguste, genannt Gussie, auch der geschichtliche und politische Zeitraum eine grosse Rolle. Dieser Roman ist spannend, unterhaltsam, emotional aber auch zeitgenössisch sehr interessant. Er gleicht teilweise einer Biografie, lässt aber Emotionen ihren Platz.                                                                                   ***Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Romane nicht gleichbedeutend mit Lesespass sein muss. Es war zwar ein Vergnügen die Protagonisten ein stückweit im Leben zu begleiten, dennoch waren es die politischen Ereignisse, die die Vergangenheit lebendig werden ließen. Konrad Adenauer, bekannt als erster Bundeskanzler oder auch Entdecker der Sojawurst, sowie vielen anderen Erfindungen (siehe hier Patentamt ) ist in diesem Roman nicht die Hauptperson, sondern seine zweite Ehefrau Auguste. Eine junge Dame, die schnell an seiner Seite groß wurde, aber leider recht unbemerkt blieb. Schön, dass der Autor sich ihr angenommen hat.Ich wurde während der 288 Seiten gut unterhalten und werde wohl noch ein bisschen nach den Adenauers und Zinsser recherchieren. Vielen Dank für die zahlreichen Denkanstöße.Meine Empfehlung für Leser von Biografien und zeitgenössischer Romane.

langeweile am 22.06.2024 18:06 Uhr
Das kurze Leben einer beeindruckenden Frau

In einem Bonner Krankenhaus liegt Auguste Adenauer (genannt Gussie) im Sterben,ihr Mann Konrad ,der spätere erste Bundeskanzler,ist so oft wie möglich, an ihrer Seite. Sie blickt auf ihr, leider viel zu kurzes Leben, zurück. In Briefen zwischen ihr und ihrem Vater, sowie Korrespondenz zwischen den Eheleuten, erfährt man viel Wissenswertes aus ihrer Vergangenheit,immer wieder werden aber auch ihre Erinnerungen eingeflochten.Sie hat den viele Jahre älteren Witwer mit drei Kindern,wenige Zeit nach dem Tod seiner ersten Ehefrau ,geheiratet und ihm fünf Kinder geboren.Sie führen eine Beziehung auf Augenhöhe in der es neben viel Liebe ,auch einige Schwierigkeiten gab.Ein Verrat ,den sie unter besonders schweren Umständen begangen hat,begleitet sie bis ans Ende ihres Lebens.Mir hat der Schreibstil dieser äußerst interessanten Geschichte über eine beeindruckende Frau, sehr gut gefallen.Neben dem Privatleben der Familie Adenauer, geht es natürlich auch um das Weltgeschehen der damaligen Zeit.Zum letzteren Thema , war mir durch viele historische Romane, welche ich schon gelesen habe, einiges bekannt, über die Hauptperson dieser Geschichte wusste ich bis jetzt so gut wie gar nichts.Ich finde die Ausflüge in die Geschichte immer sehr lesenswert, weil sie mein Wissen entscheidend bereichern.Ein empfehlenswertes Buch, dem ich sehr gerne fünf Sterne gebe.

philo am 04.06.2024 12:06 Uhr
Gussie Adenauer - eine sehr bemerkenswerte Frau

Viele werden sich noch an die Ära Adenauer und sein politisches Wirken erinnern. Mir ist auch das Rosen züchten und Boccia spielen in Erinnerung. Über sein Privatleben ist mir nur wenig bekannt. Das vorliegende Buch ist seiner zweiten Frau Auguste Zinsser „Gussie“ gewidmet, die ich während des Lesens bewundert und schätzen gelernt habe. Im Jahr 1948 liegt sie im Krankenhaus und weiß, daß sie bald sterben wird. Sie läßt ihr Leben an sich vorüberziehen, und der Autor hat aus realen Lebensabschnitten, die er mit fiktionalen Begebenheiten ergänzt hat, ein ganz wunderbares Werk über eine außergewöhnliche Frau geschaffen.In einer gut bürgerlichen Arztfamilie aufgewachsen, hatte sie eine ganz besondere Bindung zum Vater. Die Art ihres Umganges lässt sich aus den kurzen Briefausschnitten vor jedem Kapitel erkennen. Diese Zeilen sind sehr bewegend.Mt 18 Jahren lernt Gussie den 19 Jahre älteren Konrad Adenauer, Oberbürgermeister von Köln, kennen und heiratet ihn. Es ist Adenauers zweite Ehe. Seine erste Frau war gestorben und hat drei gemeinsame Kinder hinterlassen, denen Gussie eine liebevolle Mutter wurde. Sie selbst hat noch 5 Kinder bekommen.In der Zeit des Zweiten Weltkriegs verlor Adenauer sein Amt als Oberbürgermeister. Sowohl er als auch Gussie wurden mehrmals von der Gestapo abgeholt. Es war eine grausame Zeit, und von einer vermeintlichen Schuld hat Gussie sich nie mehr erholt.Selten hat mich ein Buch so bewegt. Gussie war eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Für ihre Gedanken zu ihrer Ehe mit einem wahrhaft nicht einfachen Mann, habe ich sie bewundert. Dieses Buch empfehle ich gerne weiter. Man muss es unbedingt lesen.

wildehilde am 27.05.2024 21:05 Uhr
Die Frau an seiner Seite.

Ich lese gerne Biografien, die von Menschen erzählen, die oftmals im Schatten ihrer berühmten Partner stehen.Man kennt Konrad Adenauer, den ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Aber wer war Auguste Zinsser, genannt Gussie?Dieser Roman erzählt ihre Geschichte. Ihr Leben an der Seite des Politikers und Staatsmannes. Ein bewegender Roman, der mich voll und ganz in seinen Bann gezogen hat.Nicht nur die Einblicke in das persönliche Leben waren sehr informativ, es war auch die Zeit in der es spielt. Die Eindrücke, wie sich der Nationalsozialismus, die Ideen einiger weniger, in den Köpfen festsetzte und was sie bewirkten. Ein Stück Zeitgeschichte das anschaulich dargestellt wird und Adenauer vor seiner Zeit als Kanzler zeigt.Die Biografie einer bemerkenswerten, starken und mutigen Frau, die leider viel zu früh verstarb!

misspider am 27.05.2024 06:05 Uhr
Beeindruckendes Porträt einer starken Frau

Natürlich lässt es sich nicht vermeiden, das man mit diesem Buch auch einen Eindruck von Konrad Adenauer bekommt. Doch dies geschieht immer nur am Rande und durch die Augen seiner Frau, und so bleibt seine Figur dezent im Hintergrund, denn im Fokus steht seine zweite Frau Gussie. Und was für eine starke, gleichzeitig von Selbstzweifeln und Schuld geplagte Frau sie ist! Obwohl Gussie alles für ihre Ehe und Familie tut, hadert sie ein ums andere Mal mit ihrem Schicksal, denkt über vertane Chancen nach und das zermürbende "was wäre wenn" - wenn sie Adenauer nicht geheiratet hätte, wenn sie ihn nicht verraten hätte, wenn sie nicht...Das Buch wird parallel in Rückblicken erzählt, die Gussie auf ihrem Sterbebett hat, und als fortlaufende Handlung von der ersten schicksalhaften Begegnung mit Adenauer bis hin zu diesem Moment, da ihr Leben zu Ende geht.Dabei ist das Geschehen so unglaublich, so unfassbar und dramatisch, dass es tatsächlich nur vom echten Leben geschrieben worden sein kann. Besonders bewegt haben mich die Selbstzweifel, die Gussie immer wieder geplagt haben, die Schuld, die sie sich selbst aufbürdet, und die Zweifel das Richtige getan zu haben. Trotz aller Stärke zeigt sich hier, wie sehr Gussie ihr eigenes Schicksal in Frage stellt und immer wieder reflektiert.Hatte ich bisher immer nur ein Bild vom späten Konrad Adenauer als erstem Bundeskanzler, vervollständigt sich dieses Bild nun durch die entscheidenden Jahre davor, vor allem aber um die wichtige Frau in seinem Leben, die ihn beraten, gerettet und beeinflusst hat.Fazit: das bewegende Porträt einer starken Frau, die wie so viele im Schatten ihres Mannes stand, aber ein nicht minder beeindruckendes Leben geführt hat.

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Christoph Wortberg liest aus ›Gussie‹

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Das perfekte Buch für alle, die Romanbiografien lieben.

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